Gütersloh, 16.03.2022

Zwei Jahre Corona-Pandemie – ein Rückblick

Themenbereich: Corona, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Land: International
Kategorie: Projekt

Vor genau zwei Jahren, am 16. März 2020, haben Bertelsmann-Unternehmen weltweit Tausende von Mitarbeitenden ins Homeoffice geschickt, um ihre Gesundheit zu schützen und um die Gefahr einer Corona-Infektion am Arbeitsplatz zu minimieren. Parallel wurden an den Arbeitsplätzen umfangreiche Schutzmaßnahmen eingeführt. Wir blicken zurück auf zwei Jahre Pandemie und wie Bertelsmann damit umgegangen ist.

„Corona schränkt uns ein, stoppt uns aber nicht“ – mit dieser Prognose hatte sich der Bertelsmann-CEO Thomas Rabe am 13. März 2020 in einem Brief an die Mitarbeiter:innen des Unternehmens weltweit gewandt, und er sollte damit Recht behalten. In der Folge legte Bertelsmann, trotz der Verlagerung von Zehntausenden Arbeitsplätzen ins Homeoffice, trotz des Wegfalls von Dienstreisen und persönlichen Meetings und trotz aller Verunsicherungen der weltweiten Wirtschaft zwei überaus starke Geschäftsjahre vor. Zu verdanken ist dieser Erfolg, das betonte Rabe immer wieder in folgenden Corona-Briefen, auch der Flexibilität und dem Engagement der Mitarbeiter:innen weltweit. Die Geschäfte von Bertelsmann, so betonte es der Vorstandsvorsitzende Anfang März in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“, hätten sich in der Corona-Krise als „sehr resilient“ erwiesen.

Solidarität der Bertelsmann-Firmen untereinander

Natürlich war Corona auch bereits in den Monaten vor Thomas Rabes erstem Chairman’s Letter dazu ein großes Thema für Bertelsmann. So waren die Mitarbeiter:innen zunächst in China und dann vor allem in Norditalien von der raschen Ausbreitung des Virus und den damit verbundenen Maßnahmen der Regierungen und Unternehmen betroffen. Die Bertelsmann-Unternehmen setzten schon damals mit gegenseitigen Hilfsaktionen ein Zeichen der Solidarität, beispielsweise im Januar 2020 mit dem Versand von 20.000 Schutzmasken aus Gütersloh nach Peking und Shanghai, die vor allem den Mitarbeitenden in den dortigen Distributionszentren von Arvato Supply Chain Solutions zugutekamen. Zwei Monate später dann revanchierten sich die Mitarbeiter:innen in China, sie schickten Zehntausende Masken nach Gütersloh, von wo aus sie beispielsweise nach Rom, Mailand, Paris und Zagreb weiterverteilt wurden, um hier Journalistinnen und Journalisten der RTL Group bei ihren Reportage-Einsätzen in den Epizentren der Pandemie zu schützen. Bereits Ende Januar 2020 hatte der Bertelsmann-Vorstand dringend von Dienstreisen nach China abgeraten, und am 4. März wurde das Dienstreiseverbot dann auf die ganze Welt ausgedehnt. Erst zum 21. März dieses Jahres, also am kommenden Montag, wird es wieder aufgehoben.

Doch für viele Beschäftigte – auch für die Mitarbeiter:innen im Corporate Center in Gütersloh – markiert der 16. März 2020, ein Montag, den Tag, an dem die Corona-Pandemie sich endgültig in den Vordergrund des Berufslebens schob. Denn an diesem Tag wurden viele Tausend Mitarbeiter:innen in das Homeoffice geschickt. Es wurden sozusagen über Nacht die Voraussetzungen für das erfolgreiche Arbeiten im Homeoffice geschaffen und der persönliche Kontakt mit Kolleg:innen und Geschäftspartner:innen durch Zoom, Skype und Teams ersetzt. Dass diese fast unmöglich anmutende Aufgabe der nahtlosen Verlagerung ganzer Abteilungen und Firmen innerhalb kürzester Zeit ins Homeoffice überhaupt gelingen konnte, ist vor allem der Flexibilität der Mitarbeitenden und dem Herkules-Einsatz der IT-Abteilungen in den Firmen zu verdanken. Mit dem Effekt, dass heute zahlreiche Bertelsmann-Firmen dauerhafte Regelungen für flexibles Homeoffice etabliert haben, die die Arbeitswelt bei Bertelsmann unabhängig von der Pandemie nachhaltig verändert haben. Auch mit neuen Veranstaltungsformaten wie beispielsweise virtuellen Town-Hall-Meetings haben viele Firmen gute Erfahrungen gemacht.

Verschiedene Homeoffice-Modelle und Schutzmaßnahmen

Dabei war das Ausmaß, mit dem während der Corona-Krise auf das Homeoffice gesetzt wurde, von Land zu Land und von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. In einigen Firmen, beispielsweise dem Gütersloher Corporate Center, kehrten erste Mitarbeitende schon nach wenigen Monaten wieder in die Büros zurück, es etablierte sich ein hybrides Modell, bei dem teils im Homeoffice, teils im Büro gearbeitet wurde. Viele Firmen haben diese hybride Arbeitsweise auch für die Zukunft festgeschrieben. Andere Unternehmen konnten viele ihrer Mitarbeitenden aufgrund der Natur der Arbeitsplätze gar nicht ins Homeoffice schicken; dies gilt beispielsweise für die Druckereien der Printing Group oder die großen Distributionszentren von Arvato Supply Chain Solutions. Sie mussten andere Konzepte entwickeln, um ihre Beschäftigten am Arbeitsplatz bestmöglich vor Corona zu schützen, und sie taten dies auch. Die Liste der damals eingeführten Maßnahmen reicht von regelmäßiger Desinfektion öffentlicher Flächen in den Firmen und der Verteilung von Schutzmasken und Schnelltests über vorgeschriebene Mindestabstände zwischen Arbeitsplätzen und der Schließung von Kantinen bis hin zu neuen Schichtmodellen, um die Kontakte am Arbeitsplatz zu minimieren. Und wieder andere Firmen, vor allem die mit Standorten in den großen Metropolen der Welt wie Penguin Random House US, BMG oder Fremantle, schickten ihre Mitarbeitenden komplett ins Homeoffice und schlossen die Büros – zum Teil anderthalb Jahre und mehr. Dabei waren hier weniger die Büros selbst das Problem als vielmehr der Weg dorthin. Denn Millionen Menschen pendeln täglich aus den umliegenden Stadtbezirken und Städten in überfüllten Vorortzügen, U-Bahnen und Busen nach Manhattan oder in das Zentrum von London zur Arbeit und setzen sich so einer hohen Ansteckungsgefahr aus.

Impfzentrum Gütersloh

Auf den März 2020 folgte das bekannte Auf und Ab der pandemischen Wellen, die immer wieder einzelne Länder wie Indien, Brasilien, Großbritannien und die USA besonders hart trafen und damit auch die Sorge um die vielen Mitarbeiter:innen mit sich brachten, die in diesen Ländern für Bertelsmann arbeiten. Der Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort stand dabei stets im Vordergrund und auch im Zentrum der Arbeit des im Januar 2020 gegründeten Bertelsmann-Krisenstabs. Dessen Aufgabe bestand und besteht darin, mit seinen Informationen und Empfehlungen die Mitarbeitenden und die Unternehmen bei der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen. Sichtbarstes Zeichen dieser Unterstützung war der Aufbau eines eigenen Impfzentrums in Gütersloh, dem mit 12.000 Mitarbeitenden weltweit größten Standort des Unternehmens. Es nahm am 8. Juni 2021 seine Arbeit auf und führte bis zur Schließung am 27. Januar dieses Jahres fast 10.000 Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen durch. Dazu kamen Impfaktionen des Betriebsärztlichen Dienstes an unterschiedlichen deutschen Bertelsmann-Standorten. Und sollte eine vierte Impfaktion notwendig sein, ist der Betriebsärztliche Dienst auch darauf vorbereitet.

Bereits zur Bilanz über das Geschäftsjahr 2020 zog Thomas Rabe im März 2021 ein Fazit über die Corona-Krise, dass zum Glück auch ein Jahr später unverändert gilt: „Bertelsmann ist wirtschaftlich gut durch das Corona-Jahr gekommen – und hat dabei die Gesundheit der mehr als 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in aller Welt und allen Geschäften bestmöglich vor einer Ansteckung am Arbeitsplatz geschützt.“ Vorstand, Unternehmen und Mitarbeitende werden auch künftig alles daransetzen, dass dies so bleibt.