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News | RTL Group | Luxemburg, 21.08.2014

RTL Group veröffentlicht Halbjahresbilanz 2014

Starke Profitabilität in Deutschland und Benelux / Gegenwind in Frankreich und für FremantleMedia / Abschreibungen in Höhe von 88 Mio. Euro aufgrund neuer Werbesteuer in Ungarn / Akquisitionen SpotXchange und 495 Productions zur Stärkung des Digital- und Inhalte-Geschäfts in den USA / Starker Cashflow: Die RTL Group wird im September 2014 eine außerordentliche Zwischendividende von 2,00 Euro pro Aktie auszahlen.

Die RTL Group hat heute Morgen ihre Ergebnisse für das erste Halbjahr 2014 bekannt gegeben. Die Werbemärkte zeigten in der ersten Jahreshälfte weiterhin Anzeichen für eine Erholung. Mit Ausnahme von Frankreich, wo geschätzt ein Rückgang um 2,4 Prozent zu verzeichnen war, verbuchten alle anderen europäischen TV-Werbemärkte, in denen die RTL Group aktiv ist, Zuwächse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz der RTL Group ging auf 2,687 Milliarden Euro zurück (H1/2013: 2,755 Milliarden Euro), hauptsächlich aufgrund negativer Wechselkurseffekte, geringerer Werbeeinnahmen in Frankreich sowie geringerer Umsätze von FremantleMedia und UFA Sports. Die Umsätze des Digitalgeschäfts der RTL Group wuchsen organisch und durch neue Akquisitionen weiterhin dynamisch um 10,0 Prozent auf 113 Millionen Euro

Der operative Gewinn (EBITA) ging von 552 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013 auf 519 Millionen Euro zurück. Der Grund waren geringere Ergebnisbeiträge von Fremantle Media und den Rundfunkgeschäften der RTL Group in Frankreich – höhere Gewinne aus Deutschland und den Niederlanden konnten diesen Rückgang nicht ausgleichen. Trotz der Fußball-Weltmeisterschaft erwirtschafteten die Senderfamilien der RTL Group in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden im zweiten Quartal 2014 ein signifikant höheres EBITA.

Die ausgewiesene Umsatzrendite lag erneut auf einem hohen Niveau und erreichte 19,3 Prozent (H1/2013: 20,0 Prozent). Der Nettogewinn der RTL Group-Aktionäre sank auf 202 Millionen Euro (H1/2013: 418 Millionen Euro), hauptsächlich infolge von starken Veränderungen bei den Firmenwertberichtigungen. Im ersten Halbjahr 2014 nahm die RTL Group eine Firmenwertabschreibung auf RTL Hungary in Höhe von 77 Millionen Euro vor. Der Nettogewinn in der ersten Jahreshälfte 2013 beinhaltete dagegen einen positiven Sondereffekt in Höhe von 72 Millionen Euro aus der Rückabwicklung einer Abschreibung auf den Anteil der RTL Group am spanischen Rundfunkunternehmen Atresmedia.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag bei 401 Millionen Euro, die Cash Conversion bei 90 Prozent. Zum 30. Juni 2014 betrug die Nettofinanzverschuldung der RTL Group 475 Millionen Euro.

Am 20. August 2014 beschloss der Verwaltungsrat (Board of Directors) der RTL Group die Ausschüttung einer außerordentlichen Zwischendividende von 2,00 Euro pro Aktie im September. Diese Entscheidung basiert auf dem Cashflow des Unternehmens und dem angestrebten Verschuldungsgrad (Verhältnis von Nettoverschuldung zu Gesamtjahres-EBITDA) von 0,5 bis 1,0.

Das EBITA der Mediengruppe RTL Deutschland stieg um 2,3 Prozent auf 313 Millionen Euro, vor allem aufgrund eines wachsenden digitalen Distributionsgeschäfts und höherer Gewinnbeiträge von nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen (Super RTL und RTL II). Die deutsche RTL-Senderfamilie erreichte bei den 14- bis 59-Jährigen Zuschauern einen gemeinsamen Marktanteil von 29,2 Prozent und lag damit 4,0 Prozentpunkte vor dem nächsten privaten Wettbewerber.

Bei der Groupe M6 sank das EBITA auf 113 Millionen Euro (H1/2013: 127 Millionen Euro), was überwiegend auf niedrigere TV-Werbeeinnahmen zurückzuführen ist.

Das EBITA von RTL Nederland stieg durch höhere TV-Werbeeinahmen und digitale Vertriebserlöse um 15,8 Prozent auf 44 Millionen Euro (H1/2013: 38 Millionen Euro). Die niederländische Senderfamilie erzielte in der Primetime einen gemeinsamen Marktanteil von 31,9 Prozent in der Zielgruppe und lag damit 12,2 Prozentpunkte vor ihrem Hauptwettbewerber.

Fremantle Media berichtete ein deutlich niedrigeres EBITA von 29 Millionen Euro (H1/2013: 47 Millionen Euro), was vor allem auf geringere Produktions- und Distributionserlöse, negative Wechselkurseffekte und Einmalkosten bei der Firmenzentrale zurückzuführen ist.

In einem gemeinsamen Statement erklären Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch, Co-Chief Executive Officers der RTL Group: „Unsere Ergebnisse für das erste Halbjahr 2014 zeigen ein gemischtes Bild: Erneut haben wir eine solide operative Performance erzielt, mit Rekordergebnissen unseres größten Profit Centers in Deutschland und einem deutlich höheren EBITA von RTL Nederland. Zudem haben wir weitere Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie ‚Sendergeschäft – Inhalteproduktion – Digital‘ gemacht. Einige Faktoren beeinträchtigen jedoch unsere Halbjahresergebnisse. Das wirtschaftliche Umfeld in Frankreich bleibt nach wie vor schwierig für unsere dortigen TV- und Radiosender.“

Weiter heißt es: „FremantleMedia verspürt weiterhin Druck auf Produktionsvolumina und -preise. Darüber hinaus wird die neue Werbesteuer in Ungarn die Wirtschaftlichkeit von RTL Hungary deutlich reduzieren. Diese Effekte haben auch zur Folge, dass wir unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2014 anpassen müssen. Für das Gesamtjahr 2014 gehen wir nun von einem leichten Rückgang des Umsatzes aus. Für das Gesamtjahres-EBITA erwarten wir im Vergleich zur Umsatzentwicklung einen deutlicheren Rückgang. Darüber hinaus zeigt die hohe Firmenwertabschreibung in Ungarn den schwerwiegenden Schaden, der durch die neue Werbesteuer mit ihrer konfiszierenden Wirkung verursacht wird. Wie wir bereits im Juli zum Ausdruck gebracht haben, ist die überstürzte Einführung der Werbesteuer ein alarmierendes Zeichen für alle internationalen Investoren in Ungarn. Unser Erfolg, sowohl bei den Zuschauern als auch finanziell, basiert auf einer lokalen, dezentralisierten Führungsstruktur und der politischen Unabhängigkeit. RTL ist tief in Ungarn verwurzelt und wird dies auch bleiben.“

Die Co-CEOs fahren fort: „Die RTL Group konzentriert sich weiter auf ihre drei strategischen Ziele: Zu allererst werden wir weiterhin die besten TV-Inhalte produzieren, erwerben und senden. Neue Hitformate zu finden – große wie kleine – ist eine gemeinsame Priorität für unsere Sender als auch für Fremantle Media. Mehr denn je haben unsere TV-Sender ihre eigenen Entwicklungsinitiativen in den lokalen Märkten intensiviert. Die kreative Pipeline von Fremantle Media zu stärken – und damit mittelfristig auch wieder die Umsatzrendite zu erhöhen – setzt gezielte Investitionen in neue Talente, Genres und geografische Gebiete voraus, wie wir erst kürzlich durch die Akquisition der US-amerikanischen 495 Productions demonstriert haben. Dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen, aber wir sind fest entschlossen, unsere weltweite Inhalteproduktion weiter auszubauen.

Zweitens steht Onlinevideo im Fokus unserer Digital-Strategie, da hierin ein entscheidender Faktor für künftiges Wachstum bestehen wird. Für das Gesamtjahr 2014 gehen wir davon aus, die Zahl der Onlinevideo-Abrufe auf etwa 40 Milliarden mehr als verdoppeln zu können.

Drittens setzt die Monetarisierung unserer schnell wachsenden digitalen Reichweite Ressourcen und neue Kompetenzen voraus, so etwa Bündelung und Produktion von kurzformatigen Onlinevideos und vor allem Kompetenz in der Werbetechnologie. Durch die führende Technologieplattform zur Vermarktung von Onlinevideo-Werbung ist SpotXchange eine richtungsweisende Investition für die digitale Wachstumsstrategie der RTL Group.“

RTL Group verfolgt die Langzeitstrategie mit einer Reihe von Investitionen in den Bereichen ‚Sendergeschäft – Inhalteproduktion – Digital‘

Sendergeschäft
Im Januar 2014 startete RTL Hrvatska seinen neuen Kindersender RTL Kockica. In der ersten Jahreshälfte 2014 erzielte der neue Sender bereits einen durchschnittlichen Tagesmarktanteil von 19,3 Prozent in der Zielgruppe der Kinder.

Am 27. März 2014 startete RTL CBS Asia Entertainment Network seinen zweiten Pay-TV-Sender RTL CBS Extreme HD. Der Sender richtet sich an ein männliches Publikum und bietet actiongeladene Unterhaltung. Der Sender ist bereits in Singapur, Thailand, Malaysia, Indonesien und auf den Philippinen zu sehen.

Am 8. Mai 2014 startete die Mediengruppe RTL Deutschland ihren neuen Pay-TV-Sender Geo Television, der über die IPTV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom empfangen werden kann.

Inhalteproduktion
Ende März 2014 übernahm FremantleMedia 75 Prozent der Anteile am US-amerikanischen Reality-Produktionsunternehmen 495 Productions. Es besteht die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt weitere Anteile zu erwerben. Durch diese Übernahme kann FremantleMedia seine Präsenz auf dem wichtigen US-Kabelsendermarkt ausbauen. Zusätzlich ergänzt die Akquisition das bestehende Inhalte-Portfolio und den Kundenstamm im weltweit größten TV-Markt.

Digital
Im April 2014 gründeten FremantleMedia und Vice Media mit „Munchies“ eine neue Multichannel-Plattform rund um das Thema Ernährung. Die Unternehmen werden gemeinsam digitale Inhalte für diese Plattform entwickeln und produzieren. FremantleMedia übernimmt den weltweiten Vertrieb der Inhalte an TV-Sender.

Ende Juli unterzeichnete die RTL Group eine verbindliche Kaufvereinbarung für eine Mehrheitsbeteiligung von 65 Prozent an der Technologieplattform zur Vermarktung von Onlinevideo-Werbung SpotXchange bekannt. Die Investition stärkt die globale Reichweite der RTL Group am gesamten Markt für Onlinevideo-Werbung erheblich und bringt dem Unternehmen neue technologie- und datenbasierte Kompetenzen.

Die RTL Group wies in der ersten Jahreshälfte 2014 eine starke und stark zunehmende Präsenz in allen digitalen Plattformen auf: Die Catch-up-Dienste und Websites der RTL Group sowie BroadbandTV bei Youtube erreichten insgesamt 15,7 Milliarden Abrufe von Onlinevideo – ein Zuwachs um 226 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon verzeichneten Inhalte von FremantleMedia 3,7 Milliarden Abrufe – ein Anstieg um 29 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013. Das Unternehmen betreibt inzwischen 167 Youtube-Kanäle in 35 verschiedenen Ländern.