217 Kilometer durchs Death Valley für die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Themenbereich: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Land: Deutschland
Kategorie: Spenden
Arvato-Systems-Mitarbeiter Matthias Landwehr nimmt am „Badwater 135“-UItramarathon teil.
Wenn Matthias Landwehr richtig läuft, hört er so schnell nicht wieder auf. Nicht nach fünf oder zehn Kilometern. Auch nicht nach 21,0975 Kilometern, was einem halben Marathonlauf entspricht, oder nach einem ganzen Marathon. Selbst bei 50, 100 oder 150 Kilometern muss bei ihm noch nicht Schluss sein. Nach elf „Mauerläufen“ rund um Berlin, den sogenannten „100 Meilen Berlin“-Lauf mit dementsprechend 161 Kilometern, und fünf Teilnahmen an der nicht ohne Grund so benannten „Tortour de Ruhr“ über 230 Kilometer freut sich der 54-jährige IT-Experte von Arvato Systems jetzt auf den Höhepunkt seiner Läuferkarriere: Er hat von den Organisatoren die Zusage bekommen, beim legendären „Badwater 135“-UItramarathon in den USA anzutreten, der als einer der härtesten Läufe der Welt gilt. Eine immense körperliche Herausforderung für Landwehr, die er dafür nutzen möchte, auf eine Organisation hinzuweisen und Spenden für sie zu sammeln, die sich für den Kampf gegen eine potenziell alle Menschen betreffende Krankheit einsetzt: die 1993 von Liz Mohn gegründete Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe mit Sitz in Gütersloh. Schon jetzt hat die Stiftung eine Website erstellt, über die Laufinteressierte angesprochen werden und Geld für den guten Zweck spenden können. Auch von seinem Arbeitgeber wird er bei seinem wohltätigen Engagement unterstützt.
Nur hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Matthias Landwehr ist einer von insgesamt nur hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Extremlaufs, von denen 50 nicht aus den USA stammen – aus Deutschland sind nur zwei Teilnehmer dabei. Startpunkt ist das namengebende Badwater Basin im Death Valley, Ziel ist ein Bergpass vor dem Mount Whitney. Die Distanz beträgt 135 Meilen, also 217 Kilometer, und der Lauf findet mitten im Hochsommer statt. „Mit der Zusage geht mein absoluter Traum, an diesem ganz besonderen Lauf teilnehmen zu dürfen, in Erfüllung. Darauf habe ich jahrelang hingefiebert“, schwärmt Matthias Landwehr, der vielen Kolleginnen und Kollegen im Raum Gütersloh auch als langjähriger Trainer des Bertelsmann-Sportprogramms bekannt sein dürfte. Alle Teilnehmenden des „Badwater“-UItramarathon mussten vorab ein umfangreiches Bewerbungsverfahren durchlaufen und dabei ihre Lauferfahrungen nachweisen – kein Problem für Landwehr, der allein im vergangenen Jahr rund 4.500 Kilometer gelaufen ist. In der kalifornischen Wüste nahe der Grenze zu Nevada geht es dann am 7. Juli los, bei 86 Meter unter dem Meeresspiegel, dem tiefsten zu Fuß erreichbaren Flecken Nordamerikas. Von da verläuft die Strecke entlang einer Straße über drei Gebirgszüge nach Westen mit insgesamt 4.450 Metern Höhenmetern Steigung und 1.859 Höhenmetern Gefälle; sie endet am Whitney Portal auf einer Höhe von 2.530 Metern: dem Ausgangspunkt zum Gipfel des Mount Whitney, des höchsten Punktes der USA außerhalb Alaskas und Hawaiis. Die Läuferinnen und Läufer durchqueren auf ihrem Weg Orte und Wahrzeichen mit Namen wie Mushroom Rock, Furnace Creek, Salt Creek, Devil’s Cornfield, Devil’s Golf Course, Stovepipe Wells, Panamint Springs, Darwin, Keeler, Lone Pine, Alabama Hills und Sierra Nevada. „Die Strecke muss binnen 48 Stunden zurückgelegt werden; das größte Problem ist aber nicht die Zeit, sondern natürlich die Hitze: Tagsüber wird es zum Teil deutlich über 50 Grad heiß“, berichtet Matthias Landwehr. Um sich auf diese Strapazen vorzubereiten, durchläuft er ein ebenso umfangreiches wie ungewöhnliches Trainingsprogramm.
„In meinem Garten baue ich gerade eine Fasssauna auf“, erklärt der Extremsportler. „Darin werde ich regelmäßig intensiv Sport treiben.“ Zudem will er im dicken Pullover laufen gehen, in den nächsten Wochen und Monaten weitere Ultraläufe absolvieren und schließlich im Juni fünf Tage lang bei einem Bekannten in Saudi-Arabien trainieren. „Aber nicht in der Wüste, der staubige Sand könnte die Atemorgane belasten“, weiß Landwehr. Dass er zu solchen Leistungen überhaupt fähig ist, sei jahrelanger Arbeit und auch mentaler Ausdauer zu verdanken. „Man kann den Körper und den Geist an solche Anstrengungen heranführen“, erklärt er, „noch vor zehn Jahren hätte ich mir das nicht zugetraut. Aber inzwischen habe ich so viele Erfahrungen mit Ultraläufen gemacht, dass ich meinen Körper kenne und weiß, wie ich einen solchen Wettbewerb angehe und ihn durchstehe. Ich bin nicht schnell, aber ausdauernd.“ Nicht umsonst sei ein größerer Teil der Läuferinnen und Läufer solcher Veranstaltungen über 50 Jahre alt. Angesichts zahlreicher erfolgreich überstandener Extremläufe ärgert es ihn da nur mäßig, dass es mit dem „Spartathlon“ von Athen nach Sparta über 245 Kilometer noch nicht geklappt hat. „Die vorgegebene maximale Laufzeit von 36 Stunden konnte ich nicht schaffen und musste leider aufgeben“, berichtet der Arvato-Systems-Mitarbeiter.
40 Stunden Laufzeit geplant
Doch zurück in die kalifornische Wüste beziehungsweise Bergwelt. Ein Team aus vier Freunden, darunter ein ebenfalls laufbegeisterter Rettungssanitäter, wird im klimatisierten Auto Matthias Landwehr bei seinem Lauf begleiten, ihm Getränke und Nahrung anreichen, mit ihm reden, um ihn abzulenken und aufzumuntern. Und tagsüber immer wieder mit Wasser besprühen, um seinen Körper abzukühlen. Denn gestartet wird zwar abends, so dass zwei eher kühle Nächte zu durchlaufen sind – aber eben auch zwei Tage in mutmaßlich glühender Hitze. „Ich werde dann sehr langsam laufen und mich gegebenenfalls zwischendurch einmal eine Stunde im stehenden, kühlen Auto ausruhen“, so sein Plan. Insgesamt rechnet er von der Start- bis zur Ziellinie mit 40 Stunden bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von bis zu acht Kilometern pro Stunde.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Badwater 135“-UItramarathons sind angehalten, ihren Lauf mit einem wohltätigen Zweck zu verbinden. Die Idee, dies zugunsten der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zu tun, beruht im Falle von Landwehr übrigens nicht nur auf seiner Zugehörigkeit zum Bertelsmann-Konzern. „Einer meiner Laufbegleiter hat vor ein paar Jahren einen Schlaganfall erlitten, sich aber inzwischen zum Glück gut davon erholt“, erklärt er einen weiteren Grund. Insofern sei ihm sehr bewusst, wie wichtig das vielfältige Engagement der Stiftung gegen den Schlaganfall ist. Und diese hat sich spontan angetan von seiner Anfrage gezeigt. „Das ist eine beeindruckende Aktion“, freut sich Sylvia Strothotte, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. „Ich bin selbst begeisterte Sportlerin, aber was Matthias Landwehr leistet, ist einfach unglaublich. Mit einem solchen aufsehenerregenden Event lässt sich sehr viel Aufmerksamkeit für das Thema Schlaganfall erzeugen, dafür sind wir sehr dankbar. Und natürlich hoffen wir, dass Matthias gesund ankommt und mit seiner Leistung viele Menschen zu Spenden animiert.“ Die Stiftung hat darum auf ihrer Website nicht nur eine eigene Landing-Page für den UItramarathon-Läufer eingerichtet, über die Interessierte ganz einfach Geld für den guten Zweck spenden können. Sie wird Matthias Landwehr auch auf ihren Social-Media-Kanälen in der Vorbereitungsphase bis zum Lauf begleiten – und, so der Plan, selbst während des Laufs. Landwehrs Team will nämlich Bilder und Videos anfertigen, diese auf seinen Social-Media-Kanälen posten und mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe teilen. Auch auf „Bertelsmann erleben“-Kanälen wird der eine oder andere Hinweis zu finden sein. Und Arvato Systems hat angekündigt, für jeden zurückgelegten Kilometer zehn Euro an die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zu spenden. „Wir wissen natürlich von Matthias‘ Begeisterung für den Laufsport und haben bei vielen seiner Wettkämpfe zumindest virtuell mitgefiebert“, sagt Marcus Metzner, Chief Marketing Officer von Arvato Systems. „Dass er sich mit seinem nächsten großen Lauf für den guten Zweck einsetzt, finden wir großartig und unterstützen ihn darum gern. Für jeden Kilometer, den er zurücklegt, werden wir anschließend der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zehn Euro spenden.“
Wie lange sein Körper und insbesondere seine Gelenke solche Belastungen noch mitmachen, kann Matthias Landwehr, der im Juli 55 Jahre alt wird, nicht voraussagen. Sich weiterhin wie seit 22 Jahren schon als Sportkurstrainer zu betätigen – seit der Corona-Pandemie vor allem online –, dient ihm jedenfalls als ideales Fitnessprogramm. Und sportlich aktiv will er auch bis ins hohe Alter hinein bleiben. So wie ein Bertelsmann-Pensionär, der an einem von Landwehrs Sportkursen teilnimmt. „Er ist schon seit über 30 Jahren dabei und inzwischen 85 Jahre alt. Das ist ein gutes Vorbild für mich – es muss ja dann auch kein Marathon mehr sein“, schmunzelt er.
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