Gütersloh, 04.11.2020

„Es gelingt immer besser, die Inklusion bei Bertelsmann voranzubringen“

Immanuel Hermreck und Gabriele McNab

Themenbereich: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Im Interview erläutern Personalvorstand Immanuel Hermreck und Konzernschwerbehindertenvertreterin Gabriele McNab, wie die Umsetzung des Aktionsplans Inklusion bei Bertelsmann vorankommt. Unter anderem wurde ein Dokument für Führungskräfte erarbeitet, das ihnen die wichtigsten Fragen zum Thema inklusive Arbeitsplatzgestaltung beantwortet.

Im September 2019 hat Bertelsmann den „Aktionsplan Inklusion“ veröffentlicht.  Auf dieser Basis sollen bis 2024 alle Beschäftigten mit Behinderung in den deutschen Bertelsmann-Unternehmen barrierefrei arbeiten und mit ihrem vollen Potenzial zum Unternehmenserfolg beitragen können. Personalvorstand Immanuel Hermreck und Bertelsmann-Konzernschwerbehindertenvertreterin Gabriele McNab erläutern im Interview, wie die Umsetzung des „Aktionsplans Inklusion“ bei Bertelsmann vorankommt.

Herr Hermreck, Frau McNab, wie weit sind Sie mit der Umsetzung des „Aktionsplans Inklusion“?

Immanuel Hermreck: Wir blicken auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Seit der Veröffentlichung des Aktionsplans Inklusion im September 2019 ist eine Menge passiert und in Bewegung gesetzt worden. Mit Hilfe zahlreicher Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen gelingt es uns immer besser, die Inklusion bei Bertelsmann voranzubringen.

Gabriele McNab: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit der Umsetzung unseres „Aktionsplans Inklusion“ dazu beitragen, unsere Unternehmen und unsere Unternehmenskultur für Mitarbeitende mit Behinderung noch inklusiver zu gestalten. Wir haben es im vergangenen Jahr geschafft, mit der Umsetzung vieler der insgesamt 69 Maßnahmen zu beginnen; verschiedene Maßnahmen konnten wir auch schon erfolgreich abschließen. Für die Umsetzung haben wir uns insgesamt fünf Jahre Zeit gegeben – und die werden wir auch brauchen, denn es gibt noch einiges zu tun.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit im Konzern?

Immanuel Hermreck: Ich bin dankbar dafür, dass die Zusammenarbeit in diesem Gemeinschaftsprojekt zwischen meinem Vorstandsbereich und den Konzernschwerbehindertenvertretungen so reibungslos funktioniert. Wir haben ja alle das gleiche Ziel. Zum Beispiel ist ein Dokument für Führungskräfte erarbeitet worden, das ihnen die wichtigsten Fragen zum Thema inklusive Arbeitsplatzgestaltung beantwortet. Denn Führungskräften kommt dabei eine besondere Rolle zu, da sie erste Ansprechpersonen für Mitarbeitende mit oder ohne Behinderung sind. Außerdem erfüllen sie eine wichtige Vorbildfunktion und leben vor, wie bei Bertelsmann mit dem Thema Inklusion umgegangen wird. Daher rufe ich alle Führungskräfte auf, dieses Dokument zu lesen und sich mit dem Thema Inklusion zu befassen.

Gabriele McNab: Ich freue mich darüber, dass sich nun so viele verschiedenen Abteilungen und Kolleginnen und Kollegen innerhalb des Konzerns mit dem Thema Inklusion befassen. Das ist eine gute und wichtige Entwicklung. Besonders glücklich bin ich über die regelmäßigen Schulungen zum betrieblichen Eingliederungsmanagement, die mittlerweile auch digital stattfinden. Wir konnten bis September bereits 231 Teilnehmende aus den Integrationsteams, bestehend aus Schwerbehindertenvertretungen, Betriebsräten und Personalbereichen, schulen. Neben der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen finde ich es beeindruckend, wie viele weitere Inklusionsthemen in diesem Zuge auf die Agenda kommen. Das hilft uns sehr bei der Erreichung unseres gemeinsamen Ziels.

Was sind aus Ihrer Sicht die Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung des „Aktionsplans Inklusion“?

Gabriele McNab: Besonders wichtig ist, dass sich die Top Manager und alle Führungskräfte in der Verantwortung für das Thema sehen. Reine Lippenbekenntnisse reichen nicht aus, um Bertelsmann zu einem inklusiveren Unternehmen zu machen.

Immanuel Hermreck: Hinzu kommt natürlich auch die kontinuierliche Arbeit an den Maßnahmen des „Aktionsplans Inklusion“ mit den Fachabteilungen und den Schwerbehindertenvertretungen. Es ist entscheidend, dass alle Maßnahmen umgesetzt werden und viele Kolleginnen und Kollegen ihre Expertise bei der Umsetzung einbringen.

Der „Aktionsplan Inklusion“ soll bis 2024 umgesetzt werden. Was nehmen Sie sich für die kommenden Jahre vor?

Gabriele McNab: In Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen, die für die Umsetzung einzelner Maßnahmen verantwortlich sind, haben wir uns die nächsten wichtigen Maßnahmen für das zweite Jahr der Umsetzung vorgenommen. Einige Maßnahmen aus dem ersten Jahr, die noch nicht abgeschlossen werden konnten, werden wir im zweiten Jahr fortführen. Es warten nun insgesamt 40 Maßnahmen darauf, im zweiten Jahr an allen deutschen Bertelsmann-Standorten umgesetzt zu werden.

Immanuel Hermreck: Mit den 69 Maßnahmen haben wir uns viel vorgenommen. In den kommenden Jahren werden wir konsequent weiter daran arbeiten, unsere Ziele zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass wir Bertelsmann mit jeder umgesetzten Maßnahme inklusiver machen. Die Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderung ist übrigens ganz im Sinne unserer Bertelsmann Essentials. Da steht nämlich: „die Vielfalt und Verschiedenheit von Menschen sind entscheidend für Kreativität.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.