RTL Group | Potsdam, 06.12.2023

TV-Serie mit Menschen mit Behinderung, nicht nur für sie

Themenbereich: Gesellschaft
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

In dieser TV-Serie sollen Menschen mit Behinderungen nicht nur Thema sein, sondern auch selbst mitspielen: Unter anderem mit dieser Idee haben Eike Weinreich und Nikolas Kuhl den im Mai ausgeschriebenen Wettbewerb „#PerspectiveMatters“ der UFA gewonnen. Neben einem Preisgeld erhalten die Gewinner nun die Chance auf eine Umsetzung ihres Serienprojekts.

Am Sonntag, 3. Dezember, war der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung, der weltweit das Bewusstsein für die Belange der Menschen mit Behinderungen schärfen und den Einsatz für ihre Würde und Rechte fördern soll. Im Mai hatte die UFA eine Initiative für mehr Präsenz von Menschen mit Behinderung in Filmen, Serien und weiteren Unterhaltungsformaten mit dem Ziel gestartet, die reale Vielfalt der Gesellschaft in TV und Streaming besser abzubilden. In diesem Zusammenhang wurde der Wettbewerb „#PerspectiveMatters“  ins Leben gerufen. Gesucht wurde ein fiktionales serielles TV-Format mit einer Folgenlänge von 15 bis 45 Minuten – auch Doku- oder Docutainment-Formate konnten eingereicht werden. Jetzt stehen die Gewinner fest: Eike Weinreich und Nikolas Kuhl konnten die Jury mit ihrer Serienidee „Das unorganisierte Verbrechen“, so der Arbeitstitel, überzeugen.

Die Ausschreibung richtete sich an Filmschaffende und Autor:innen, die selbst eine Behinderung oder persönliche Erfahrungen mit Menschen mit Behinderung in ihrem nahen Umfeld haben. Die Gewinner erhalten nun ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro und die Option auf eine gemeinsame Stoffentwicklung mit dem Ziel einer seriellen Verfilmung.

Geschichte mit Menschen mit Behinderung erzählen

„Die Ausschreibung der UFA ist ein wichtiges Zeichen aus der richtigen Richtung und kam keineswegs zu früh. Auch für uns nicht, die wir bereits seit geraumer Zeit an dem Projekt arbeiten“, heißt es in einem gemeinsamen Statement von Eike Weinreich und Nikolas Kuhl. „Statt eine Geschichte ‚über‘ Menschen mit Behinderung zu erzählen, wollten wir eine Geschichte ‚mit‘ ihnen erzählen und damit eine Perspektive suchen, die viele andere Formate vermissen lassen, die sich bereits mit dem Thema befasst haben. Wir freuen uns, mit der UFA jetzt eine der renommiertesten Partnerinnen Deutschlands zur Seite zu haben, und sehen dies als eine große Chance.“

Die Kolleginnen und Kollegen von UFA Diversity Circle, die an der Auswahl des Gewinnerprojekts beteiligt waren, lassen sich so zitieren: „Die Auswahl fiel uns nicht leicht. Wir waren überwältigt von der Vielzahl an Zusendungen, und es war beeindruckend zu sehen, wie viel Engagement und Herzblut in die einzelnen Ideen gesteckt wurden. Als Programmmacher:innen für Millionen von Menschen haben wir eine Verantwortung gegenüber unserem Publikum. Dazu gehört für uns, nicht nur einen Ausschnitt der Gesellschaft, in der wir leben, zu zeigen, sondern darüber hinaus zu schauen und so für bisher unterrepräsentierten Gruppen wie Menschen mit Behinderungen mehr Sichtbarkeit zu schaffen. Das hat die Serienidee von Eike Weinreich und Nikolas Kuhl unserer Meinung hervorragend geschafft, und wir freuen uns nun auf die gemeinsame Stoffentwicklung.“ Die Jury bestand aus ausgewählten Mitgliedern aller UFA-Einheiten in Zusammenarbeit mit Buchautor und Aktivist Raul Krauthausen und der Plattform für Inklusion in Film und Fernsehen, „Rollenfang“.

Im Rahmen einer Selbstverpflichtung dokumentiert die UFA seit 2020 als erstes TV- und Filmproduktionsunternehmen im deutschsprachigen Markt die Entwicklung der Sichtbarkeit von bislang unterrepräsentierten Gruppen wie Frauen, People of Color (PoC), LGBTIQ+ sowie Menschen mit Behinderung in Haupt- und Nebenrollen der eigenproduzierten Serien und Filme sowie Shows und Dokumentationen. Seit 2022 wird auch die Dimension „Alter“ in der Analyse berücksichtigt.