News | Luxemburg, 13.06.2022

Premiere des Blauen Sofas in Luxemburg

Das Bertelsmann-Literaturformat „Das blaue Sofa“ machte erstmals Station in Luxemburg. Zur Premiere kamen mit Jenny Erpenbeck, Daniel Wisser und Samuel Hamen drei preisgekrönte Autorinnen und Autoren aus Luxemburg, Österreich und Deutschland. Sie bescherten den mehr als 120 Gästen im Saal der Bibliothèque nationale du Luxembourg einen unterhaltsamen Literaturabend.

Zum ersten Mal überhaupt kam das bekannte Bertelsmann-Literaturformat „Das Blaue Sofa“ gestern nach Luxemburg. Mit Jenny Erpenbeck, Daniel Wisser und Samuel Hamen hatten sich dafür drei preisgekrönte Autorinnen und Autoren aus Luxemburg, Österreich und Deutschland auf die Reise in die Bibliothèque nationale du Luxembourg begeben. Moderiert wurde der Literaturabend von Susanne Biedenkopf (ZDF), Michael Sahr (ZDF) sowie dem Luxemburger Literaturkritiker Jérôme Jaminet (RTL). Unter den mehr als 120 Gästen waren zwei Ministerinnen aus Luxemburg, der deutsche Botschafter mit seiner Frau, die österreichische Botschafterin sowie mehrere Vertreter des Top-Managements der RTL Group.

„Bertelsmann und Luxemburg verbindet eine lange, vertrauensvolle Partnerschaft“, sagte Karin Schlautmann, Leiterin der Bertelsmann-Unternehmenskommunikation, in ihrer Begrüßung. „Hier ist der Sitz unseres größten Unternehmensbereichs, der RTL Group, und hier erstellt RTL Fernseh-, Radio- und digitale Angebote für Luxemburg – mit öffentlich-rechtlichem Programmauftrag.“ Außerdem sei im Großherzogtum das internationale Bertelsmann-Service-Unternehmen Majorel angesiedelt. Die Bibliothèque nationale du Luxembourg hat ihren Sitz übrigens genau wie die RTL Group auf dem Kirchberg in Luxemburg. Karin Schlautmann konnte dem Publikum im restlos gefüllten Saal der Nationalbibliothek einen unterhaltsamen Literaturabend ankündigen, an dem „Verbindungen zwischen verschiedenen Bücherwelten, Sprachkreisen und Genres“ geknüpft würden. Denn bei allen Unterschieden im Stil und im Genre verband die drei Autor:innen, dass sie das begeisterte Publikum mit Auszügen aus ihren Werken, aber auch im Gespräch mit den Moderator:innen zu überzeugen wussten.

Jenny Erpenbeck, „eine der kraftvollsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“, so die „Neue Zürcher Zeitung“, erzählt in ihrem Roman „Kairos“ (Penguin Verlag) die Geschichte eines ungleichen Liebespaares im Grenzgebiet zwischen Liebe und Lüge, Glück und Gewalt, Hass und Hoffnung vor dem Hintergrund der untergehenden DDR und des Umbruchs nach 1989. Die Geschichten des Österreichers Daniel Wisser in „Die erfundene Frau“ (Btb) handeln von Lust und Frust in der Liebe, von der manchmal nicht mehr bleibt als ein toter Hund in einer Louis-Vuitton-Tasche. Mit Witz und großer Menschlichkeit schildert er, wie seine Figuren beim Versuch, nicht zu scheitern, doch immer wieder scheitern. Der Luxemburger Autor Samuel Hamen hat in seinem erst vor wenigen Tagen bei Matthes & Seitz Berlin veröffentlichten Buch ein Lebewesen portraitiert, das in seiner Heimat nicht vorkommt: Quallen, die erstaunlichen „Lungen der Meere“. Sie sind für ihn die rätselhaftesten und zugleich betörenden Wesen des Tierreichs. Die Autorin Julia Holbe, die an diesem Abend eigentlich als vierte im Bunde mit dabei sein wollte, hatte ihre Teilnahme aus persönlichen Gründen leider kurzfristig absagen müssen.

In mehr als zwei Jahrzehnten hat sich das Blaue Sofa von Bertelsmann, ZDF, Deutschlandradio Kultur und 3sat zu einem der erfolgreichsten Literaturformate im deutschsprachigen Raum entwickelt. Mehr als 3.100 Autorinnen und Autoren haben seit der ersten Buchmesse im Jahr 2000 bereits auf der „Ruhmesrampe für Autoren“ („Der Spiegel“) gesessen und ihre Bücher vorgestellt. Bertelsmann engagiert sich seit Jahren auf vielfältige Weise im kulturellen Bereich, national wie international. Die „Culture@Bertelsmann“-Aktivitäten umfassen dabei Ausstellungen, Lesungen und Konzerte, das „Das Blaue Sofa“, aber auch den Einsatz für den Erhalt des europäischen Kulturerbes wie etwa beim Mailänder Ricordi-Archiv, in dem sich Originaldokumente aus 200 Jahren italienischer Operngeschichte befinden. Als Unternehmen mit langer eigener Filmgeschichte setzt sich Bertelsmann zudem für die Restaurierung, Digitalisierung und Aufführung bedeutsamer Stummfilme ein.