RTL Group | Potsdam, 24.11.2017

Zeitreise durch 100 Jahre Filmproduktion

Themenbereich: Medien & Services, Gesellschaft
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Zum 100. Geburtstag der UFA eröffnet die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen die Sonderausstellung „Die Ufa – Geschichte einer Marke“. Sie reflektiert beispielhaft die Entwicklung der audiovisuellen Medien aus der Zeit des Ersten Weltkriegs bis heute. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist der „begehbare“ oder „volumetrische“ Film, dessen Handlung in einer dreidimensionalen Umgebung gezeigt wird.

Anlässlich des 100. Geburtstags der UFA widmet sich die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen in Berlin mit der Sonderausstellung „Die Ufa – Geschichte einer Marke“ den Strategien eines Medienunternehmens sowie dessen Reaktionen auf gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen, auf ästhetische und technische Neuerungen der jeweiligen Epoche. Damit reflektiert die Ausstellung auch beispielhaft die Entwicklung der audiovisuellen Medien aus der Zeit des Ersten Weltkriegs bis heute. Die Ausstellung ist ab heute bis zum 22. April 2018 zu sehen sein.

Um die neuesten technischen Entwicklungen zu zeigen, werden im „Zeittunnel“ der Mediathek Fernsehen in der ständigen Ausstellung des Museums Projekte des UFA Lab, des digitalen Studios der UFA, präsentiert. Exponate zu Projekten aus den Bereichen Online Video, Virtual Reality/360-Grad-Video und Transmedia verdeutlichen, wie sich digitale Formen der Erzählweise, Nutzerinteraktion und Distribution entwickeln und neue Geschäftsfelder eröffnet werden können.

Eine zukunftsweisende Technologie ist der „begehbare“ oder „volumetrische“ Film. Das Besondere an diesem neuen Medium ist, dass die Handlung in einer dreidimensionalen Umgebung gezeigt wird. Der Zuschauer kann sich frei um die Schauspieler bewegen und sie beim Spiel aus jeder Richtung betrachten – er wird somit zum Teil der Filmszene. Im Rahmen der Ausstellung „Die Ufa – Geschichte einer Marke“ feiert der begehbare Film „Ein ganzes Leben“ seine Premiere. Die Produktion wurde in der vergangenen Woche bereits auf der „VR Now Con“-Konferenz in Berlin angekündigt und wird nun auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Kooperation von UFA Lab und UFA Technology

„Volumetric Video“ wird weltweit als der nächste wichtige Entwicklungsschritt im Bereich der Medienproduktion angesehen. Insbesondere im Umfeld der rasanten Marktentwicklungen von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) entwickelt sich Volumetric Video aktuell zu einer Schlüsseltechnologie. Am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut wurde hierzu mit „3D Human Body Reconstruction (3D-HBR)” eine besonders innovative Technologie entwickelt. Diese setzten UFA Lab gemeinsam mit UFA Technology im Rahmen einer Testproduktion für den begehbaren Kurzfilm „Gateway to Infinity“ (nominiert für den Innovationspreis Berlin Brandenburg 2017) als neuartige VR-Erfahrung ein. Konnten die Hologramme bei „Gateway to Infinity“ durch das frühe Entwicklungsstadium der Technik nur in begrenzter Form dargestellt werden, ist es nun erstmalig gelungen, die Schauspieler aus allen Kameraperspektiven zu erfassen und in einen virtuellen Raum zu platzieren. Somit ist die hier ausgestellte Erfahrung Deutschlands erster begehbarer Film, indem die Schauspieler während der Handlung von allen Seiten betrachtet werden können.

Echte Schauspieler, keine computergenerierte Figuren

In der VR-Experience „Ein ganzes Leben“ folgt der Zuschauer der Schauspielerin Maria (gespielt von Franziska Brandmeier) durch die Geschichte des Films. Er erlebt in einer begehbaren Welt die Dreharbeiten des frühen Films in den 1920er-Jahren – und wie technische Tricks und Illusion eingesetzt wurden, um schon damals den Zuschauer zu verführen. Überraschenderweise stellt sich aber auch diese Set-Welt nur als eine Illusion heraus – denn Maria nimmt den Zuschauer mit auf eine Zeitreise durch die deutsche Filmgeschichte. Neben Franziska Brandmeier wird man auch Herbert Knaup „hautnah“ erleben können. Durch die Besetzung der Rollen mit bekannten Darstellern versteht es auch das ungeübte Auge, dass es sich bei den Hologrammen um echte Schauspieler und nicht um computergenerierte Figuren handelt.

„Ein ganzes Leben“ ist eine Produktion von UFA Lab gemeinsam mit UFA Technology. Produzenten sind Kristian Costa-Zahn und Ernst Feiler, Producer ist Fabian Mrongowius. Autor ist Floris Asche, Regie führte Thomas André Szabó. VFX Supervisor ist Frank Govaere. Die Produktion erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer HHI, Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und der Kreativagentur Triad. Unterstützt wurde das Projekt aus Mitteln des Medienboard Berlin Brandenburg und von der Telekom. Die UFA ist Mitglied im Virtual Reality Berlin-Brandenburg e. V.