Gütersloh, 08.12.2021

Menschen mit Behinderungen im Fokus

Regenbogenfahnen vor dem AFS-Gebäude in Verl

Themenbereich: Gesellschaft
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Mit verschiedenen Maßnahmen und Aktivitäten setzten Bertelsmann-Unternehmen am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen ein Zeichen für deren Rechte und Teilhabe. So gab es Infoveranstaltungen zum Thema Inklusion, Videos mit Erfahrungsberichten und Hinweisen sowie bunte Fahnen und beleuchtete Firmengebäude.

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember haben verschiedene deutsche Bertelsmann-Unternehmen ein Zeichen für die Rechte betroffener Menschen an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – und damit auch in Unternehmen – gesetzt. So konnten sich interessierte Führungskräfte und Mitarbeiter:innen von Bertelsmann-Unternehmen im Rahmen von mehreren virtuellen Informationsveranstaltungen zum Beispiel über den „Bertelsmann Aktionsplan Inklusion 2019-2024“ kundig machen – eine Idee, die im Rahmen einer Arbeitsgruppe zum Thema „Diversity, Equity & Inclusion“ der Bertelsmann Content Alliance sowie parallel bei der jüngsten Jahrestagung der Bertelsmann-Schwerbehindertenvertretungen in Hamburg entwickelt worden war.

In einem eigens aus diesem Anlass produzierten Videozusammenschnitt erläutern einige Mitarbeiter:innen mit Behinderung aus verschiedenen Unternehmensbereichen ihre Erfahrungen mit Inklusion und Barrierefreiheit am Arbeitsplatz. So berichten sie von der großen Unterstützung, die sie von ihren Kolleg:innen sowie von ihren Führungskräften bei Bedarf erhalten, und von ihrer Arbeit, die sie wie alle anderen auch erledigen müssen. Mit Unterstützung der Schwerbehindertenvertretungen beschaffte Hilfsmittel wie ein Scooter oder ein neuer Monitor sorgen für eine größere Mobilität beziehungsweise besseres Sehen. Sie loben das ihnen entgegengebrachte Verständnis für ihre Situation und ihre individuellen Bedarfe wie zum Beispiel Gebärdendolmetscher:innen, geben aber auch Tipps, etwa wie man sich mit Menschen mit Hörbeeinträchtigungen am besten verständigen sollte – nämlich direkt sprechen und deutlich artikulieren oder in Corona-Zeiten mit Distanz und heruntergenommener Maske, um das Ablesen der Wörter von den Lippen zu vereinfachen oder überhaupt zu ermöglichen. Und Führungskräfte werden ausdrücklich ermutigt, auf Mitarbeitende mit Behinderungen zu setzen und sie zu unterstützen, eben weil sie mit ihrer oftmals hohen Motivation und Integrationskraft einen wichtigen Beitrag zur Leistungsfähigkeit des ganzen Teams leisten können.

Thema im Programm von RTL Deutschland

RTL Deutschland erinnerte am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung daran, dass die Sender des Unternehmens schon länger ein untertiteltes Programm ausstrahlen: im Durchschnitt innerhalb der Sendergruppe pro Tag 22 Stunden, davon mindestens bei neun Formaten in der Hauptsendezeit. In einem Intranet-Artikel wies das Unternehmen darauf hin, wie es in seinen Programmen und in den sozialen Medien Menschen mit Behinderungen thematisiert. Erst im Oktober hatten sich zum Beispiel die Social-Media-Kanäle von RTL Deutschland dem Thema Inklusion gewidmet. Im Rahmen der Themenwoche „#InklusionVerstehen“ sprachen Mitarbeiter:innen über ihr Leben mit Behinderungen oder über ihren Einsatz für Menschen mit Behinderung. Beim TV-Sender Vox war im vergangenen Jahr mit der Reportage „Ich bin besonders – mein Leben mit dem Downsyndrom“ das bisher größte deutsche Fernsehprojekt zum Thema Downsyndrom zu sehen. Im Oktober dieses Jahres zeigte Vox das neue Dating-Format „Besonders verliebt“, das einen authentischen Einblick in die Liebesreise von Menschen mit Behinderungen gab. Und im Frühjahr 2022 soll zunächst bei RTL+ und später bei Vox „Weil wir Champions sind“ gezeigt werden, ein Film, in dem Darsteller Wotan Wilke Möhring das „Anderssein“ feiert und humorvoll an einen inklusiven Umgang mit allen Menschen appelliert.

Im Rahmen des Aktionstages am 3. Dezember unterstützte der Familiensender Super RTL das aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ bekannte Start-up „Talking Hands“, das Gebärden-Daumenkinos zur Förderung von integrativer Kommunikation entwickelt. Die Daumenkinos ermöglichen es kleinen Kindern, gezielt Schlüsselbegriffe zu gebärden, wie es heißt. Denn wenn Kinder Probleme bei der lautsprachlichen Kommunikation haben, führt dies oft zu einer Ausgrenzung in vielen Bereichen. Genau an diesem Punkt setzt „Talking Hands“ mit den Daumenkinos für Gebärden an: Durch den spielerischen und integrativen Lernansatz der Daumenkinos können Kinder mit und ohne Behinderungen sich den Gebärden leichter nähern. Dadurch wird die Kommunikation untereinander vereinfacht, und bestehende Sprachbarrieren werden abgebaut. Dazu gaben die beiden Gründerinnen Toggo Radio ein Interview, Daumenkino-GIFs wurden zudem bei Instagram gepostet und auf einer Informationsseite auf www.toggoeltern.de  veröffentlicht. Super RTL hat darüber hinaus mehrere Sets mit Daumenkino-Boxen und Lernpostern an integrative Kitas im Kölner Raum gespendet.

Steigerung der Barrierefreiheit

Jeanette Venzke, Inklusionsbeauftragte aus dem HR-Bereich der UFA, berichtete in einem Video über die verschiedenen Maßnahmen, mit denen das Film- und TV-Produktionsunternehmen den „Bertelsmann Aktionsplan Inklusion 2019-2024“ vorantreiben will. Unter anderem geht es dabei um Arbeitsplatzbedingungen, Gesundheit und Mitarbeiter:innengewinnung. Dazu intensiviert die UFA ihre Bemühungen zur Steigerung der Barrierefreiheit im Potsdamer Firmengebäude. Dies gelte nicht nur für die räumliche Barrierefreiheit, sondern auch für visuelle. Dem Unternehmen insgesamt liege Inklusion sehr am Herzen, so Jeanette Venzke, so dass die Darstellung von Behinderungen auch in den von der UFA produzierten Formaten eine zunehmend wichtige beziehungsweise „normale“ Rolle spiele.

Thorsten Terraschke und Ralf Laube erklärten in einem internen Video die Aufgaben der Schwerbehindertenvertretung bei Gruner + Jahr in Hamburg. Als Vertrauenspersonen der Menschen mit Behinderung bei G+J arbeiten sie auch eng mit den Vertreter:innen der Ad Alliance, DPV und Territory zusammen, um „gemeinsam stärker“ zu sein, wie sie betonen. Zudem erläutern sie, welche konkrete Unterstützung es bei Bedarf am Arbeitsplatz für Mitarbeitende mit Behinderungen gibt, und welche Baumaßnahmen im Pressehaus am Baumwall für Barrierefreiheit sorgen sollen.

Mit bunten Fahnen und Lichtern an ihren Gebäuden haben Bertelsmann-Firmen auch ein optisches Zeichen für den Aktions- und Gedenktag gesetzt. Arvato Financial Solutions hisste Flaggen der Schwerbehindertenvertretung mit dem Schriftzug „Für die Stärken in jedem Menschen“ an den Standorten in Baden-Baden und Verl im Kreis Gütersloh, ebenso wie Arvato Supply Chain Solutions unter anderem am Standort Düren. Arvato Financial Solutions färbte das Firmenlogo im Rahmen der globalen Kampagne „Purple Light Up“ als sichtbares Zeichen für Menschen mit Behinderungen in den sozialen Kanälen lila ein.