News | Penguin Random House | München, 13.10.2020

Nobelpreisträgerin Louise Glück bei Luchterhand

Zusammen mit der frischgebackenen Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück freut sich auch der deutsche Verlag Luchterhand. Er veröffentlichte die einzigen beiden Werke von Louise Glück, die bislang ins Deutsche übersetzt wurden. Es sind die vergriffenen Gedichtbände „Averno“ (2007) und „Wilde Iris“ (2008). Luchterhand verhandelt zur Zeit mit der Wylie Agency über eine Neuauflage.

Als die Schwedischen Akademie in Stockholm am vergangenen Donnerstag die Verleihung des Literaturnobelpreises 2020 an Louise Glück bekanntgab, hätte die Überraschung der Buchwelt kaum größer sein können, denn mit der US-amerikanischen Essayistin und Lyrikerin hatte niemand gerechnet. Der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, erklärte, die 77-Jährige werde „für ihre unverkennbare poetische Stimme“ ausgezeichnet, mit der sie „mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell“ mache.

Genauso überrascht wie erfreut war auch ihr deutscher Verlag Luchterhand. Dort sind die einzigen beiden Werke von Louise Glück erschienen, die bislang ins Deutsche übersetzt wurden. Es sind die Gedichtbände „Averno“ (2007) und „Wilde Iris“ (2008). Beide Bände sind allerdings seit Jahren nicht mehr lieferbar, und die Rechte sind inzwischen abgelaufen. Die Luchterhand-Verlagsleiterin Regina Kammerer ist zur Zeit in Verhandlungen mit der Wylie Agency, die Louise Glück vertritt. Sobald die Rechte geklärt sind, sollen laut Luchterhand zunächst „Averno“ und „Wilde Iris“ nachgedruckt werden – rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft.

Die Penguin-Autorin Ulrike Draesner hat die Gedichtbände der frischgebackenen Literaturnobelpreisträgerin übersetzt und freut sich im Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“: „Ich finde es ein ganz wichtiges Zeichen, dass so an die Bedeutung der Poesie erinnert und eine Lyrikerin geehrt wird, deren Gedichte höchst aktuelle Aspekte berühren.“ Ulrike Draesner, deren Kontakte zu Lousie Glück nur per Mail über die Agentur der Autorin liefen, war damals zusammen mit anderen Übersetzerinnen und Übersetzern zu einem kleinen Wettbewerb mit Probeübersetzungen eingeladen worden. „Daran habe ich teilgenommen und bekam den Zuschlag“, erinnert sie sich. „Wobei ich Louise Glück als Lyrikerin vorher schon kannte. Ich habe ja Anglistik studiert, und in Harvard entdeckte ich 2005 Gedichtbände von ihr im Schaufenster eines Buchladens und habe sie gekauft.“