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News | Gütersloh, 29.09.2017

Bertelsmann veröffentlicht Klimabilanz 2016

In der Klimabilanz 2016 macht Bertelsmann zum sechsten Mal seit 2008 seine Umwelteinflüsse aus den Geschäftstätigkeiten transparent. Die Klimabilanz ist Teil der Berichterstattung über Corporate Responsibility bei Bertelsmann und informiert über die Entwicklung relevanter Umweltkennzahlen und Klimaemissionen von Bertelsmann und seiner Geschäftsbereiche.In der Umweltdatenerhebung bei Bertelsmann nahmen in diesem Jahr insgesamt 380 Firmen an fast 400 Standorten aus allen Unternehmensbereichen teil.

Leichter Rückgang beim „Bertelsmann Carbon Footprint“

Nach den aktuellen Zahlen des Jahres 2016 betrug der „Bertelsmann Carbon Footprint“ insgesamt rund 572.300 Tonnen sogenannter CO2-Äquivalente (CO2eq) – CO2eq ist die Maßzahl, mit der der Ausstoß unterschiedlicher Treibhausgase entsprechend ihrer Klimawirkung gewichtet wird. Das entspricht einem leichten Rückgang um 5.300 Tonnen beziehungsweise von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit knapp 60 beziehungsweise 20 Prozent haben die Bertelsmann Printing Group und Arvato die mit Abstand größten Anteile am „Bertelsmann Carbon Footprint“.

Etwa die Hälfte der Emissionen entsteht direkt in den Bertelsmann-Unternehmen durch die Erzeugung von Wärme und Strom sowie durch die Treibstoffverbräuche der Firmenwagen. Die andere Hälfte der Emissionen entsteht indirekt bei Energieversorgern oder Vermietern aus der Erzeugung von geliefertem Strom und Fernwärme. Während der konzernweite Stromverbrauch im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 leicht um ein Prozent auf 827.600 Megawattstunden (MWh) zurückging, stieg der Wärmeverbrauch im gleichen Zeitraum um ein Prozent auf 711.300 MWh. Der Energieverbrauch aus Treibstoffen erhöhte sich ebenfalls leicht auf 69.800 MWh. Der Gesamtenergieverbrauch blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert bei 1,61 Millionen MWh. Der Gesamtenergieverbrauch entspricht ungefähr dem jährlichen Stromverbrauch von 1,6 Millionen Menschen

Anteil des Papiers nachhaltigen Ursprungs gestiegen

Papier bleibt in den traditionellen Druck- und Verlagsgeschäften von Bertelsmann auf absehbare Zeit die wichtigste Ressource natürlichen Ursprungs. Im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes ist es darum umso wichtiger, dass das verwendete Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Recycling stammt. Der Anteil des durch Bertelsmann-Firmen eingekauften Papiers nachhaltigen Ursprungs konnte 2016 deutlich von 74 Prozent auf insgesamt 86 Prozent erhöht werden.

Verbesserte Transparenz über bestehende Zertifizierungen im Papiereinkauf sowie ein verändertes Bestellverhalten von Kunden und zuständigen Einkäufern trugen zu dem Anstieg bei. Im Vergleich zum Vorjahr ging der bilanzierte Papierverbrauch im Jahr 2016 hingegen leicht um 10.000 Tonnen (minus ein Prozent) auf 1,85 Millionen Tonnen zurück. Der jährliche Papierverbrauch von Bertelsmann entspricht damit rechnerisch einer mit Papierrollen beladenen LKW-Kolonne von mehr als 760 Kilometern – das ist ungefähr die Strecke von Hamburg nach München.

Weitere Fakten zu den Umweltkennzahlen 2016 im Überblick:

  • Der Anteil nachhaltig zertifizierter Papiere konnte im Jahresvergleich deutlich um zwölf Prozentpunkte erhöht werden.
  • Für eine Million Euro Umsatz setzte Bertelsmann 2016 durchschnittlich 108,6 MWh Energie und damit etwa gleichviel Energie wie im Jahr zuvor ein.
  • Die Wasserentnahme stieg im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent an.
  • Der Bertelsmann Carbon Footprint konnte 2016 leicht um ein Prozent reduziert werden.
  • 95 Prozent der bilanzierten Abfälle sind wiederverwertbar.

Umweltzielsetzungen

Erstmals werden in der Klimabilanz 2016 die konzernweiten Umweltzielsetzungen veröffentlicht, auf die sich das Bertelsmann Corporate Responsibility Council unter der Leitung von Konzernpersonalvorstand Immanuel Hermreck im Juli 2017 verständigt hat.

So sollen bis 2020 mindestens 90 Prozent der beschafften Papiermengen Recyclingpapier oder Papiere mit zertifizierter Herkunft sein. Die Zertifizierungen müssen dabei den Anforderungen etablierter Standards wie Forest Stewardship Council (FSC), Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC), Sustainable Forestry Initiative (SFI) genügen. Damit werden die bestehenden Anforderungen der „Bertelsmann Paper Policy“ aus dem Jahr 2006 konkretisiert. Zudem sollen bis 2020 die Treibhausgasemissionen aus dem Verbrauch von Strom, Wärme und Treibstoffen um zehn Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2014 reduziert werden. Bis 2025 sollen die Emissionen um 20 Prozent sinken.

Die konzernweiten Zielsetzungen wurden von Experten der Bertelsmann-Umweltinitiative „be green“ gemeinsam entwickelt. Grundlage waren die Daten aus der jährlichen Umweltdatenerhebung sowie weitere Analysen zu Wachstumsprognosen, zu Energie- und Papierverbräuchen und zur Entwicklung der Energie- und Rohstoffmärkte. Unterstützt wurde der Prozess durch eine Klimaschutz-Studie mit einer internationalen Umweltschutzorganisation unter Anwendung der Methodik der „Science-Based Targets Initiative“. In der Studie wurde der unternehmensspezifische Beitrag zur Begrenzung der globalen Treibhausgasemissionen ermittelt, der sich aus den aktuellen Emissionswerten des Unternehmens und der notwendigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen in den relevanten Industrien bis 2050 ermittelt.