Gütersloh, 10.01.2025

„Aufklärung stand im Fokus“

Themenbereich: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Mit verschiedenen Aktionen haben sich die Schwerbehindertenvertretungen deutscher Bertelsmann-Unternehmen am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember gezielt an die Beschäftigten gerichtet. Konzern-Schwerbehindertenvertreterin Gaby McNab erklärt die Ziele – und zieht ein positives Fazit der Aktionen.

Schwerbehindertenvertretungen an mehr als 30 Standorten deutscher Bertelsmann-Unternehmen haben sich an Aktionen zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember beteiligt. Ziel war es, Kolleg:innen mit Behinderung über ihre Rechte aufzuklären und diejenigen, die eine bestehende Behinderung angeben könnten, dazu zu motivieren, das tatsächlich auch zu tun. Konzern-Schwerbehindertenvertreterin Gaby McNab zieht ein positives Fazit der Aktionen.

Gaby, auch in den Vorjahren hat es schon Aktionen zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung gegeben. Was war diesmal das Besondere?

Gaby McNab: Es war die erste konzernübergreifende Aktion der Schwerbehindertenvertretungen zum 3. Dezember, die sich gezielt an die Beschäftigten gerichtet hat. Aus jedem Unternehmensbereich von Bertelsmann waren Betriebe dabei. Die Vertretungen haben sich eine Menge einfallen lassen, um ihre Kolleginnen und Kollegen über das Thema Behinderung zu informieren und an ihre Stände zu locken. Ob gebackene Waffeln oder Muffins, ob ein Glücksrad oder Frühstücksbrötchen, ob Flyer, Plakate oder Fahnen außen an den Gebäudefassaden: Die Schwerbehindertenvertretungen waren da sehr kreativ. Uns war wichtig, ins Gespräch zu kommen. Wir müssen über Behinderungen reden, das ist sehr wichtig.

Was haben die Beschäftigten denn wissen wollen? Wie war die Resonanz?

Gaby McNab: Die Schwerbehindertenvertretungen haben positives Feedback bekommen und zahlreiche interessante Gespräche geführt. Viele Kolleginnen und Kollegen interessierten sich zum Beispiel dafür, warum zwischen Behinderung und Schwerbehinderung unterschieden wird, was es bedeutet, einen Grad der Behinderung zu haben, und wer diesen vergibt. Es gab auch Nachfragen von Beschäftigten, die bereits eine Behinderung aufweisen und nun erfahren wollten, wieviel sie von ihrer Behinderung offenbaren müssen, wenn sie dies dem Arbeitgeber mitteilen würden. Aufklärung war das ausdrückliche Ziel des Aktionstages, und hier konnten die Schwerbehindertenvertretungen mit ihrer Fachkenntnis beitragen. In einigen Fällen wurde ein weiterer Termin verabredet, der sogar zu einem Antrag führen könnte. Insgesamt waren es sehr interessante Gespräche. Die Schwerbehindertenvertretungen konnten einmal mehr zeigen, dass sie jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen und dass sich die Kolleginnen und Kollegen jederzeit an sie wenden können.

Kamen die Schwerbehindertenvertretungen auch mit Führungskräften ins Gespräch?

Gaby McNab: Ja, auch zahlreiche Führungskräfte haben sich informiert. Abgesehen davon, dass sie selbst betroffen sein könnten, ist es wichtig, dass sie sich mit der Thematik vertraut machen. Denn nur so kann es gelingen, dass sie mögliche Vorbehalte bei sich selbst oder auch im Team gegenüber einer angenommenen Leistungseinschränkung von Beschäftigten mit Behinderung verlieren. Oft wurde auch gefragt, was sie tun können oder beachten müssen, wenn es in ihren Teams Mitarbeitende mit Behinderung gibt. Unsere Antwort darauf ist, immer mit den Mitarbeitenden zu sprechen. Meist wird gar keine Unterstützung benötigt – und falls doch, gibt es diverse Nachteilausgleiche, die auch Arbeitgeber in Anspruch nehmen können.