News | Penguin Random House | New York, 15.11.2021

Viking veröffentlicht Biografie über George Floyd

Der zu Penguin Random House gehörende US-Verlag Viking wird im Mai 2022 die Biografie von George Floyd herausbringen. In „His Name Is George Floyd“ haben preisgekrönte Reporter der „Washington Post“ das Leben des 2020 von einem weißen Polizisten getöteten schwarzen US-Bürgers nachvollzogen. Sie zeigen auf, wie der systemische Rassismus in den USA das Leben und das Vermächtnis von George Floyd geprägt hat.

Erinnerung an George Floyd im Union Square Park in Manhattan

Sein tragischer Tod hat nicht nur die USA, sondern die ganze Welt aufgerüttelt. Nachdem der schwarze US-Bürger George Floyd am 25. Mai 2020 in der US-Stadt Minneapolis in Folge von Polizeigewalt ums Leben gekommen war, hatten Menschen in vielen Ländern gegen soziale Diskriminierung und Rassismus im Alltag protestiert. Jetzt kündigt der zu Penguin Random House gehörende US-Verlag Viking eine Biografie über George Floyd an; Executive Editor Ibrahim Ahmad von Viking hat dazu die Veröffentlichungsrechte für Nordamerika von Karen Brailsford und Todd Shuster von Aevitas Creative Management erworben. „His Name Is George Floyd“, so der geplante Titel, wird von zwei preisgekrönten Reportern der „Washington Post“, Robert Samuels und Toluse Olorunnipa, geschrieben und soll am 17. Mai 2022 erscheinen, teilt Viking mit.

Ein „gestohlenes“ Leben

Das neue Buch stellt Floyds persönliche Geschichte vor dem Hintergrund der tiefgreifenden Probleme in den USA mit institutionellem Rassismus dar und zeigt auf, wie der systemische Rassismus das Leben und das Vermächtnis von George Floyd geprägt hat – von den Wurzeln seiner Familie in den Tabakfeldern von North Carolina bis hin zur anhaltenden Ungleichheit in den Bereichen Wohnungsbau, Bildung, Gesundheitsversorgung, Strafjustiz und Polizeiarbeit. Die Ereignisse des 25. Mai vorigen Jahres selbst sind inzwischen tragisch vertraut: Der schwarze US-Bürger George Floyd wurde von der Polizei ermordet, und zwar vor einem Supermarkt in Minneapolis durch den weißen Polizisten Derek Chauvin. Die Videoaufzeichnung seines Todes löste nicht nur eine Reihe von Protesten in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt aus, sondern machte auch Millionen von Menschen auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam, das problematische Polizeisystem in den USA auf den Prüfstand zu stellen. Doch hinter dem Gesicht, das seitdem auf zahllosen Wandgemälden zu sehen ist, und dem Namen, der zum Synonym für Bürgerrechte geworden ist, verbirgt sich die Realität des „gestohlenen“ Lebens eines jungen Mannes. Die Biografie porträtiert einen athletischen Jungen, der in den Armenvierteln von Houstons Stadtviertel Third Ward aufwuchs und zu einem Vater, einem Partner, einem Freund und einem Mann wurde, der ständig auf der Suche nach einem besseren Leben war. Indem sie Floyds Geschichte nachzeichnen, verdeutlichen Robert Samuels und Toluse Olorunnipa die Entschlossenheit, mit der er den unerbittlichen Kampf ums Überleben als Schwarzer in Amerika führte. „His Name Is George Floyd“ wurde aus der preisgekrönten, in der „Washington Post“ erschienenen sechsteiligen Serie „George Floyd’s America“ entwickelt. Das Buch untersucht die Wurzeln der Floyd-Familie in der Sklaverei und das System des Sharecropping, also der Bezahlung der Landpacht durch einen Teil der Ernte, es beschreibt die Rassentrennung an den Schulen in Houston, die übermäßigen Polizeikontrollen der Kommunen, die verheerenden Fallen des Gefängnissystems und Floyds Versuche, sich von der Drogenabhängigkeit zu befreien – und die Bemühungen, der heutigen Ungleichheit auf eine einzigartig menschliche Weise zu begegnen. Auf Grundlage von Hunderten Interviews und umfangreichen Originalberichten liefern Samuels und Olorunnipa eine ergreifende Zusammenfassung von George Floyds Leben und seines bleibenden Einflusses, und sie enthüllen, wie ein Mann, der einfach nur atmen wollte, schließlich die Welt berührte.

„Eine der wichtigsten Geschichten unserer Generation“

„Als wir uns zum ersten Mal auf diese Reportage-Reise begaben, haben wir George Floyds Freunden und Familie gesagt, dass es unsere Mission sei, seine Seele zu verstehen“, erklärt Robert Samuels. „Und bei dem Versuch, George Floyds Leben zu verstehen, lernten wir einen Mann kennen, der kompliziert, liebevoll und ehrgeizig war – jemand, der nie seinen Traum aufgab, in dieser Welt etwas zu bewirken, trotz der Hindernisse, die ihm im Weg standen. Wir freuen uns, den Leserinnen und Lesern den Menschen vorzustellen, den wir kennengelernt haben, und zu zeigen, was sein Leben und sein Vermächtnis uns über Rasse, Rassismus und das Streben nach dem amerikanischen Traum lehren können.“ Toluse Olorunnipa ergänzt: „George Floyds grausamer, auf Video aufgezeichneter Tod hat die Welt verändert, indem Millionen von Menschen von der unverfälschten Menschlichkeit eines sterbenden Mannes, der um Luft fleht, bewegt wurden. Als wir im vergangenen Jahr sein Leben recherchierten, erfuhren wir, dass sein Kampf um das Ausatmen als Schwarzer in Amerika schon Jahrzehnte vor dem Knie eines Polizisten in seinem Nacken begann. Wir freuen uns, mit Viking zusammenzuarbeiten, um diese Geschichte zu erzählen, und dabei sowohl ein Leben zu enthüllen, das eine Bedeutung hatte, als auch die Ordnungen, die seinen Wert auf so tragische Weise verleugneten.“ Und Brian Tart, Präsident und Verleger von Viking, sagt: „Wir fühlen uns geehrt, mit der ‚Washington Post‘ und ihren Reportern Robert Samuels und Toluse Olorunnipa zusammenzuarbeiten, um eine der wichtigsten Geschichten unserer Generation zu erzählen – die manchmal verborgenen, aber immer verheerenden Auswirkungen von systemischem Rassismus auf den Einzelnen.“

Robert Samuels arbeitet als Reporter für die „Washington Post“, sein Spezialgebiet sind die Schnittpunkte von Politik, Politik und Menschen. Zuvor hatte er über soziale Themen aus der US-Hauptstadt berichtet. Samuels kam 2011 zu der Zeitung, nachdem er fast fünf Jahre beim „Miami Herald“ gearbeitet hatte. Toluse Olorunnipa ist politischer und Investigativ-Reporter bei der „Washington Post“. Er arbeitet seit 2019 für die Zeitung und hatte zuvor über das Weiße Haus berichtet. Davor war er fünf Jahre bei Bloomberg News tätig, wo er über Politik und Politik aus Washington und Florida schrieb. Olorunnipa ist auch Moderator für den Nachrichtensender CNN.