News | Gütersloh, 05.06.2020

Auf dem Weg zur Klimaneutralität 2030

Am heutigen Weltumwelttag steht das Engagement für Umweltschutz im Fokus. Die „be green“-Vertreterinnen und -Vertreter der Unternehmensbereiche geben einen Einblick in aktuelle Umweltschutzmaßnahmen und berichten über den Stand der Entwicklung eigener Ziele als Beitrag zum Bertelsmann-Klimaschutzziel für 2030.

Bis Ende dieses Jahrzehnts will Bertelsmann klimaneutral sein. Dazu sollen die Treibhausgasemissionen, die an den Standorten weltweit durch die Mobilität seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und durch die Herstellung eigener Produkte entstehen, um 50 Prozent im Vergleich zu 2018 reduziert werden. Die verbleibenden Emissionen sollen durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurden die drei Handlungsfelder „Standorte“, „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ und „Produkte“ definiert. Mit der Erfassung der aktuellen Umweltdaten waren in diesen Wochen wie in jedem Jahr wieder die „be green“-Expertinnen und -Experten der Unternehmensbereiche beschäftigt. Die konzernweite Umweltbilanz für das Jahr 2019 wird im Rahmen der Bertelsmann-Nachhaltigkeitsberichtserstattung nach den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) in Kürze veröffentlicht. Neben dieser Grundlagenarbeit treibt das „be green“-Team aber auch die Entwicklung von Klimastrategien in den Unternehmensbereichen voran. Die Kolleginnen und Kollegen erläutern, was das konkret bedeutet und wo die Schwerpunkte in Zeiten der Corona-Pandemie liegen.

„Viele Geschäftseinheiten der RTL Group haben Initiativen auf dem Weg zur Klimaneutralität gestartet“, berichtet Angelique Zachary aus dem Facility Management der RTL Group. „So hat beispielsweise Fremantle vor Kurzem eine branchenweite Partnerschaft initiiert, um den CO2-Fußabdruck seiner weltweiten Filmproduktionen berechnen zu können. Die Mediengruppe RTL entwickelt eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie. Unsere Kolleginnen und Kollegen von RTL TVI in Belgien haben im Rahmen einer für alle offenen Diskussion einen Fahrplan für Projekte in den Bereichen Abfallmanagement, Mobilität, Cafeteria und Gebäude ausgearbeitet. Und insgesamt verzeichnen wir bei der gruppenweiten Datenerhebung für das Jahr 2019 einen Rekord bei der Anzahl teilnehmender Standorte.“

Penguin Random House habe es sich zur Aufgabe gemacht, Bücher verantwortungsbewusst zu verlegen und die eigenen Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, sagt Michael DeFazio, Vice President Purchasing & Production bei Penguin Random House in den USA. „Um gemeinsam mit Bertelsmann bis 2030 klimaneutral zu werden, werden wir unsere Prozesse, unsere Infrastruktur und unsere Lieferkette weiter verbessern. Darüber hinaus haben wir ein globales ‚Responsibility Sustainability Committee‘ eingerichtet, um Fallbeispiele und Erfahrungen auszutauschen. Dieses Gremium unterstützt uns dabei, die Umwelt für die nächste Generation von Leserinnen und Lesern zu schützen.“

Klimaneutrale Produktion

Ziel der Verlagsgruppe Random House in München ist es, den Anteil klimaneutral produzierter Titel jährlich kontinuierlich zu erhöhen, erklärt Barbara Scheuer-Arlt, Produktionsleiterin und Umweltbeauftragte der Verlagsgruppe Random House. „Unsere Verlage Ludwig und Gütersloher Verlagshaus produzieren schon seit 2018 sämtliche Titel klimaneutral, 2020 sind die Kinderbuchverlage der Verlagsgruppe gefolgt. Durch eine detaillierte Analyse der gesamten Lieferkette können wir genau feststellen, welche Auswirkung die Wahl einer Druckerei, einer bestimmten Papiersorte oder Veredelung auf den CO2-Fußabdruck eines Titels hat, und so konkrete Maßnahmen einleiten, um Emissionen einzusparen.“

„Klimaneutrale Produktion ist auch ein Schwerpunkt bei Gruner + Jahr, wie Chief Sustainability Officer Ulrike Penz erläutert: „Durch eigene Berechnungen und die Befragung von Lieferanten und Dienstleistern haben wir die Transparenz über CO2-Emissionen in der Herstellung und in der Lieferkette unseres Magazinpapiers bereits deutlich verbessern können. Daran werden wir weiter intensiv arbeiten und im nächsten Schritt zusätzliche Daten zur Magazinproduktion einbeziehen. An seinen Standorten wird Gruner + Jahr ab dem nächsten Jahr auf Ökostrom umstellen. Darüber hinaus planen wir, standortspezifische Daten im Bereich Mobilität zu erheben, vor allem zum Pendelverhalten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Uns ist besonders wichtig, das Wissen und Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Thema Klima und Umwelt zu fördern. Dafür setzen wir auf umfassende Kommunikation im G+J-Intranet ‚Greenport‘ und darüber hinaus.“

Erfassung der Energiedaten über „green screen“

„Bei Arvato Supply Chain Solutions entwickeln wir aktuell unsere eigene Klimaschutzstrategie, mit der wir zur Erreichung der konzernweiten Ziele beitragen werden“, sagt Melanie Engler aus der neu geschaffenen Abteilung Buildings & Environment. „Wir arbeiten dafür intensiv mit den Umweltdaten aus der IT-Plattform ‚green screen‘, die wir in diesem Jahr umfassender erheben konnten. Die erfassten Daten nutzen wir übrigens auch für unsere Kunden, die zunehmend detaillierte Anforderungen an unsere Nachhaltigkeit und unser CO2-Reporting stellen. Zudem sind wir bei der Vernetzung relevanter Kolleginnen und Kollegen vorangekommen. So arbeiten wir beispielsweise aktuell mit dem Transport Management an der Ermittlung von Transportemissionen.“

Volker auf der Landwehr, Senior IT Projektmanager und „be green“-Vertreter von Majorel, berichtet: „Nach der Gründung von Majorel lag der Fokus in diesem Jahr auf der Erhebung von Umweltdaten weiterer Firmen und Standorte, vor allem der von Saham eingebrachten Unternehmen. Bei zahlreichen deutschen Standorten erfassen wir bereits täglich oder monatlich Energiedaten in ‚green screen‘. Dadurch haben wir auch Zugang zu aktuellen Werten und können auch schon einen Corona-Effekt ausmachen: Aufgrund des sprungartigen Ausbaus der Homeoffice-Arbeitsplätze sind die CO2-Emissonen bei Gebäuden und Geschäftsreisen in den letzten Wochen deutlich gesunken.“ Trotz der Corona-bedingten Einschränkungen habe das Unternehmen die geplanten Energie-Effizienz-Audits an mehr als 20 Standorten über Microsoft Teams durchführen können.

„Die Bertelsmann Printing Group plant einen Nachhaltigkeits-Summit mit all ihren Bereichen, um eine Roadmap für Klimaneutralität 2030 zu entwickeln“, erklärt Lars Peter, Leiter Energiemanagement bei Prinovis und „be green“-Vertreter der Printing Group. „Aktuell gehen wir mit ausgewählten Bereichen wie der IT der Bertelsmann Printing Group bereits erste Schritte zur Klimaneutralität, indem wir beispielsweise die Energieverbräuche online in ‚green screen‘ überwachen oder einen Fragebogen zum Pendeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln. Im Sinne des ‚One Company Approach‘ arbeiten wir auch im Bereich Umwelt an einheitlichen Lösungen. So planen wir eine integrierte CO2-Berechnung des Produkt-CO2-Fußabdruckes für unsere Kunden, um den Weg zur Klimaneutralität gemeinsam mit ihnen gehen zu können.“