Die Wiederauferstehung einer Oper

Mit "Iris" führt die Berliner Operngruppe abermals eine Oper aus dem konzerneigenen Musikarchiv Archivio Storico Ricordi auf.

Die armenische Sopranistin Karine Babajanyan in der Titelrolle
Nina Clausen, Sopran, als „eine Geisha“
Minutenlanger Applaus für das Ensemble
von links: Nina Clausen ( Sopran „Geisha“), Ulrike Bährle (Operngruppe), Samuele Simoncini (Tenor, „Osaka“), David Oštrek (Bassbariton, „Der Blinde“), Ernesto Petti (Bariton, „Kyoto“), Helen Müller (Bertelsmann), Nicolaus Frhr. Von Oppenheim (Förderer), Karine Babajanyan (Sopran, „Iris“), Felix Krieger (Dirigent, Operngruppe), Andrès Moreno García (Tenor, „ein Lumpensammler“)
Dirigent Felix Krieger bedankt sich bei Freunden, Förderern und den Künstlern in der Bertelsmann Repräsentanz
Die französische Botschafterin, Anne-Marie Descôtes, mit ihrer Begleitung Fatima Sanfourche
Der niederländische Botschafter, Wepke Kingma (links), im Gespräch mit Jean Graff, Botschafter von Luxemburg
von links: der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stefan von Dassel; Astrid Krüger (Humboldt Forum); Johannes Wien, Vorstand Finanzen (Humboldt Forum)
Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, im Ge-spräch
Ijoma Mangold, Literaturkritiker der ZEIT, mit der Sängerin Helena Goldt

Minutenlanger Beifall und Jubel – so reagierten die Zuschauerinnen und Zuschauer im Konzerthaus Berlin auf die Aufführung von Pietro Mascagnis Oper Iris durch die Berliner Operngruppe. Nach zwei Verdi-Opern wurde erneut eine selten gespielte Oper aus dem zu Bertelsmann gehörenden Archivio Storico Ricordi in Mailand gezeigt. Auf Einladung von Bertelsmann kamen unter anderem die Botschafterin von Frankreich sowie die Botschafter der Niederlande und Luxemburg, die Generalsekretärin der ARD, Susanne Pfab, Georg Pfeifer, Leiter des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments, Gesandte, Geschäftsträgerinnen und Geschäftsträger sowie Botschaftsräte der italienischen, israelischen, belgischen, französischen und tschechischen Botschaften in das Konzerthaus. Nach der Aufführung trafen sich 200 Gäste sowie die Solisten der Oper zu einem Empfang in der Bertelsmann-Repräsentanz Unter den Linden 1.

Über "Iris"

Als 1898 Pietro Mascagnis Oper Iris im Teatro Costanzi in Rom uraufgeführt wird, erblickt die erste Japan-Oper des Verismo das Licht der Welt. Mascagni, heute vor allem bekannt für die stilweisende Cavalleria rusticana, die als erste wahre Oper des Verismo angesehen wird, erweist sich damit als echter Trendsetter. Erst sechs Jahre später erscheint die heute wohl berühmteste Japan-Oper: Giacomo Puccinis Madama Butterfly. Der Librettist Luigi Illica schreibt das Libretto zu beiden Werken.
Iris trifft den Nerv der Zeit und erweist sich als großer Publikumserfolg; bereits ein Jahr nach der Welturaufführung wird sie auch erstmals in Deutschland gezeigt. Dies ist auch ein Erfolg für Giulio Ricordi, den großen Musikverleger seiner Zeit, der hart gearbeitet hatte, Mascagni für seinen Verlag zu gewinnen. Bis heute liegen viele Originaldokumente zu Iris, darunter die handschriftliche Partitur, im zu Bertelsmann gehörenden Archivio Storico Ricordi in Mailand.
Das Ricordi-Archiv gilt heute als eine der bedeutendsten Musiksammlungen der Welt und enthält Tausende Originaldokumente der italienischen Operngeschichte, u.a. der „großen Fünf“: Rossini, Donizetti, Bellini, Verdi und Puccini.
Im Gegensatz zu Madama Butterfly überdauert Iris die Zeit nicht; vermutlich in den 1920ern wird sie zum letzten Mal für viele Jahrzehnte in Deutschland gezeigt. Erst im neuen Jahrtausend wird die Oper wiederentdeckt; in Berlin inszeniert die Neuköllner Oper vor wenigen Jahren das Werk unter dem Namen Iris Butterfly als reduzierte Kammeroper.
Die Aufführung der ungekürzten Version durch die Berliner Operngruppe war eine der ersten (semi-)szenischen Aufführungen in Deutschland seit gut einem Jahrhundert.

Über die Berliner Operngruppe

Die Berliner Operngruppe ist eine private Initiative, die sich seit nunmehr 10 Jahren der Aufführung und Wiederentdeckung seltener italienischer Opern widmet. Unter der Führung des Dirigenten Felix Krieger vereint sie professionelle Musiker, Musikstudenten und Amateure, um besondere Werke der Opernliteratur zur Aufführung zu bringen. Seit 2017 wird sie dabei auch von Bertelsmann unterstützt.