Archivio Ricordi vernetzt sich für die digitale Zukunft

Das Mailänder Musikarchiv geht eine Partnerschaft mit der Wikimedia-Stiftung ein.

Das Wissen der Welt immer und überall für jeden zugänglich zu machen, gehört zur Vision von Wikipedia und der hinter der freien Online-Enzyklopädie stehenden Wikimedia Foundation. Mit dem italienischen Ableger dieser Stiftung ist das zu Bertelsmann gehörende Archivio Storico Ricordi jetzt eine Partnerschaft eingegangen. Sie wird die einzigartigen Bestände des Musikarchivs, das einige der wertvollsten Schätze der Operngeschichte Italiens beherbergt, ganz neuen Publikumsgruppen zugänglich machen. Und das weltweit, für Musikexperten und Wissenschaftler genauso wie für Opernliebhaber und interessierte Laien.

Die Vereinbarung sieht zum einen vor, diejenigen Bestände des Archivo Ricordi, die in Bibliotheken frei zugänglich sind, in den Bereich der Online-Bibliothek Wikisource hochzuladen. Das betrifft vor allem die berühmten Zeitschriften von Ricordi wie die „Gazetta Musicale“, „Ars et Labor“ oder „Musica d’Oggi“. Sie wurden im Archiv in den vergangenen Jahren bereits digitalisiert und werden nun für jedermann einsehbar sein. Dabei wird die Wiki-Community die über OCR eingescannten Daten verfeinern und bei Bedarf transkribieren, um so eine bessere Verlinkung der Inhalte zu erreichen. Aus passiven Nutzern des digitalen Archivs werden so wertvolle „Mitarbeiter“ auf Zeit, die Wert und Verwendbarkeit der Archivalien weiter erhöhen.

Zum anderen werden in Zukunft die bereits über die Website des Ricordi-Archivs abrufbaren Quellen – vor allem die umfangreiche Briefsammlung mit der Korrespondenz zwischen dem Archiv und einigen großen Komponisten wie Giuseppe Verdi – in einem strukturierten Prozess mit den hierfür relevanten Wikipedia-Einträgen digital verknüpft. Diese Wikidata genannte Datenbank verlinkt Wikipedia-Einträge über Komponisten, einzelne Opern, Theater, Librettisten, Sänger oder Sängerinnen mit den hierfür relevanten Quellen aus dem Ricordi-Archiv.

Die Kooperation mit der Wikimedia-Foundation eröffnet eine ganz neue Dimension der digitalen Vernetzung.