New York/Morrisville, 03.06.2020

„Rassismus hat bei uns keinen Platz“

Themenbereich: Gesellschaft
Land: USA
Kategorie: Projekt

Mit klaren Stellungnahmen wenden sich US-amerikanische Bertelsmann-Unternehmen wie Penguin Random House oder Relias gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt im Land. Die Verlagsgruppe weist auf Bücher hin, die sich mit dem Kampf gegen die Diskriminierung Schwarzer beschäftigen. Relias baut sein Learning-Angebot in diese Richtung aus.

„Wir lehnen jede Form von Rassismus und Gewalt gegenüber der schwarzen Community ab. Wir verpflichten uns zuzuhören – unseren Leserinnen und Lesern, unseren Autorinnen und Autoren, unseren Teams. Wir wollen Teil einer Veränderung werden.“ Mit diesem Statement bezieht Penguin Random House auf seinen Social-Media-Kanälen seit Wochenbeginn klar Position zu den jüngsten Unruhen in den USA, die sich nach dem Tod des Schwarzen George Floyd durch erneute Polizeigewalt entzündet haben. Die größte Verlagsgruppe der Welt bekundet nicht nur ihre Solidarität mit der afroamerikanischen Community der USA, sie weist auch gezielt auf Bücher hin, die sich mit dem Kampf gegen den Rassismus befassen und jetzt Orientierung geben können. Außerdem bittet Penguin Random House um die Unterstützung von Organisationen, die sich gegen die Diskriminierung wenden. Auch das Schwesterunternehmen Relias, Teil der Bertelsmann Education Group, hat in den sozialen Medien eindeutig Stellung zur Entwicklung in den USA bezogen.

„Der abscheuliche Rassismus und die Brutalität der Polizei, die sich gerade in den USA abspielen, sind nicht zu tolerieren“, erklärt zunächst die Verlagsgruppe. Und weiter: „Bei Penguin Random House glauben wir an und treten wir ein für ein Klima der Zugehörigkeit und des Respekts für alle.“ Man werde, versichert das Unternehmen in seiner Stellungnahme weiter, Wege ausloten, um die wichtige Arbeit einiger Partner noch stärker zu unterstützen, beispielsweise der Organisationen We Need Diverse Books (WNDB) oder Afro Punk. Gleichzeitig suche man neue Partner und Gelegenheiten, um in Form von Spenden deren Arbeit voranzubringen. Dazu gehören laut Penguin Random House der NAACP Legal and Educational Fund, die New York Civil Liberties Union Foundation, die Black Lives Matter Foundation, 100 Black Men of America, die National Coalition of 100 Black Women, Human Rights First sowie Amnesty International USA. Spenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Penguin Random House für einige dieser oder andere Organisationen, verspricht ihr Unternehmen, diese Spende zu verdoppeln.

Nicht weniger eindeutig als bei Penguin Random House fällt die Positionierung von Relias angesichts der rassistischen Polizeiübergriffe in den USA aus: Gestern hieß es in einem Tweet des Unternehmens: „Die Ungleichheit und die Brutalität, der sich die schwarze Community tagtäglich in unserem Land ausgesetzt sieht, müssen aufhören. Relias erklärt sich mit der gesamten schwarzen Community solidarisch und mit allen, die gegen den systematischen und institutionellen Rassismus kämpfen.“ Relias zitiert in diesem Zusammenhang den schwarzen Bürgerrechtlicher Martin Luther King, Jr.: „Es wird eine Zeit kommen, in der man Position beziehen muss. Eine Position, die weder sicher noch politisch populär ist. Aber man muss sie beziehen, weil das Gewissen einem sagt, dass es die richtige ist.“

Mit Blick konkret auf Relias als Anbieter von Online-Weiterbildung für das US-amerikanische Gesundheitswesen gibt dessen CEO Kay Krafft in einer Botschaft an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bedenken: „Wenn wir an unser Mission Statement denken, das Leben der am stärksten verwundbaren Mitglieder unserer Gesellschaft und derer, die sich um sie kümmern, besser zu machen, dann sehen wir die Afroamerikaner als integralen Bestandteil unserer Community – unserer Beschäftigten, unserer Kunden und der Menschen, die sie versorgen.“ Weiter schreibt Krafft: „Es ist die Menschlichkeit, die uns verbindet, und ich versichere ihnen allen, dass ich weiter an einer Umgebung arbeiten werde, in der jede und jeder gesehen und gehört wird.“

Als Teil der Bertelsmann-Familie, fährt Kay Krafft fort, beziehe Relias klar Stellung: „Es gibt keinen Platz für Rassismus, Intoleranz oder Fanatismus in unserer Organisation oder in unserer Gesellschaft.“ Konkret werde Relias sein Bemühen verstärken, ein inklusiver und diverser Arbeitgeber zu sein, versichert der CEO. Außerdem wolle das Unternehmen gezielt sein Angebot an Trainings in den Bereichen Diversity oder kulturelle Kompetenzen erweitern, um auch so einen Beitrag im Kampf gegen den alltäglichen Rassismus in den USA zu leisten.

Dasselbe Ziel verfolgt Penguin Random House mit seinen Büchern. Für Leserinnen und Leser, die sich tiefer mit den Wurzeln und den Ausprägungen des Rassismus in den USA beschäftigen möchten, empfiehlt Penguin Random House daher aktuell gezielt einige Titel aus dem riesigen Katalog seiner Verlage.

Für erwachsene Leserinnen und Leser sind das folgende Titel:

  • “How To Be An Anti-Racist” von Ibram X Kendi
  • “Why I’m No Longer Talking to White People About Race” von Reni Eddo-Lodge
  • “Between the World and Me” von Ta-Nehisi Coates
  • “Hood Feminism” von Mikki Kendall
  • "The New Jim Crow” von Michelle Alexander
  • “The Fire Next Time” von James Baldwin
  • “So You Want to Talk About Race” von Ijeoma Oluo
  • “Citizen: An American Lyric” von Claudia Rankine
  • “Just Mercy” von Bryan Stevenson
  • “White Fragility” von Robin DiAngelo

Als Kinderbücher zum Thema Rassismus hat Penguin Random House diese ausgewählt:

  • “AntiRacist Baby” von Ibram X Kendi
  • “We’re Different, We’re the Same” von Sesame Street
  • “Last Stop on Market Street” von Matt De la Peña
  • “The Day You Begin” von Jacqueline Woodson
  • “Let’s Talk About Race” von Julius Lester
  • “The Other Side” von Jacqueline Woodson
  • “Brown Girl Dreaming” von Jacqueline Woodson
  • “Hair Love” von Matthew A. Cherry
  • “Just Mercy (Adapted for Young Adults)” von Bryan Stevenson
  • “The Hate U Give” von Angie Thomas
  • “Dear Martin” von Nic Stone