RTL Group | Köln, 28.07.2017

Start einer Log-in-Allianz in Deutschland

Themenbereich: Medien & Services
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Die Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 Media und United Internet mit Web.de und GMX bilden eine „Log-in“-Allianz zur Stärkung der deutschen Digitalwirtschaft. Als erster Partner wird der Online-Händler Zalando die neue Log-in-Lösung nutzen.

Mit der Initiative passen die drei führenden, deutschen Medien- und Internetunternehmen frühzeitig ihre Plattformen den neuen europäischen Datenschutzstandards an, die ab Mai 2018 gelten. Zudem bringen die drei Initiatoren des Projekts mit einer gemeinsamen Reichweite von monatlich über 45 Millionen Unique Usern (Quelle: AgOF) die für den Projekterfolg kritische Größe bereits mit. Der von allen Partnern unterzeichnete Vertrag sieht die Gründung einer Stiftung vor, die über die Einhaltung und Weiterentwicklung dieses Standards wachen wird. Die Stiftung wird als unabhängige Instanz Internet-Dienste bei der Umsetzung der europäischen Datenschutzgrundverordnung und der geplanten ePrivacy-Verordnung unterstützen.

Ziel der Log-in-Allianz ist es, eine einfache und sichere Lösung zu schaffen, die die Einwilligungen zur Nutzung von Internet-Diensten (Opt-ins) datenschutzkonform und transparent organisiert. Dazu entwickeln die Partner einen offenen Standard, der es den Nutzern branchenübergreifend ermöglicht, auf alle Internet-Dienste der Initiative mit denselben Log-in-Daten zuzugreifen, anstatt bei jedem Online-Angebot erneut mit unterschiedlichen Log-ins konfrontiert zu werden. Mit dem für 2018 geplanten Start kann der Nutzer mit seinem Single Sign-on-Konto das Angebot TV Now der Mediengruppe RTL Deutschland oder den Livestream von ProSieben anschauen, E-Mails bei Web.de und GMX abrufen und zudem bei Zalando einkaufen.

„Unsere Log-in-Allianz bietet den Nutzern ein einfaches Registrierungs- und Anmeldeverfahren für die Angebote und Dienste der Teilnehmer“, sagt Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL Deutschland. „Sie gewährleistet unseren Nutzern jederzeit Transparenz und vollständige Kontrolle beim Umgang mit den eigenen Daten im Netz. Jedes weitere Unternehmen, das sich unserer Initiative anschließt, erhöht den Vorteil für den Kunden und stärkt gleichzeitig die deutsche Digitalwirtschaft.“

Wichtig: die Nutzer können ihre Datensouveränität effektiv ausüben. So steht jedem Nutzer bei seinem Account-Provider ein standardisiert gestaltetes Privacy Center zur Verfügung, das Transparenz im Umgang mit und stärkere Kontrolle über die eigenen Daten garantiert. Damit können Nutzer an nur einer Stelle ihre Daten verwalten, das Passwort ändern sowie Einwilligungen erteilen oder widerrufen.

Nutzer-Daten werden nur nach Zustimmung des Nutzers zwischen den Account-Providern und Diensten übertragen. Auf Wunsch des Nutzers entfällt somit das wiederholte manuelle Eintragen seiner Daten ebenso wie aufwändige Neuregistrierungen mit potenziell unterschiedlichen Passwörtern. Dadurch minimiert sich das Risiko des Vergessens von Log-in-Daten bei Diensten, die nicht regelmäßig genutzt werden, und das Kennenlernen neuer Internet-Services wird vereinfacht.  

Die Log-in-Allianz ist explizit offen für weitere Partner und andere Initiativen, sie bietet die Nutzung des offenen Single Sign-ons jedem Internet-Dienst an. Daneben wird sichergestellt, dass die Datenhaltung der Account-Provider innerhalb der EU stattfindet. Ein regelmäßiges Auditing sorgt für die Zertifizierung und Überprüfung des Standards.

Die Log-in-Allianz schafft einen offenen Standard für eine branchenübergreifende Zusammenarbeit. Damit grenzt sich der Ansatz wesentlich von zentralen und proprietären Ökosystemen für Nutzer- und Nutzungsdaten ab. Die Partner planen, den neuen Log-in-Dienst und das persönliche Privacy Center noch in diesem Jahr umzusetzen und ihren Kunden bereits 2018 anzubieten. Zudem ist die Allianz offen dafür, auch mit anderen Initiativen gemeinsame Standards zu schaffen.