News | RTL Group | Potsdam, 27.11.2020

UFA verpflichtet sich zu mehr Vielfalt vor und hinter der Kamera

Die UFA hat sich als erstes deutsches Unterhaltungsunternehmen zu mehr Vielfalt vor und hinter der Kamera verpflichtet. Ziel ist es, bis zum Ende des Jahres 2024 im Gesamtportfolio der UFA-Programme eines Jahres die Vielfalt der Gesellschaft abzubilden. Als Orientierung dient dabei der Zensus der deutschen Bundesregierung.

Die UFA wird die in der Selbstverpflichtung formulierten Ziele und programmlichen Quoten beobachten und auswerten. Ende nächsten Jahres soll die erste umfassende Auswertung der Ergebnisse durchgeführt und veröffentlicht werden. Wie inklusiv die Arbeitswelt ist und was dafür getan werden kann, damit sich unsere vielfältige Gesellschaft on- und off- screen wiederfindet, wird bei der UFA als ständiger Prozess verstanden. Als kreatives Unternehmen sieht die Fremantle-Tochter Diversität nicht nur als wichtigen Teil von Creative Responsibility, sondern als einen zentralen Bestandteil der Unternehmenskultur, den es aktiv zu gestalten gilt. Ziel ist es, den Anspruch von Diversität, Inklusion, Chancengleichheit und Toleranz als Selbstverständlichkeit zu leben.

„Viele unterschiedliche Blickwinkel sind auschlaggebend, um einzigartiges Entertainment für das Publikum zu erschaffen. Die Vielfalt unserer kreativen Teams ist essentiell und inspiriert uns in unserem täglichen Geschäft“, erklärt UFA-CEO Nico Hofmann. „Nur wenn Diversität hinter der Kamera zum Selbstverständlichen gehört, kann sie auch vor der Kamera entstehen. Die UFA möchte es schaffen, diesen schwer greifbaren Begriff real abzubilden.“ Joachim Kosack, Geschäftsführer UFA und UFA Serial Drama, ergänzt: „Wir haben als Medienschaffende eine besondere Verantwortung und müssen die uns zur Verfügung stehenden kreativen Mitteln nutzen, um verantwortlich zu handeln und als Vorbild zu dienen. Wir müssen diskriminierenden Tendenzen entschieden entgegentreten, entsprechende Themen setzen und diese in unseren Programmen sichtbar machen. Diversity ist bei der UFA eine ausnahmslose Voraussetzung für jede Art von Kreativität.“ Um die Zielsetzung der Selbstverpflichtung zu erreichen und alle Aktivitäten zu bündeln und fokussiert voranzutreiben, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen internen Diversity-Circle gegründet, bestehend aus Patinnen und Paten zu den vier Fokusthemen Gender, LGBTIQ*, People of Color sowie Menschen mit Beeinträchtigungen.

Maßnahmen vor der Kamera

Als Basis für Nachvollziehbarkeit und Messbarkeit werden für das UFA-Programm Ziele definiert, die sich am Zensus der Bundesregierung orientieren. Es wurden in diesem Zusammenhang gemeinsam mit Angehörigen der im deutschen Fernsehen unterrepräsentierten Gruppen Leitfäden entwickelt, die in Form eines Fragenkatalogs allen Kreativen dabei helfen sollen, ihre Projekte, Narrative und Charakterzeichnungen hinsichtlich Stereotypen kritisch zu hinterfragen. Zusätzlich kooperiert die UFA mit wichtigen Playern in dem Bereich, um Synergien zu schaffen und Diversität und Inklusion in der Film- und Fernsehbranche voranzubringen. So fördert das Unternehmen die nächste Studie der MaLisa Stiftung und der Hochschule Wismar zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt im Deutschen Fernsehen. Die MaLisa Stiftung von Maria und Elisabeth Furtwängler setzt sich in Deutschland für die gesellschaftliche Vielfalt und die Überwindung einschränkender Rollenbilder ein. Zudem arbeitet die UFA, unter der Federführung von Produzentin Nataly Kudiabor, seit Anfang dieses Jahres mit Tyron Ricketts Firma Panthertainment zusammen, um alte Erzählmuster aufzubrechen und Kreativen – unabhängig von Herkunft und Hautfarbe – die Möglichkeit zu geben, Geschichten aus ihrer Perspektive zu erzählen.

„Es ist inspirierend, dass die UFA sich als erste deutsche Produktionsfirma zu mehr Diversität vor und hinter der Kamera verpflichtet. Das ist ein wichtiger Beitrag, um die Vielfalt unserer Gesellschaft auf Bildschirm und Leinwand sichtbar zu machen. Wir freuen uns sehr darauf, die Zusammenarbeit mit der UFA im Rahmen unserer neuen Studie zu vertiefen“, so Maria Furtwängler, Co-Gründerin der MaLisa Stiftung. Nataly Kudiabor, Produzentin UFA Fiction, sagt: „Wenn wir zukunftsfähig bleiben wollen, brauchen wir Erzählstimmen mit unterschiedlichen Erfahrungen und eine viel stärkere Mischung von Ansichten. Nur so entstehen frische Ideen und neue Perspektiven. Ich freue mich für ein Unternehmen zu arbeiten, dass dieses Thema nicht als Special Interest begreift, sondern die Notwendigkeit sieht, Diversität ins Herzen unseres Unternehmens und somit unserer täglichen Arbeit zu rücken.“ Und Tyron Ricketts, CEO Panthertainment, fügt hinzu: „Wir können die komplexen Herausforderungen der heutigen Zeit nur lösen, indem wir auf die Vielzahl der Stimmen aller Menschen in unserer Gesellschaft eingehen. Mit unserer Entscheidung, Diversität als Normalität in unseren Geschichten darzustellen, verschaffen wir genau diesen Stimmen Gehör und kreieren dadurch nichts weniger als eine gerechtere Welt.“

Maßnahmen hinter der Kamera

Um in den UFA-Programmen mehr Diversität in Besetzung, Themen und im Narrativ zu erreichen, ist auch hinter der Kamera eine größere Vielfalt notwendig. Daher verpflichtet sich die UFA zu mehr Vielfalt sowohl in kreativen und administrativen Führungspositionen als auch in Einstiegspositionen, bei denen ebenso eine gezielte Förderung eine Rolle spielt. Die UFA soll ein inklusiver Ort werden, an dem sich Talente und Kreative zu Hause fühlen und sich entsprechend ihrer individuellen Ziele und Voraussetzungen entwickeln können. Um die UFA zu einem Arbeitgeber zu machen, der für alle offen ist, werden Maßnahmen etabliert. An erster Stelle steht das Thema Lernen und Austausch, so wird es für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Trainings, Keynotes von externen Speakerinnen und Speakern und Netzwerkveranstaltungen zum Thema geben. Außerdem werden beispielsweise Stellenausschreibungen und Einstellungsprozesse überarbeitet, Angestelltenverträge genderneutral gestaltet und Arbeitsplätze auf ihre Barrierefreiheit hin überprüft. „Das Engagement der UFA ist großartig und verdient größten Respekt“, findet Deborah Williams, CEO Creative Diversity Network und Verfasserin der BFI Diversity Standards. „Dass eine Produktionsfirma solche Ziele in Bezug auf die Vielfalt ihrer Produktionen festlegt, ist eine sehr starke Botschaft an die Branche. Es ist mutig als eine der größten europäischen Produktionsfirmen anzutreten, um einen Standard zu setzen. Ich freue mich sehr, bei den ersten Schritten auf dieser Reise unterstützen zu können.“