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News | Gruner + Jahr | Hamburg, 28.03.2014

G+J präsentiert Bilanz 2013

  • Umsatz durch Geschäftsverkäufe (Teilschließung Wirtschaftsmedien, Verkauf G+J Polen) sowie rückläufige Anzeigen und Vertriebserlöse im internationalen Bereich unter Vorjahr
  • Ergebnis in Deutschland aufgrund guter Performance der G+J-Titel im Anzeigenmarkt über Vorjahr·
  • Hohe Investitionen in Transformation
  • EBIT signifikant über Vorjahr
  • Klare Rückkehr in die Gewinnzone
  • Strategische Ausrichtung entlang acht definierter Communities of Interest
  • Vitalisierung großer Marken
  • Organischer und akquisitorischer Ausbau des Digitalgeschäfts
  • Neubesetzung des Vorstands

Bei Gruner + Jahr war das Geschäftsjahr durch eine personelle, organisatorische und strategische Neuausrichtung geprägt. Das frühere Druck- und Verlagshaus transformiert sich in ein kreatives Haus der Inhalte, das für hochwertige Print- und Digitalformate steht. Im Geschäftsjahr 2013 verzeichnete Gruner + Jahr einen Umsatzrückgang, auch das operative Ergebnis blieb unterhalb des Vorjahreswertes. Der Umsatz belief sich auf bereinigt 2,07 Mrd. Euro (2012: 2,22 Mrd. Euro), das Operating EBITDA auf 193 Mio. Euro (2012: 213 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge erreichte 9,3 Prozent nach 9,6 Prozent im Vorjahr. Das Operating EBIT sank auf 146 Mio. Euro (2012: 168 Mio. Euro).

Das EBIT betrug im Geschäftsjahr 2013 123 Mio. Euro (2012: 50 Mio. Euro). Nach Zinsen und Steuern ergibt sich für 2013 ein Jahresüberschuss in Höhe von 81 Mio. Euro. Nach einem Jahresfehlbetrag von -11 Mio. Euro in 2012 kehrt G+J damit klar in die Gewinnzone zurück.

Grund für die erwartet rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung waren insbesondere die Teilschließung der Wirtschaftsmedien und weitere Portfoliobereinigungen, verstärkte Investitionen in die Transformation und den Ausbau des Digitalgeschäftes sowie ein in schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rückläufiges internationales Geschäft.

Seit April 2013 wird Gruner + Jahr von Julia Jäkel (Vorstandsvorsitzende), Stephan Schäfer (Vorstand Produkt) und Oliver Radtke (Vorstand Operations) geführt. Die Vorstände Torsten-Jörn Klein und Achim Twardy schieden zu diesem Zeitpunkt aus dem Unternehmen aus.

G+J Deutschland gelang es, das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr auszubauen. Während die Vertriebserlöse den Marktgegebenheiten entsprechend leicht zurückgingen, entwickelte sich das portfoliobereinigte Anzeigengeschäft entgegen dem Markttrend positiv. Die Arbeit an bestehenden G+J-Titeln zahlt sich ebenso aus wie die kontinuierliche Investition in neue Titel: So konnte G+J Media Sales im Anzeigengeschäft deutlich Marktanteile hinzugewinnen. Der G+J-Digitalvermarkter EMS verzeichnete weiterhin dynamisches Wachstum, ebenso der Performance-Vermarkter LIGATUS. Die Unternehmensstrukturen von G+J Deutschland wurden grundlegend verändert und entlang acht definierter Communities of Interest ausgerichtet. Dabei konnte die starke Position in den Communities of Interest Living, Food und Family ausgebaut werden, u.a. durch Investitionen in ROOMIDO, die Community für Wohnen und Einrichten, DELINERO, den Online-Markplatz für exklusive Lebensmittel und TAUSENDKIND, den Online-Shop für Baby- und Kinderbekleidung. Mit CHEFKOCH und FLOW wurde das Printportfolio um zwei innovative Titel ergänzt, die ersten Ausgaben beider Magazine sind sehr erfolgreich im Leser- und Anzeigenmarkt gestartet. Gruner + Jahr beteiligt seine Mitarbeiter erneut am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Für das zurückliegende Geschäftsjahr schüttet G+J Deutschland eine Gesamtsumme von über drei Mio. Euro Gewinnbeteiligung an die Beschäftigten aus.

Die Auslandsgeschäfte von G+J International entwickelten sich aufgrund unterschiedlicher makroökonomischer Bedingungen uneinheitlich, insgesamt jedoch rückläufig. Das Magazingeschäft von Prisma Media in Frankreich war nach einem guten Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr aufgrund schwieriger Marktbedingungen in der zweiten Jahreshälfte insgesamt rückläufig. Demgegenüber konnte der Ausbau des Digitalgeschäfts erfolgreich vorangetrieben werden, die Digitalerlöse entwickelten sich - auch mithilfe gezielter Akquisitionen - weiterhin äußerst positiv. So wurden im Berichtsjahr die beiden digitalen Werbevermarkter MOB VALUE und P-COMME-PERFORMANCE erworben.

Die Verlagsgruppe News in Österreich entwickelte sich vor allem im Anzeigengeschäft rückläufig. Die Aktivitäten in Südeuropa waren im Berichtsjahr weiterhin von den schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen gekennzeichnet. Die Geschäfte in Polen sowie Teile der Geschäftsaktivitäten in Südosteuropa wurden veräußert.

Die Aktivitäten von Gruner + Jahr in China blieben weiterhin hochprofitabel, wiesen allerdings aufgrund des 2013 erstmals schrumpfenden Anzeigenmarktes und der Zurückhaltung großer japanischer Werbekunden Rückgänge im Umsatz und Ergebnis auf. Die Geschäfte in Indien konnten in den Bereichen Corporate Publishing und Digitalvermarktung leicht ausgebaut werden.

Der nordamerikanische Markt für hochauflagige Druckprodukte war auch 2013 durch hohe Überkapazitäten und zurückgehende Volumina bei Zeitschriftenkunden gekennzeichnet. Dadurch gingen bei der US-Offsetdruckerei Brown Printing aufgrund schlechterer Auslastung Umsatz und Ergebnis zurück.

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Gruppe Dresdner Druck- und Verlagshaus war auch im Geschäftsjahr 2013 insgesamt erfreulich und konnte durch den weiteren Ausbau von Neugeschäften gegenüber Vorjahr weitgehend stabil gehalten werden.

Julia Jäkel, Vorstandsvorsitzende Gruner + Jahr: "Wir haben vor sechs Monaten begonnen, Gruner + Jahr grundlegend umzugestalten - von einem klassischen Zeitschriftenverlag zu einem kreativen und natürlich auch digitalen Haus der Inhalte. Das ist ein langer Weg, bei dem wir nicht auf kurzfristige Umsatz- und Ergebnisoptimierung setzen, sondern auf langfristige Wertsteigerung hinarbeiten. Vor diesem Hintergrund entspricht die Geschäftsentwicklung 2013 exakt unseren Erwartungen. Das vergangene Jahr war ein Investitionsjahr - wie wir auch in den kommenden Jahren Geld in die Hand nehmen werden. Wir haben 2013 unsere großen Zeitschriftenmarken STERN, GEO, BRIGITTE und GALA vitalisiert, mit CHEFKOCH und FLOW erfolgreich neue Magazine gelauncht und den Ausbau unserer Digitalaktivitäten vorangetrieben. Im Apple-Ranking Best of App Store 2013 sind drei der sechs besten eMags von uns: CAPITAL, 11FREUNDE und GEO. Unsere GEO-App New York war noch vergangene Woche auf Platz eins bei den Downloadcharts. Auch in Bezug auf unsere internationalen Aktivitäten bin ich zuversichtlich: Wir haben hier inzwischen die richtigen personellen und organisatorischen Entscheidungen getroffen, um das Geschäft auch unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen nach vorne zu bringen."

Die Zahl der G+J-Mitarbeiter per 31. Dezember 2013 betrug weltweit 10.819 und war damit im Vorjahresvergleich niedriger (2012: 11.585 Mitarbeiter). Dies ist in erster Linie auf die Teilschließung der G+J Wirtschaftsmedien in Deutschland sowie den Verkauf der polnischen Geschäftsaktivitäten zurückzuführen. Im Kontext der Investitionen im Digitalbereich wurden allein in Deutschland über 140 Mitarbeiter eingestellt, um den Ausbau der Digitalgeschäfte weiter zu beschleunigen. Die Zahl der Auszubildenden in Deutschland betrug 169 (2012: 176).

Die G+J-Journalisten und -Autoren wurden im Berichtszeitraum für ihre Arbeiten mit einer Vielzahl renommierter Preise ausgezeichnet - kein Verlag konnte in Deutschland mehr Auszeichnungen auf sich vereinen.

Das Druck- und Verlagshaus Gruner + Jahr erreicht mit mehr als 500 Medienaktivitäten, Magazinen und digitalen Angeboten Leser und Nutzer in über 30 Ländern. Bei G+J erscheinen u. a. STERN (D), BRIGITTE (D), GEO (D, E, F), CAPITAL (D, F), GALA (D, F, PL), ELTERN (CHN, D, E), P.M.-Gruppe (D), ESSEN & TRINKEN (D) sowie NATIONAL GEOGRAPHIC (D, F, NL). Gruner + Jahr hält 59,9 Prozent an der Motor Presse Stuttgart, einem der größten Special Interest-Zeitschriftenverlage in Europa. Die G+J-Tochtergesellschaft Brown Printing ist eines der größten Offsetdruck-Unternehmen in den USA. Im Geschäftsjahr 2013 betrug der G+J-Umsatz EUR 2,1 Mrd.. Mit einem Auslands-Umsatzanteil von 55 Prozent gehört G+J zu den internationalsten Verlagshäusern der Welt. 74,9 Prozent von Gruner + Jahr sind im Besitz der Bertelsmann SE & Co. KGaA, 25,1 Prozent hält die Hamburger Verlegerfamilie Jahr.