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News | RTL Group | Luxemburg, 09.03.2017

RTL-Group: Rekordumsatz, -EBITDA und -EBITA

Die RTL Group hat heute die Bilanz über das Geschäftsjahr 2016 vorgelegt. Der Umsatz der RTL Group stieg um 3,4 Prozent auf 6.237 Millionen Euro (2015: 6.029 Millionen Euro). Das Wachstum resultiert vor allem aus dem gestiegenen Umsatz der Mediengruppe RTL Deutschland sowie dem dynamisch wachsenden Digitalgeschäft; das organische Umsatzwachstum lag bei 3,0 Prozent. Plattformerlöse stiegen um 13,3 Prozent auf 281 Millionen Euro (2015: 248 Millionen Euro). Die RTL Group profitiert von der ausgeprägten Diversifizierung ihrer Erlösströme: Ein Anteil von 52,1 Prozent entfällt auf Werbeeinnahmen aus dem Sendergeschäft (TV und Radio), 21,2 Prozent auf die Inhalteproduktion, 10,7 Prozent auf das Digitalgeschäft, 4,5 Prozent auf Plattformerlöse und 11,5 Prozent auf sonstige Umsätze. 

Das EBITA erreichte ebenfalls einen neuen Höchstwert und stieg um 3,3 Prozent auf 1.205 Millionen Euro (2015: 1.167 Millionen Euro). Der Anstieg ist hauptsächlich auf einen signifikant höheren Ergebnisbeitrag aus Deutschland sowie einen positiven Einmaleffekt in Zusammenhang mit der Beendigung des M6-Mobile-Vertrags in Höhe von 42 Millionen Euro zurückzuführen. Die Umsatzrendite lag stabil bei 19,3 Prozent (2015: 19,4 Prozent).

Das EBITDA stieg um 3,8 Prozent auf 1.411 Millionen Euro (2015: 1.360 Millionen Euro), die EBITDA-Marge blieb bei 22,6 Prozent (2015: 22,6 Prozent). Der den Aktionären der RTL Group zurechenbare Nettogewinn ging auf 720 Millionen Euro (2015: 789 Millionen Euro) zurück, insbesondere aufgrund höherer Steueraufwendungen.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit belief sich auf 1.106 Millionen Euro. Daraus resultierte eine höhere Cash Conversion von 97 Prozent (2015: 87 Prozent). Zum Jahresende 2016 lagen die Netto-Finanzschulden bei 576 Millionen Euro (2015: 671 Millionen Euro).

Im vierten Quartal 2016 stieg der Umsatz der RTL Group um 6,3 Prozent auf 2.007 Millionen Euro (Q4/2015: 1.888 Millionen Euro) bei einem stabilen EBITA in Höhe von 449 Millionen Euro (Q4/2015: 451 Millionen Euro). Darin enthalten ist ein Einmaleffekt bei RTL Radio (France) aufgrund fehlerhafter buchhalterischer Angaben im Konzernberichtswesen in mehreren zurückliegenden Jahren und ein Ergebnisrückgang bei RTL Nederland, die teilweise durch höhere Ergebnisbeiträge der Mediengruppe RTL Deutschland, von Groupe M6 und FremantleMedia kompensiert wurden. Bereinigt um den Einmaleffekt bei RTL Radio (France) stieg das EBITA im vierten Quartal 2016 im Jahresvergleich um 2,0 Prozent.

Der Verwaltungsrat der RTL Group hat für das Geschäftsjahr 2016 eine abschließende ordentliche Dividende von 3,00 Euro pro Aktie vorgeschlagen. Dieser Vorschlag basiert auf dem starken Cashflow des Unternehmens, künftigen Investitionsplänen und dem angestrebten Verschuldungsgrad (Verhältnis von Nettoverschuldung zu Gesamtjahres-EBITDA) von 0,5 bis 1,0. Darüber hinaus hat die RTL Group bereits im September 2016 eine Zwischendividende von 1,00 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2016 ausgezahlt (2015: ordentliche Dividende von 3,00 Euro plus Zwischendividende von 1,00 Euro pro Aktie).

Auf Grundlage des durchschnittlichen Aktienkurses im Jahr 2016 (73,70 Euro) und der Gesamtdividende in Höhe von 4,00 Euro pro Aktie (2015: 4,00 Euro pro Aktie) ergibt sich eine Dividendenrendite von 5,4 Prozent (2015: 4,9 Prozent) und eine Auszahlungsquote von 85 Prozent des EPS (4,69 Euro) für das Geschäftsjahr 2016.

Mediengruppe RTL Deutschland, Groupe M6 und FremantleMedia mit deutlich höheren Ergebnisbeiträgen 

Die Mediengruppe RTL Deutschland beendete das Jahr 2016 erneut mit einem Rekordergebnis: Das EBITA stieg um 3,1 Prozent auf 705 Millionen Euro (2015: 684 Millionen Euro). In den vergangenen zehn Jahren hat die Mediengruppe RTL Deutschland das EBITA damit mehr als verdoppelt (2007: 329 Millionen Euro).

Die Groupe M6 erzielte ebenfalls ein EBITA auf Rekordniveau in Höhe von 252 Millionen Euro (2015: 205 Millionen Euro), insbesondere infolge des positiven Einmaleffekts in Zusammenhang mit der Beendigung des M6-Mobile-Vertrags in Höhe von 42 Millionen Euro, der die gestiegenen Programmkosten in Zusammenhang mit der Live-Übertragung der Uefa Euro 2016 mehr als kompensierte.

Wie erwartet stieg das EBITA von FremantleMedia um 6,8 Prozent auf 110 Millionen Euro (2015: 103 Millionen Euro) aufgrund höherer Ergebnisbeiträge als Ergebnis der getätigten Akquisitionen.

Das EBITA von RTL Nederland sank auf 85 Millionen Euro (2015: 101 Millionen Euro), was auf niedrigere TV-Werbeeinnahmen, höhere Progammkosten und Anlaufverluste der SVOD-Plattform Videoland zurückzuführen ist.

Ausblick

Mit dem Geschäftsjahr 2017 wird EBITDA als zentrale Berichtsgröße der RTL Group für den operativen Gewinn eingeführt. Die RTL Group übernimmt damit den in der Medienbranche üblchen Berichtsstandard (früher EBITA).

Die RTL Group erwartet, dass der Gesamtjahresumsatz für das Geschäftsjahr 2017 weiterhin moderat wachsen wird (+2,5 Prozent bis +5,0 Prozent), hauptsächlich getrieben durch das Digitalgeschäft und die Mediengruppe RTL Deutschland. Das EBITDA für das Gesamtjahr 2017 wird voraussichtlich weitgehend stabil bleiben (-1,0 Prozent bis +1,0 Prozent), im Wesentlichen aufgrund des ausbleibenden Einmaleffektes bei Groupe M6.

Die Digitalumsätze werden voraussichtlich weiterhin dynamisch, mit zweistelligen jährlichen Wachstumsraten, steigen, sodass ihr Anteil am Gesamtumsatz der RTL Group in den nächsten 3 bis 5 Jahren mindestens 15 Prozent erreichen sollte.

Die RTL Group plant weiterhin einen Verschuldungsgrad von 0,5 bis 1,0 (Verhältnis von Nettoverschuldung zu Gesamtjahres-EBITDA) für das Geschäftsjahr 2017. Die RTL Group wird sich weiterhin auf die Cash Conversion fokussieren und erwartet für 2017 einen Wert auf dem Niveau der Vorjahre nicht unter 90 Prozent.

Die Dividendenpolitik bleibt unverändert: Die RTL Group plant Ausschüttungen in Höhe von 50 bis 75 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses für das Geschäftsjahr 2017.

In einem gemeinsamen Statement erklären Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch, Co-Chief Executive Officers der RTL Group: „2016 war erneut ein Rekordjahr für die RTL Group. Wir haben unseren Wachstumskurs fortgesetzt. Sowohl der Umsatz als auch das EBITA waren noch nie so hoch, und gleichzeitig haben unsere drei wichtigsten Geschäftseinheiten – die Mediengruppe RTL Deutschland, Groupe M6 und FremantleMedia – höhere operative Ergebnisse erzielt. Die Mediengruppe RTL Deutschland erwirtschaftete zum fünften Mal in Folge ein Rekordergebnis und überschritt zum ersten Mal die Marke von 700 Millionen Euro. Groupe M6 profitierte von einem positiven finanziellen Sondereffekt und hohen Zuschauermarktanteilen dank der Uefa Euro 2016. Wir sind ein sehr Cashflow-starkes Unternehmen. Dies eröffnet uns die finanziellen Möglichkeiten sowohl für weitere Investitionen als auch für attraktive Dividendenzahlungen an unsere Aktionäre.

Obwohl wir aktuell unsere strategischen Optionen für BroadbandTV prüfen, ändert das nichts an unserer übergreifenden Strategie, die sich auf zwei Hauptinvestitionsziele konzentriert: diese sind zunächst der Ausbau und die Weiterentwicklung unseres Digitalgeschäfts. Hier werden die weltweite Aggregation von Inhalten und die Werbetechnologie immer wichtiger. Unser Digitalgeschäft ist weiter dynamisch gewachsen und wir haben unser Ziel, dass 10 Prozent des Gesamtumsatzes aus dem Digitalgeschäft erwirtschaftet werden sollen, früher als geplant erreicht.

Das andere Investitionsziel ist das weitere Wachstum der Produktion von Inhalten. FremantleMedia macht mit dem Vorstoß in die Produktion hochwertiger Drama-Serien solide Fortschritte. Nach der Premiere von The Young Pope im Oktober 2016 freuen wir uns auf die Ausstrahlung von American Gods im Frühling. Durch einen wegweisenden Deal mit Amazon und dank der engen Zusammenarbeit zwischen Produktions- und Vertriebsgeschäft von FremantleMedia können wir Zuschauern diese außergewöhnliche Serie auf der ganzen Welt zur Verfügung stellen. Exklusive Inhalte wie dieser sind der Erfolgstreiber für alles, was wir im Bereich Total Video unternehmen.“

„Must-see Content“ stärkt das TV-Geschäft der RTL Group

Im Dezember 2016 verkündete die RTL Group die Absicht, ihr französisches Radiogeschäft in die Groupe M6 zu integrieren Die Transaktion bedarf unter anderem der Zustimmung der französischen Medienaufsicht (Conseil supérieur de l'Audiovisuel).

M6 übertrug insgesamt 11 Spiele – darunter auch das Finale – des größten europäischen Fußballwettbewerbs, der Uefa Euro 2016. Beim Finale zwischen Portugal und Frankreich wurden die gleichen Zuschauerzahlen erreicht wie beim Weltmeisterschaftsfinale 1998 zwischen Brasilien und Frankreich: Mit 20,8 Millionen Zuschauern erzielte M6 einen Zuschauermarktanteil von 71,8 Prozent. Dies ist ein Allzeit-Rekord bei den Zuschauerzahlen seit der Gründung von M6, die meistgesehene Sendung im bisherigen TV-Jahr in Frankreich sowie die fünfthöchste jemals in Frankreich erreichte Zuschauerzahl.

Im Mai unterzeichnete RTL Television mit der Uefa einen Exklusivvertrag für die Übertragungsrechte für 28 von insgesamt 40 Begegnungen der deutschen Nationalmannschaft zwischen 2018 und 2022. Der neue Vertrag sichert RTL Television die exklusiven Übertragungsrechte für sämtliche Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft für die Euro 2020 und für die Weltmeisterschaft 2022. Der Vertrag ergänzt die exklusiven TV-Übertragungsrechte für die deutschen Qualifikationsspiele im Zeitraum von September 2016 bis Oktober 2017, die RTL Television bereits in Zusammenhang mit der nächsten Weltmeisterschaft 2018 in Russland besitzt.

RTL Plus, das neueste Mitglied der Senderfamilie der Mediengruppe RTL Deutschland, ging am 4. Juni 2016 auf Sendung und war der erfolgreichste Senderstart der vergangenen Jahre in Deutschland. Im Dezember 2016 verzeichnete RTL Plus bereits einen durchschnittlichen Marktanteil von 0,9 Prozent der Zuschauer im Alter von 14 bis 59 Jahren.

Content: Zusätzliche Investitionen in die kreative Vielfalt

FremantleMedia hat verschiedene Investitionen zur Stärkung seiner Kompetenzen in den Bereichen Scripted Reality, Unterhaltung und Factual getätigt – unter anderem in Abot Hameiri (51 Prozent), Dr. Pluto (25 Prozent), Wild Blue Media (25 Prozent) und Dancing Ledge (25 Prozent).

Am 24. August 2016 verkündete FremantleMedia eine Vereinbarung mit Amazon, nach der die aufwendig produzierte Fantasy-Serie American Gods ab 2017 bei Amazon Prime Video zu sehen sein wird. Die Serie wird im Anschluss an die Erstausstrahlung auf dem US-Pay-TV-Sender Starz exklusiv für Kunden der SVOD-Plattform von Amazon in über 200 Ländern verfügbar sein.

Im September 2016 feierte die hochgelobte Serie The Young Pope, produziert von FremantleMedia’s Wildside für Sky, HBO und Canal Plus, Weltpremiere auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Nach Zuschauerzahlen war The Young Pope die beste Premiere einer neuen Serie auf Sky in Italien und bester Start einer internationalen Serie auf Canal Plus in Frankreich und drittbestes neues Drama des Jahres 2016 bei Sky Atlantic in Großbritannien.

Am 14. Oktober 2016 haben UFA Fiction, FremantleMedia International und RTL Television angekündigt, dass die Fortsetzung der national und international preisgekrönten Serie Deutschland 83 zunächst exklusiv auf Amazon Prime Video in Deutschland zu sehen sein wird. RTL Television hat sich ein Vorkaufsrecht für die linearen TV-Rechte sichern können und erwartet, die Fortsetzung im deutschen Free-TV in 2018/19 ausstrahlen zu können.

Das Digitalgeschäft ist zum Treiber für das Umsatzwachstum der RTL Group geworden

Die Umsätze des Digitalgeschäfts der RTL Group wuchsen erneut stark um 31,9 Prozent auf 670 Millionen Euro (2015: 508 Millionen Euro). Der Anteil am Gesamtumsatz der RTL Group macht insgesamt mehr als 10 Prozent aus.

Jedes der drei Hauptgeschäfte des RTL Digital Hubs – BroadbandTV, StyleHaul und SpotX – zeigte weiterhin starkes individuelles Umsatzwachstum. Im Jahresvergleich legte BroadbandTV um 131 Prozent, StyleHaul um 54 Prozent und SpotX um 18 Prozent zu.

Die Mediengruppe RTL Deutschland, Groupe M6 und RTL Nederland verzeichneten außergewöhnliche Wachstumsraten bei Onlinevideo-Werbung. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legten diese Umsätze im Jahr 2016 bei der Mediengruppe RTL Deutschland um 106 Prozent (aufgrund organischem Wachstums sowie der Akquisition von Smartclip), bei der Groupe M6 um 37 Prozent und bei RTL Nederland um 61 Prozent zu.

Die Catch-up-Dienste, Webseiten und Multi-Channel-Netzwerke der RTL Group erzielten in 2016 insgesamt 274 Milliarden Online-Videoabrufe (2015: 105 Milliarden).

Im März 2016 verkündete die Mediengruppe RTL Deutschland die Akquisition von 93,75 Prozent der Anteile an Smartclip mit einer Call-Option auf die restlichen Anteile. Der Kaufpreis für die Beteiligung betrug 48 Millionen Euro. Smartclip bündelt das Onlinevideo-Inventar von über 750 Publishern weltweit und steuert die Integration und Ausspielung der Videowerbung auf sämtlichen internetfähigen Geräten. Smartclip ergänzt die Investitionen der RTL Group im Bereich der digitalen Werbevermarktung, insbesondere SpotX. Das Bundeskartellamt erteilte am 22. April 2016 die Genehmigung für die Übernahme, sodass Smartclip seit Übernahme der Kontrolle voll konsolidiert ist.                                             

Ebenfalls im März 2016 bündelte die Mediengruppe RTL Deutschland ihre Catch-Up-Dienste der ‚Now‘-Familie (RTL Now, Vox Now, RTL II Now, RTL Nitro Now, Super RTL Now and N-TV Now) in einem neuen Angebot namens TV Now.