18.10.2017

Einsatz für redaktionelle und journalistische Unabhängigkeit

Die Mitglieder der Bertelsmann-Arbeitsgruppe zum Thema Pressefreiheit

Themenbereich: Medien & Services
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Pressefreiheit ist für Bertelsmann ein Schlüsselfaktor der gesellschaftlichen Verantwortung. Seit 2015 treffen sich die Vertreter verschiedener Unternehmensbereiche regelmäßig in einer Arbeitsgruppe, um über Themen wie Pressefreiheit und deren Bedeutung für Bertelsmann zu diskutieren. Vor Kurzem war es wieder so weit: Bei Gruner + Jahr in Hamburg sprachen die Mitglieder der Arbeitsgruppe über die redaktionelle und journalistische Unabhängigkeit innerhalb der Nachrichtenorganisationen von Bertelsmann.

Nach der Begrüßung durch Oliver Fahlbusch, Leiter der Unternehmenskommunikation der RTL Group und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Pressefreiheit, präsentierten die Gastreferenten konkrete Beispiele aus der Alltagspraxis und analysierten sie. Eingeladen waren Ulrike Penz aus dem Team der Unternehmenskommunikation von Gruner + Jahr, Christian Krug, Chefredakteur des „Stern“, sowie Simon Hof, Head of Content Management von Infonetwork, einem Tochterunternehmen der Mediengruppe RTL Deutschland.

Ulrike Penz stellte die G+J-Kampagne „#FightForOurWrite“  („Kämpfen für das Recht zu schreiben“) vor, die im Juli zum G20-Gipfel in Hamburg gestartet wurde. Gruner + Jahr hatte mit einer mehrsprachigen Social-Media-Kampagne und vier großflächigen Plakaten entlang der Gebäudefassade des Verlagshauses auf Angriffe auf die Pressefreiheit aufmerksam gemacht und sich auf diese Weise für eine uneingeschränkte Berichterstattung eingesetzt. Die Plakate waren von der Elbphilharmonie aus gut sichtbar, in der Recep Tayyip Erdoğan, Donald Trump, Wladimir Putin und andere Staats- und Regierungschefs während des G20-Gipfels ein Konzert besuchten.

„Meinungsäußerung und Wahrheitsfindung sind keine Straftaten“

Der Präsentation folgte eine Diskussion mit Christian Krug, der sich ebenfalls in der Kampagne „#FightForOurWrite“ engagierte. Unter dem Titel „Trump, Türkei und Twitter-Attacken“ sprach er eine Stunde lang über aktuelle Herausforderungen, die sich Journalisten in Sachen Pressefreiheit stellen.

„Wir dürfen nicht aufhören, für die Pressefreiheit zu kämpfen und auf Missstände aufmerksam zu machen“, sagte Christian Krug. „Wenn Journalisten im Ausland staatlichen Repressalien ausgesetzt sind oder sogar verhaftet werden, dann müssen wir uns mit unseren Kollegen solidarisch zeigen. Kritik, Meinungsäußerung und Wahrheitsfindung sind keine Straftaten.“

Simon Hof erläuterte, wie die Mediengruppe RTL Deutschland zusammen mit einem internationalen Team aus der RTL Group ein internes Expertenteam gebildet hat, das Nachrichten auf Echtheit prüft. „Weil wir in einem internationalen Team arbeiten, können wir falsche Inhalte schnell erkennen und die Ergebnisse der Recherchen sofort in der ganzen Unternehmensgruppe weitergeben“, erklärte Hof, der für das „Fake-News-Team“ der Mediengruppe RTL Deutschland zuständig ist.