Gütersloh, 17.12.2024

Bertelsmann gestaltet Berufsbilder mit

Themenbereich: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Die jahrzehntelange Expertise von Bertelsmann in der Ausbildung junger Menschen ist auch von übergreifendem Interesse: Einige Kolleginnen und Kollegen aus dem Bertelsmann-Berufskolleg waren an den Neuordnungen der Berufsausbildung zu Mediengestaltern Digital und Print sowie der Berufsausbildung zu Industriekaufleuten beteiligt.

Entwicklungen wie Digitalisierung und Automatisierung tragen in erheblichem Maß zum Wandel von Berufsfeldern bei. Hinzu kommen weitere Kompetenzen in der zunehmend hybriden Arbeitswelt, die in vielen Berufen eine immer größere Rolle spielen. Vor diesem Hintergrund müssen immer wieder auch die Ausbildungsgänge, in denen sich junge Menschen für den von ihnen gewählten Beruf qualifizieren, angepasst werden. Damit befassen sich in Deutschland verschiedene Institutionen und Organisationen, in denen auch Kolleginnen und Kollegen von Bertelsmann als Expert:innen aus der Berufs- und Ausbildungspraxis vertreten sind oder von denen sie beratend hinzugezogen werden. Zu ihnen zählen Gabriele Wenske, Ausbilderin bei Mohn Media und gleichzeitig Fachlehrerin im Bertelsmann-Berufskolleg, Klaus Röttger, Senior Vice President Corporate Education und Leiter der Zentralen Ausbildung bei Bertelsmann, sowie Ernst-Hermann Bedey und Sabine Schaumburg, Lehrkräfte am Bertelsmann-Berufskolleg und zugleich Ausbildungskoordinator:in. Sie waren an den Neuordnungen der Berufsausbildung zum Mediengestalter beziehungsweise zur Mediengestalterin Digital und Print sowie der Berufsausbildung zu Industriekaufleuten beteiligt.

„Bei den Mediengestaltern gab es verschiedene Anlässe für die Neuordnung der Ausbildung, etwa die zunehmende Automatisierung in Form von immer neuer Software bis hin zur künstlichen Intelligenz, neue Produkte im Bereich mobiler Lösungen und die Verlagerung einzelner Tätigkeiten ins Ausland, zum Beispiel der Bildbearbeitung nach Asien“, erklärt Ernst Hermann Bedey die Hintergründe. Er nahm als Lehrervertreter an Veranstaltungen in Soest teil, in deren Rahmen die Ergebnisse einer Befragung von Ausbildungs- und Personalverantwortlichen für den Bereich Mediengestalter Digital und Print präsentierte.

Zur Sachverständigen berufen

Gabriele Wenske von Mohn Media wurde im Januar 2022 vom BIBB als stellvertretende Sachverständige des Bundes zur Neuordnung der Berufsausbildung zum Mediengestalter beziehungsweise Mediengestalterin Digital und Print berufen. „In sechs Sitzungen haben Experten:innen aus der Medienbranche und unterschiedlichen Bundesministerien bis Anfang August jenes Jahres eine neue Ausbildungsverordnung erarbeitet“, sagt sie. „Parallel dazu haben die von der Kultusministerkonferenz berufenen Berufsschullehrer der einzelnen Länder einen Rahmenlehrplan für den Ausbildungsgang Mediengestalter Digital und Print erstellt, der am 1. August 2023 in Kraft trat.“ Inzwischen würde sich die Ausbildung in vier Fachrichtungen gliedern, die in den ersten beiden Jahren gemeinsam unterrichtet werden. Mohn Media habe sich für die Fachrichtung „Projektmanagement“ entschieden. Die Schwerpunkte seien hier die Entwicklung von Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen, die kaufmännische Auftragsbearbeitung sowie Beratung und Präsentation.

Klaus Röttgers und Sabine Schaumburgs Engagement bestand darin, sich an der Neuordnung der Berufsausbildung für Industriekaufleute zu beteiligen. Im Rahmen dessen nahm Sabine Schaumburg an einer Lehrerfortbildung der Bezirksregierung Detmold zur Neustrukturierung des Bildungsplanes „Industriekaufmann/Industriekauffrau“ teil. „Es ging darum, neue Lernfeldinhalte im kaufmännischen Unterricht umzusetzen, neue Lernsituationen zu gestalten und Konzepte für die Integration neuer Anforderungen zu entwickeln“, berichtet Schaumburg. Die Neuerungen bezogen sich hier ebenfalls auf die Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung, aber auch auf interkulturelle Kompetenzen, Projektmanagement und Logistik – Aufgaben also, die in dieser Form beziehungsweise in diesem Umfang noch nicht Bestandteil der bisherigen Ausbildung gewesen waren. Klaus Röttger war in diesem Zusammenhang in der Arbeitgeber-Begleitgruppe zur Neuordnung aktiv und evaluierte zusammen mit anderen Arbeitgebervertretern die betrieblichen Einsatzgebiete und Ausbildungsinhalte und passte sie auf neue Entwicklungen in der betrieblichen Praxis und der Arbeitswelt an. „Aus dieser Begleitgruppe sind Anregungen entstanden, die in die neue Ausgestaltung der Ausbildungsordnung und des Ausbildungsrahmenplans eingeflossen sind“, erklärt Röttger. Die Neuordnung ist zum 1. August dieses Jahres in Kraft getreten – Bertelsmann bildet die neuen Auszubildende also seitdem nach dem neuen Berufsbild aus.

Beitrag zur Weiterentwicklung der beruflichen Ausbildung

Klaus Röttger ist darüber hinaus aber noch an übergreifender Stelle beratend tätig, und zwar als permanentes Mitglied im Bildungsausschuss der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin. Die gut hundert Firmen- und IHK-Vertreter:innen aus ganz Deutschland befassen sich regelmäßig mit der gesamten Bandbreite von Themen der Aus- und Weiterbildung auf Bundesebene. Zum Themenspektrum gehören unter anderem die Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung, die Digitalisierung der beruflichen Bildung sowie die Herausforderungen des demografischen Wandels – und dies stets mit Blick auf die Sicherung des Fachkräftebedarfs der Unternehmen. Erst vor Kurzem hatte Röttger den Ausschuss zu einer Veranstaltung zum Thema „KI und Auswirkungen auf Bildung und Arbeitswelt“ in die Berliner Bertelsmann-Repräsentanz eingeladen.

„Die betriebliche Ausbildung ist ein Grundpfeiler der deutschen Wirtschaft und von großer Bedeutung für alle Unternehmen in Deutschland – auch für Bertelsmann. Nicht umsonst bilden wir schon seit 1962 erfolgreich junge Menschen in unserem eigenen Berufskolleg aus, seit 2001 auch in dualen Studiengängen“, resümiert Klaus Röttger. „Und die große Akzeptanz und die hohe Nachfrage nach den Absolvent:innen in unseren Unternehmen beweist, wie richtig wir damit liegen.“ Doch ebenso wichtig sei die permanente inhaltliche Anpassung der Ausbildungs- und Studiengänge an die vielfältigen Entwicklungen in der Praxis – wie jüngst geschehen. „Dass wir in die Vorbereitungen für solche Anpassungen der Ausbildungsordnungen einbezogen werden, freut uns“, so Röttger weiter. „Gern geben wir unsere reichhaltigen Erfahrungen weiter, um so insgesamt einen Beitrag zur Weiterentwicklung der beruflichen Ausbildung in Deutschland zu leisten.“