Berlin, 25.09.2019

Im Einsatz für die Pressefreiheit

Themenbereich: Medien & Services
Land: International
Kategorie: Projekt

Am 13. September traf sich die Bertelsmann-Arbeitsgruppe zum Thema Pressefreiheit mit Vertretern verschiedener Unternehmensbereiche im Hauptstadtstudio der Mediengruppe RTL Deutschland, um aktuelle Fragestellungen zur redaktionellen und journalistischen Unabhängigkeit der Nachrichtenorganisationen im Bertelsmann-Konzern zu erörtern. Eröffnet wurde die Sitzung von Oliver Fahlbusch, Leiter der Unternehmenskommunikation der RTL Group, der seine Rolle als Vorsitzender der Arbeitsgruppe offiziell an Sonja Schwetje, Chefredakteurin von N-TV, übergab. „Zunächst möchte ich sagen, dass ich mich freue und mich geehrt fühle, den Vorsitz der Arbeitsgruppe zu übernehmen“, sagte Sonja Schwetje. „Als Chefredakteurin des Nachrichtensenders N-TV stehe ich in regelmäßigem und intensivem Austausch mit unseren Korrespondenten sowie mit denen anderer Nachrichtenorganisationen. Hierbei werde ich täglich mit dem Thema Pressefreiheit konfrontiert. In vielen Ländern, auch in Deutschland, erleben wir Einschränkungen dieser Freiheit – sei es explizit oder subtil, bewusst oder durch Unwissenheit hervorgerufen. Als Teil der Bertelsmann-Arbeitsgruppe für Pressefreiheit können und müssen wir gemeinsam die Öffentlichkeit informieren und sensibilisieren und unsere Journalisten unterstützen.“

„Verpflichtung gegenüber Zuschauern und der Gesellschaft“

Jutta Bielig-Wonka, Leiterin des Hauptstadtstudios der Mediengruppe RTL Deutschland und zugleich Leiterin der Politikredaktion, erörterte das schwierige Zusammenspiel zwischen den Medien und der Politik. „Konstruktive und gut funktionierende Beziehungen zu Politikern sind die Grundlage für einen Großteil unserer Arbeit, insbesondere hier in Berlin, wo wir oft über aktuelle politische Themen berichten“, so Jutta Bielig-Wonka. „Wir dürfen jedoch nie außer Acht lassen, dass wir in erster Linie wahrheitsgemäß und transparent zu berichten haben. So müssen wir unbedingt die richtigen Fakten präsentieren und alle Seiten einer Nachrichtenmeldung beleuchten. In diesem Sinne haben wir eine Verpflichtung gegenüber unseren Zuschauern und der Gesellschaft insgesamt, und wir können und werden uns nicht von persönlichen Beziehungen zu Politikern beeinflussen lassen.“

Die Arbeitsgruppe freute sich besonders, Gabriella Vidus, CEO von RTL Hungary, sowie Róbert Kotroczó, Nachrichtenchef von RTL Hungary, begrüßen zu dürfen, die einen hochinteressanten und aufschlussreichen Vortrag über die Entwicklung der Pressefreiheit in Ungarn im Laufe der letzten Jahrzehnte hielten.

Undercover-Berichte

Eva Pipke und Hanno Panten, Rechtsanwälte der Mediengruppe RTL Deutschland, erörterten das Thema Pressefreiheit am Beispiel aktueller Presserechtsverfahren der Mediengruppe RTL Deutschland. So hätten beispielsweise Undercover-Berichte von „Team Wallraff“ in der Vergangenheit in Einzelfällen zu Rechtsstreitigkeiten geführt. Ein solcher Fall war die vor Kurzem ausgestrahlte Reportage „Hinter geschlossenen Türen – Undercover in Psychiatrien und Jugendhilfen“, welche gravierende Missstände auf der Station einer psychiatrischen Klinik in Deutschland aufdeckte. Infolgedessen versuchte die betreffende Klinik, die Rechtmäßigkeit des Undercover-Berichts in Frage zu stellen. Nach den Gastvorträgen trugen die Mitglieder der Arbeitsgruppe die aktuellen Ergebnisse ihrer Arbeitsbereiche zusammen: Sonja Schwetje für die Mediengruppe RTL Deutschland, Barbara Kutscher für Bertelsmann, Oliver Fahlbusch und Anja Reichert für die RTL Group, Kirsten von Hutten und Ulrike Penz für Gruner + Jahr, Claudia Limmer und Regina Kammerer für die Verlagsgruppe Random House und Gernot Wolf für Arvato.