RTL Group | 29.01.2020

Fremantle will CO2-Emission bei TV-Produktion senken

London

Themenbereich: Umwelt
Land: International
Kategorie: Projekt

Die Produktion einer Stunde TV-Programm verursacht genauso viele Emissionen wie drei Haushalte in einem Jahr. Fremantle will nun weltweit seinen CO2-Fußabdruck reduzieren. Das Unternehmen wendet dabei einen CO2-Rechner an, mit dem die britische TV-Branche bereits seit 2011 arbeitet. Erstmals wird der Albert Carbon Calculator nun international eingesetzt.

Energieerzeugung, Verkehr, Industrie – wenn es um die größten CO2-Verursacher der Erde geht, dann sind das die Namen, die einem zuerst einfallen. Und das zu Recht. Doch auch ganz andere Branchen emittieren CO2 und schaden damit dem Klima. Die Film- und Fernseh-Industrie in Großbritannien ist sich dessen ihrerseits bewusst und stellt sich ihrer Verantwortung, vor allem mit dem 2011 gestarteten Projekt Albert. Es ermöglicht britischen TV-Unternehmen, ihren CO2-Ausstoß exakt zu berechnen, um ihn dann zu reduzieren. Fremantle und Albert wollen diese Idee jetzt auf eine internationale Ebene heben, damit global agierende Produzenten und Sender ihren CO2-Fußabdruck bestimmen können. Den Anfang macht das Produktionsunternehmen der RTL Group mit seinen vielen Aktivitäten und Niederlassungen in aller Welt selbst.

Dass der CO2-Ausstoß der Film- und Fernsehbranche nicht unerheblich ist, ist den Akteuren durchaus bewusst: Laut Albert entstehen bei der Produktion einer TV-Programmstunde 13,5 Tonnen Kohlendioxid. Das entspreche dem Jahresausstoß für Gas und Strom von drei privaten Haushalten. Dass die britische Organisation überhaupt in der Lage ist, die eigenen Emissionen so genau zu messen, geht auf das Konto des von ihr entwickelten Albert Carbon Calculators, also eines Kohlendioxid-Rechners. Eingeführt wurde er 2011. Heute ermitteln damit mehr als 900 Unternehmen in Großbritannien ihre Emissionen. Der Rechner erlaubt nicht nur die exakte Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Produktionen, sondern er schlägt zudem automatisch Möglichkeiten vor, diesen zu reduzieren.

Fremantle will den Rechner nun weltweit für seine Produktionen und Geschäfte einsetzen. Zum einen, um den eigenen Kohlendioxid-Ausstoß weiter zu reduzieren, zum anderen als Pilotprojekt für andere international agierende TV- und Fernsehunternehmen. Dazu wollen Fremantle und Albert eine internationale Version des Rechners entwickeln und testen. Jennifer Mullin, CEO von Fremantle, erklärt: „Wir bei Fremantle haben das Privileg, durch unsere globalen Geschichten Sichtweisen und Vorstellungen zu verändern. Ich hoffe nun, dass unsere Partnerschaft mit Albert dazu beitragen wird, dass unsere Branche ihre Haltung zu nachhaltigen Produktionswegen neu definieren wird.“

Kevin Price, COO des Branchenverbands BAFTA und Chair des Albert Konsortiums, spricht von einer fantastischen Partnerschaft, die es möglich mache, „unser Projekt einem globalen Publikum vorzustellen und Produktionsunternehmen in aller Welt für unsere Anstrengungen im Dienste der Nachhaltigkeit zu gewinnen.“ Und Roser Canela-Mas, Industry Sustainability Manager bei Albert, fügt hinzu: „Fremantle ist das erste Medienunternehmen, das nun Verantwortung für die Umweltauswirkungen seiner eigenen Produktionen weltweit übernimmt. Wir hoffen, dass andere diesem Beispiel folgen werden.“

Der Global Calculator wird, so erklärt das Unternehmen, von allen Fremantle-Töchtern und -Beteiligungen weltweit genutzt. Ziel ist es, genaue Maßgaben festzulegen, mit denen der CO2-Fußabdruck der Film- und Fernsehproduktionen innerhalb der nächsten drei Jahre gesenkt werden kann. Albert kann und wird Fremantle dabei unterstützen. Neben der Reduzierung der Emissionen spricht die Initiative ihre Mitglieder darüber hinaus noch auf einem anderen, branchenspezifischen Feld an: Die Kreativen der TV-Branche sollen in die Lage versetzt werden, Inhalte zu schaffen, die die Idee der Nachhaltigkeit unterstützen. Auch dazu verpflichtet sich Fremantle in der Partnerschaft.