Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe legt Jahresbericht 2024 vor
Themenbereich: Gesellschaft
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt
1,7 Millionen Menschen suchten im vergangenen Jahr Rat auf der Website der Stiftung Deutschen Schlaganfall-Hilfe – so viele wie nie zuvor. In dieser Woche stellte die 1993 von Liz Mohn gegründete Stiftung ihren Jahresbericht vor.
Im vergangenen Jahr nahmen nach Angaben der Stiftung 2.342 Mitarbeitende von Unternehmen und Behörden am Risiko-Check der Deutschen Schlaganfall-Hilfe teil. Bei auffällig vielen Testpersonen zeigten sich dabei Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie dem Schlaganfall. Viele Getestete wussten bis zu dem Beratungsgespräch nichts von ihrem erhöhten Risiko. Die Schlaganfall-Hilfe hat deshalb für den diesjährigen Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai eine Aufklärungskampagne geplant, kündigten Vertreter der Stiftung an.
Die akute Versorgung des Schlaganfalls läuft in Deutschland auf höchstem Niveau. Als Liz Mohn vor mehr als 30 Jahren die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe gründete, gab es noch keine spezifizierte Schlaganfall-Versorgung in Deutschland. Bis Ende 2024 hat die Stiftung gemeinsam mit der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft 348 sogenannte Stroke Units, also Schlaganfall-Spezialstationen, zertifiziert. Eine Erfolgsstory ohnegleichen: Fast doppelt so viele Menschen überleben heute einen Schlaganfall wie noch vor 30 Jahren. Zuletzt erhielt auch das St. Elisabeth Hospital Gütersloh das Siegel.
„Leuchtturmprojekt“ Patientenlotsen
Insbesondere in der Schlaganfall-Nachsorge hat die Stiftung nach eigenen Angaben ihre Aktivitäten zuletzt deutlich verstärkt. Mit ihrem Förderfonds unterstützt sie Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland. Mehr als 600 ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer hat sie ausgebildet. Ein spezielles Förderprogramm ermöglicht Sportvereinen die Gründung von Rehasportgruppen für Schlaganfall-Betroffene. Und ihrem Programm „Qualifizierte Hilfsmittelberatung nach Schlaganfall“ sind bereits 28 Sanitätshaus-Unternehmen in Deutschland beigetreten und lassen ihre Mitarbeitenden dort schulen.
Einen Meilenstein setzt die Stiftung im laufenden Jahr mit ihrem „Leuchtturmprojekt“ Patientenlotsen. Das vom Innovationsfonds des Bundes mit rund sieben Millionen Euro geförderte Modellprojekt erprobt derzeit unterschiedliche Möglichkeiten, wie man Lotsen in das Gesundheitssystem integrieren kann. Neben Schlaganfall-Lotsen werden in diesem Jahr erstmals Cardio-Lotsen zum Einsatz kommen. Damit möchte die Stiftung den Nachweis erbringen, dass ihr Lotsenmodell unabhängig von der Grunderkrankung auf alle komplexen, chronischen Erkrankungen anwendbar ist. Das große Ziel ist weiterhin die Einführung von Patientenlotsen in die Sozialgesetzbücher.
Ein Herzensanliegen von Liz Mohn ist die Versorgung schlaganfallbetroffener Kinder. Die großzügige Unterstützung der „Stiftung RTL Wir helfen Kindern e. V.“ in Höhe von 818.000 Euro ermöglicht in diesem Jahr eine Informationsoffensive, um Fachpersonal und Eltern besser aufzuklären. Darüber hinaus entsteht eine neue Community-Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Beratung betroffener Familien.
Ansprechpartner
Markus Harbaum
Leiter Communications Content Team
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