Gütersloh, 06.06.2023

Nachhaltige Mobilität an Gütersloher Standorten nimmt zu

Themenbereich: Umwelt
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Um bis 2030 klimaneutral zu sein, hat Bertelsmann 2020 ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Der Konzern plant die Reduktion von Treibhausgasen um 50 Prozent im Vergleich zu 2018, die Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom und den Ausgleich von verbleibenden Emissionen. Eine wichtige Maßnahme zur Erreichung des Klimaziels ist es, die Mitarbeitenden darin zu unterstützen, ihre Wege zum Arbeitsplatz und zurück nach Hause möglichst nachhaltig zu gestalten. Um herauszufinden, wie diese Arbeitswege derzeit überhaupt zurückgelegt werden, haben verschiedene Bertelsmann-Unternehmen im Raum Gütersloh und in Berlin sowie Arvato-Firmen in Deutschland, den USA und Großbritannien eine entsprechende Umfrage bei ihren Beschäftigten durchgeführt. Ein wichtiges Ergebnis: Das Interesse der Kolleginnen und Kollegen an nachhaltiger Mobilität ist groß, wie das Beispiel Corporate Center in Gütersloh zeigt.

„Mehr als die Hälfte unserer Mitarbeitenden haben an der Umfrage teilgenommen“, sagt Senta Puls, Leiterin der Zentralen Personalabteilung im Corporate Center. „Das ist ein starkes Zeichen dafür, wie wichtig ihnen das Thema Mobilität ist. Die Ergebnisse der Befragungen sollen uns nun helfen, unter anderem das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch attraktiver und zielgerichteter zu gestalten.“ Die Umfrage wurde in ähnlicher Form auch bei Arvato und Arvato Systems am Campus an der Autobahn, bei Arvato in Harsewinkel, bei Sonopress in Gütersloh und bei Riverty in Verl durchgeführt.

Viele fahren noch mit dem Auto zur Arbeit

Die Ergebnisse belegen nach Angaben von Julian Smith, Umweltmanager bei Bertelsmann, wie sehr aktuell noch das Auto als Transportmittel zum Arbeitsplatz genutzt werde. Im Corporate Center seien es zum Beispiel 81 Prozent der Befragten, am Arvato-Campus 80 Prozent. Etwa fünf Prozent der Fahrten von Kolleginnen und Kollegen im Corporate Center würden bereits mit dem E-Auto zurückgelegt; sie verbrächten zudem jeden dritten Arbeitstag im Homeoffice, was natürlich ebenfalls Treibhausgasemissionen vermeiden helfe. Bei den Mitarbeitenden auf dem Arvato-Campus sei es jeder vierte Arbeitstag. Dennoch sei das grundsätzliche Interesse an klimafreundlichen Mobilitätsangeboten groß. „Beispielsweise können sich 60 Prozent der Befragten im Corporate Center gut vorstellen, mit dem Elektroauto zur Arbeit zu kommen“, erläutert Julian Smith. Das Fahrrad nutzten bereits 25 Prozent der Mitarbeitenden regelmäßig, weitere 24 Prozent könnten sich dies gut vorstellen. „Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften würden die Mitarbeitenden vermehrt nutzen, wenn bestimmte Voraussetzungen wie eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr oder eine Austauschmöglichkeit für Fahrgemeinschaften gegeben wären“, hebt der Umweltmanager hervor. Das sei gerade im ländlichen Raum weniger der Fall.

In Kooperation mit dem Team Mobility Management und dem Umweltteam des Corporate Center wurde zudem bis Ende März eine App zur Förderung des klimafreundlichen Pendelns getestet. „Bei der App wurden neben der Nutzung von Mitfahrgelegenheiten auch monatliche Prämien für Fahrradfahrer:innen und Fußgänger:innen in Form von Einkaufsgutscheinen ausgegeben“, ssagt Heike Großekathöfer vom Team Mobility Management. „Die Mehrheit der Teilnehmenden gab an, durch die Nutzung der App häufiger klimafreundlich zur Arbeit zu kommen. Die Funktion zur Koordinierung von Mitfahrgelegenheiten wurde von den Teilnehmenden positiv bewertet, es kamen jedoch nur wenige Fahrten zustande.“ Die App habe als Pilotprojekt gedient; wie es damit weitergeht, solle in einer Arbeitsgruppe eruiert werden, erklärt Heike Großekathöfer.

Förderungsangebote zu nachhaltiger Mobilität

Die in der Auswertung der Testphase der App geäußerten Verbesserungswünsche nach einem günstigeren Nahverkehrsticket sowie nach Lademöglichkeiten für E-Bikes wurden bereits an verschiedenen Standorten umgesetzt: „Neben den vielerorts bereits vorhanden Ladesäulen für E-Autos sind nun auch mehr Lademöglichkeiten für E-Bikes geschaffen worden“, sagt Julian Smith. „So können Mitarbeitende des Corporate Center sowie die von Arvato in Harsewinkel und an der Autobahn ihre E-Bikes bequem während der Arbeit aufladen – und das umsonst.“

Weitere Maßnahmen zur Förderung der nachhaltigen Mobilität seien die Teilnahme an der „Nextbike“-Initiative oder das Angebot des Deutschland-Tickets als Jobticket durch verschiedene Bertelsmann-Unternehmen. Für die Fahrräder gibt es ähnliche Vorteile wie für Dienstwagen, zum Beispiel einen inklusiven Rundumschutz und Steuervergünstigungen. Und das Deutschland-Ticket als Jobticket erhalten Mitarbeitende teilnehmender Bertelsmann-Firmen zu deutlich vergünstigten Konditionen und können dafür Verkehrsmittel des öffentlichen Nahverkehrs in ganz Deutschland nutzen. Dazu zählt – interessant für Mitarbeitende von Arvato an der Autobahn in Gütersloh – der viel genutzte Schnellbus vom Bahnhof Gütersloh direkt zum Campus, der seit dem vergangenen Jahr auch die Früh- und Spätschicht abdeckt.
Die Ergebnisse der Mobilitätsumfrage flossen übrigens auch in die Bertelsmann-Klimabilanz für das Jahr 2022 ein. Für jede:n Mitarbeitende:n im Corporate Center beträgt der CO2-Fußabdruck zum Beispiel 620 Kilogramm CO2. Dieser Wert ist nach dem Ende der Pandemie im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen, liegt jedoch etwa um die Hälfte unter dem Wert von 2018. Zur besseren Verständlichkeit ein Beispiel: Wer an fünf Tagen in der Woche zu einem Arbeitsplatz fährt, der 20 Kilometer von seinem oder ihrem Wohnort entfernt liegt, verursacht einen CO2-Fußabdruck von rund 1.900 Kilogramm.