Pressemitteilung

Pressemitteilung | Gütersloh/São Paulo, 30.06.2016

Bertelsmann bringt einzigartige Ausstellung „Last Folio“ nach Lateinamerika

  • Impressionen einstigen jüdischen Lebens in der Slowakei werden in São Paulo gezeigt
  • Brasilien ist Wachstumsmarkt für Bertelsmann

Das Medienunternehmen Bertelsmann bringt die internationale Wanderausstellung „Last Folio“ erstmals nach Lateinamerika. Vom 18. August 2016 an werden in São Paulo, der größten Stadt Brasiliens, zwei Monate lang ausgewählte Kunstfotografien des renommierten Fotografen Yuri Dojc zu sehen sein. Dojc spürte über Jahre hinweg zunächst allein und dann gemeinsam mit der Filmemacherin Katya Krausova die wohl letzten Zeugnisse historischer jüdischer Kultur in der Slowakei auf. Es entstanden anrührende Stillleben verlassener jüdischer Gebäude und zurückgelassener Bücher sowie eindrucksvolle Portraits Überlebender des Nazi-Terrors. Viele Überlebende suchten einst auch in Brasilien Zuflucht, das heute eine große jüdische Gemeinde zählt.

Bertelsmann hatte die in ihrer Ästhetik und Intensität einzigartigen Bilder im Frühjahr 2015 zum 70. Jahrestag des Weltkriegsendes bereits nach Berlin geholt. Die hochgelobte Ausstellung lockte damals Tausende Besucher an. Zur Ausstellungseröffnung im jüdischen Kulturzentrum Unibes in der Metropole São Paulo wird auch der Vorstandsvorsitzende des internationalen Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzerns, Thomas Rabe, erwartet. Bertelsmann ist seit 40 Jahren in Brasilien aktiv und baut seine Präsenz in dem südamerikanischen Land aktuell schrittweise aus.

„Brasilien ist für Bertelsmann ein Wachstumsmarkt, dem wir hohe Bedeutung zumessen. Wir wollen hier sowohl geschäftlich als auch gesellschaftlich eine größere Rolle spielen“, betonte der Bertelsmann-CEO. Dies drücke sich in verstärkten Investitionen, aber auch kulturellem Engagement aus. „Als Medienunternehmen mit einer mehr als 180-jährigen Geschichte ist es uns ein Anliegen, wertvolle Kulturgüter zu bewahren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies gilt insbesondere für die ‚Last Folio‘-Bilder, die eine starke jüdische Identität widerspiegeln und zugleich wichtige historische Botschaften transportieren“, erklärte Rabe. Das Projekt von Yuri Dojc und Katya Krausova zeige auch die generationen- und epochenübergreifende Kraft von Büchern, so der Bertelsmann-Chef.

Bertelsmann ist seit seiner Gründung im Jahr 1835 im Verlagswesen tätig und betreibt heute u. a. die weltweit führende Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House, zu der anteilig das brasilianische Verlagshaus Companhia das Letras gehört. Auch mit Servicegeschäften (Arvato), TV-Produktion (Fremantle Media), Musikrechteverwaltung (BMG) und einem Magazinverlag (Motor Press Brazil) ist der Konzern in dem Land präsent. Im Fokus stehen derzeit vor allem Fonds- und Direktinvestitionen in den dynamisch wachsenden Bildungsbereich Brasiliens. 2012 eröffnete Bertelsmann ein Corporate Center in São Paulo, um die geschäftliche Expansion weiter voranzutreiben. Das neue Corporate Center koordiniert nun auch die Präsentation der Ausstellung „Last Folio“ in Brasilien.

Zur Ausstellung „Last Folio“

Die Fotografien Dojcs und die parallel entstandenen Filmaufnahmen Krausovas vermitteln eine Vorstellung von der zerstörten jüdischen Welt der Slowakei. Sie zeigen verlassene Synagogen und Schulhäuser, religiöse Artefakte und immer wieder Bücher, aus denen bis zu den Massendeportationen in die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten gelesen, gelehrt und gebetet wurde. Die Bilder mahnen ebenso wie die Portraits von Zeitzeugen des Holocaust, Lehren aus dem Geschehenen zu ziehen und die Erinnerung wach zu halten.

Die Ausstellung „Last Folio“ war bereits in mehreren Ländern zu sehen – neben Deutschland auch in den USA, Großbritannien, Russland, der Slowakei und Italien – sowie bei der Europäischen Kommission in Brüssel und der UNO in New York. Sie wird nun vom 18. August bis zum 22. Oktober 2016 im jüdischen Kulturzentrum Unibes Cultural gezeigt, dessen spektakuläre Architektur an eine überdimensionale Tora-Rolle erinnert.

Yuri Dojc und Katya Krausova wurden in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren und verließen ihr Heimatland 1968 aus politischen Gründen. Von 1997 an reiste Dojc immer wieder in die Slowakei, um Holocaust-Überlebende zu porträtieren; 2005 begannen dann die gemeinsamen Reisen mit Katya Krausova in die einstige Heimat. Yuri Dojc lebt heute als international anerkannter Kunstfotograf in Kanada. Seine Arbeit ist u. a. in den Sammlungen der National Gallery of Canada, der Kongressbibliothek in Washington und des Slowakischen Nationalmuseums vertreten. Katya Krausova ging nach London, wo sie die Film- und Fernsehproduktionsfirma Portobello Pictures mitgründete, die 1997 für „Kolya“ mit dem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde. „Last Folio“ ist für beide Künstler zu einem Lebensthema geworden.

Ausstellung „Last Folio – Preservando Memórias”
Eröffnung: 18. August 2016, Dauer: zwei Monate (bis 22. Oktober 2016)
Ort: Unibes Cultural, Rua Oscar Freire, 2500 - Sumaré, São Paulo - SP, 01426-001
Öffnungszeiten: täglich (außer Sonntag) 10 - 19 Uhr, Eintritt frei

Über Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Mit 117.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 17,1 Mrd. Euro. Bertelsmann steht für Kreativität und Unternehmergeist. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern.