Verl/Gütersloh, 17.12.2018

„be.queer“-Netzwerk tritt nun erstmals mit Sprechern auf

Zu Besuch bei der „Prout at Work“-Konferenz (v.l.): Michael Lauk (Arvato Financial Solutions), Lars Fröhlich (Verlagsgruppe Random House), Nora Müller (Bertelsmann), Ingrid Höver (Arvato Systems), Michael Wagner (Arvato Financial Solutions)
Netzwerktreffen von „be.queer“ in Verl

Themenbereich: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Das Mitarbeiternetzwerk „be.queer“ hat erstmals drei Sprecher als Interessenvertreter gewählt. Mit der professionelleren Struktur reagieren die Mitglieder auf die wachsende Beachtung innerhalb von Bertelsmann. Nach zahlreichen Aktivitäten in diesem Jahr möchte das Team auch 2019 Akzente setzen und vor allem eine internationale Präsenz aufbauen.

Rund anderthalb Jahre nach seiner Gründung professionalisiert sich das Mitarbeiternetzwerk „be.queer“ weiter in seinen Strukturen. Bei einem Treffen in Verl wählten die bei „be.queer“ engagierten Kolleginnen und Kollegen erstmals ihre Sprecher. Kathinka Best (Bertelsmann Corporate), Lars Fröhlich (Verlagsgruppe Random House) und Michael Lauk (Arvato Financial Solutions) fungieren künftig als Ansprechpersonen für konzernübergreifende Anliegen. „Die Sprecher vertreten das Netzwerk mit einer Stimme. Der Schritt wurde notwendig, weil die Personalverantwortlichen der Unternehmensbereiche uns immer mehr als Resonanzboden wahrnehmen“, ließ das neu gewählte Trio verlauten. „be.queer“ ist das erste bereichsübergreifende Netzwerk bei Bertelsmann, das sich für ein offenes und kreatives Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden einsetzt, unabhängig von ihrer sexuellen Identität und Orientierung.

Im Rahmen des Treffens, das unter dem Motto „Vielfalt und Respekt am Arbeitsplatz für Alle“ am Standort von Arvato Financial Solutions in Verl stattfand, ließen die Mitglieder außerdem die zurückliegenden Aktivitäten Revue passieren und unternahmen einen Ausblick auf 2019. Das Ziel, die Bekanntheit des Netzwerks innerhalb wie außerhalb des Konzerns zu erhöhen, um einerseits neue Mitstreiter zu gewinnen und andererseits Bertelsmann als aufgeschlossenen und attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren, hat das Team in diesem Jahr bei zahlreichen öffentlichen Anlässen und mit vielen Kommunikationsinitiativen vorangetrieben. Dabei hatten unter anderem Bertelsmann-Personalvorstand Immanuel Hermreck sowie Gruner + Jahr-CEO Julia Jäkel ihre Unterstützung für „be.queer“ zum Ausdruck gebracht.

Toleranz fördert die Kreativität 

Kai Burr, Personalchef bei Arvato Financial Solutions, diskutierte im Rahmen des Netzwerktreffens eine knappe Stunde mit den Teilnehmenden zur Verortung von „be.queer“ in der Personalstrategie von AFS. Dabei rückte er das Thema in den Kontext der Kreativität im Unternehmen und des offenen Umgangs mit Unterschieden. „Nur wenn wir tolerant und offen gegenüber anderen sind, können wir tatsächliche Wissensintegration, Kreativität und internationales Wachstum weiter gewährleisten“, betonte Burr. Zusätzlich bekräftige er seine Unterstützung des Netzwerks. „Es ist Hilfe und Ansporn zugleich, Förderer wie Immanuel Hermreck, Julia Jäkel und Kai Burr zu haben“, resümierte Michael Wagner, „be.queer“-Mitglied und Director Operation bei AFS.

Im kommenden Jahr möchte das Netzwerk noch stärker extern auf sich aufmerksam machen. So ist zum Beispiel geplant, am „Christopher Street Day“ mit einem Infostand teilzunehmen. Mit Blick auf die interne Relevanz arbeitet das Team daran, die Onboarding-Materialien für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um eine Darstellung von „be.queer“ zu erweitern. Weitere Kommunikationsmaßnahmen sollen dazu beitragen, die Aufmerksamkeit für den Umgang mit lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen sowie „queeren“ Beschäftigten bei Bertelsmann zu erhöhen. Darüber hinaus ist beabsichtigt, die internationale Präsenz von „be.queer“ auszubauen. Bisher ist das Netzwerk primär in Deutschland etabliert, erhält jedoch immer wieder Anfragen aus Ländern weltweit. Anregungen für die richtige Strategie zur Internationalisierung gewannen Mitglieder von „be.queer“ bei der Jahreskonferenz der Stiftung „Prout at Work“ in Bonn  .

Drittes Geschlecht bei Stellenausschreibungen 

Ein wichtiger Meilenstein aus Sicht des Netzwerks stellt auch die Einführung der sogenannten dritten Option bei Stellenanzeigen dar, die das Bundesverfassungsgericht im April 2018 anerkannte. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass ein Mensch genetisch, anatomisch und/oder hormonell nicht eindeutig dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht zuzuordnen ist. Mittlerweile verwenden Arvato Systems, Arvato Financial Solutions und die Verlagsgruppe Random House in ihren Stellenausschreibungen ein „d“ zusätzlich zum bekannten „m/w“, Arvato SCM Solutions nutzt ein „x“. „Die Regelungen sind ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Bertelsmann-Divisionen Vielfalt respektieren und fördern. Beide Formulierungen sind richtig und sinnvoll“, kommentiert Michael Lauk.

Auch die Umwandlung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare in die sogenannte „Ehe für alle“ findet im Konzern Berücksichtigung. Bertelsmann gewährt den in einer Partnerschaft lebenden Mitarbeitern, gemäß der jeweils einschlägigen Betriebsvereinbarungen, einen Sonderurlaubstag für die Umwandlung in eine Ehe, selbst wenn sie zur Schließung der Partnerschaft bereits einen Sonderurlaubstag in Anspruch genommen haben. „Diese Regelung macht die positive Konzerneinstellung gegenüber LGBTIQ-Mitarbeitenden deutlich, stärkt damit deren Akzeptanz und fördert zusätzlich ihre Motivation und Bindung“, erklärt Nora Müller, Diversity-Managerin bei Bertelsmann.