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News | RTL Group | Luxemburg, 10.03.2016

RTL Group mit Rekordergebnissen

Die RTL Group blickt auf ein Jahr mit Rekordergebnissen zurück. In den heute vorgelegten Bilanzzahlen für 2015 weist die RTL Group erstmals einen Jahresumsatz über sechs Milliarden Euro aus, auch das EBITA erreichte ein Rekordniveau. Das Digitalgeschäft erwies sich als signifikanter Wachstumstreiber: Der Umsatz in diesem Bereich stieg um 72,2 Prozent auf 508 Millionen Euro. Insgesamt stieg der Nettogewinn um 21,0 Prozent auf 789 Millionen Euro. Daraus ergibt sich eine Gesamtdividende von vier Euro pro Aktie für 2015. Und auch für die Zukunft zeigt sich die RTL Group optimistisch: Für das laufende Jahr rechnet sie mit weiterem Umsatzwachstum und einem weitgehend stabilen EBITA.

Die Ergebnisse im Einzelnen: Der Umsatz der RTL Group stieg im zurückliegenden Geschäftsjahr um 3,8 Prozent auf 6.029 Millionen Euro (2014 waren es 5.808 Millionen Euro), hauptsächlich getrieben durch die Mediengruppe RTL Deutschland, gestiegene Umsätze aus dem Digitalgeschäft und günstige Wechselkurseffekte. Die Die RTL Group profitiert dabei von einer ausgeprägten Diversifizierung ihrer Erlösströme: Ein Anteil von 53,7 Prozent des Gesamtumsatzes entfiel auf Werbeeinnahmen aus dem Sendergeschäft (TV und Radio), 22,0 Prozent auf die Inhalteproduktion, 8,4 Prozent auf das Digitalgeschäft, 4,1 Prozent auf Plattformerlöse (248 Millionen Euro) und 11,8 Prozent auf sonstige Umsätze. 

Das EBITA erreichte ebenfalls einen neuen Höchstwert und stieg um 2,0 Prozent auf 1.167 Millionen Euro (2014: 1.144 Millionen Euro). Der Anstieg ist hauptsächlich auf einen deutlich höheren Ergebnisbeitrag aus Deutschland zurückzuführen. Die Umsatzrendite lag bei 19,4 Prozent (2014: 19,7 Prozent), das EBITDA stieg um 1,0 Prozent auf 1.360 Millionen Euro (2014: 1.347 Millionen Euro).

Der Nettogewinn der RTL-Group-Aktionäre stieg mit 21,0 Prozent stark an und erreichte 789 Millionen Euro (2014: 652 Millionen Euro). Im Jahr 2014 hatten Firmenwertabschreibungen in Höhe von 88 Millionen Euro den Nettogewinn belastet. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit belief sich auf 983 Millionen Euro. Daraus ergab sich eine Cash Conversion von 87 Prozent. Die Nettofinanzverschuldung zum Ende des Geschäftsjahrs 2015 lag bei 670 Millionen Euro (2014: 599 Millionen Euro). 

Allein im vierten Quartal 2015 stieg der Umsatz der RTL Group um 1,4 Prozent auf 1.888 Millionen Euro (im selben Zeitraum 2014 waren es 1.862 Millionen Euro), während das EBITA um 3,4 Prozent auf 451 Millionen Euro sank (viertes Quartal 2014: 467 Millionen Euro). Im vierten Quartal 2014 waren signifikante positive Einmaleffekte enthalten. Auf bereinigter Basis stieg das EBITA im vierten Quartal 2015 um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 

Der Verwaltungsrat der RTL Group hat für das Geschäftsjahr 2015 eine abschließende ordentliche Dividende von 3,00 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2015 vorgeschlagen (Ordentliche Dividende 2014: 2,50 Euro pro Aktie; außerordentliche Dividende 2014: ein Euro pro Aktie). Dieser Vorschlag basiert auf dem starken Cashflow des Unternehmens, künftigen Investitionsplänen und dem angestrebten Verschuldungsgrad (Verhältnis von Nettoverschuldung zu Gesamtjahres-EBITDA) von 0,5 bis 1,0. Darüber hinaus hatte die RTL Group bereits im September 2015 eine außerordentliche Zwischendividende von 1,00 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2015 ausgezahlt. Auf Grundlage des durchschnittlichen Aktienkurses im Jahr 2015 von 82,20 Euro und einer Gesamtdividende für das Geschäftsjahr 2015 von 4,00 Euro pro Aktie (2014: 5,50 Euro pro Aktie) ergibt sich eine Dividendenrendite von 4,9 Prozent (2014: 6,8 Prozent). 

Innerhalb der RTL Group konnte die Mediengruppe RTL Deutschland mit weiterem Rekordjahr aufwarten. Sie beendete das Jahr 2015 erneut mit einem Rekordergebnis: Das EBITA stieg signifikant um 5,2 Prozent auf 684 Millionen Euro (2014: 650 Millionen Euro). Damit wurde eine „Weltklasse“-Umsatzrendite von 32,0 Prozent erreicht (2014: 31,8 Prozent). Diese Steigerung wurde hauptsächlich durch höhere TV-Werbeeinnahmen und Diversifikationsumsätze erreicht. 

Trotz eines starken TV-Geschäfts sank das EBITA der französischen Groupe M6 auf 205 Millionen Euro (2014: 209 Millionen Euro), vor allem aufgrund niedrigerer Ergebnisbeiträge des Diversifikationsgeschäfts (Homeshopping, Fußballverein Girondins de Bordeaux). 

Wie erwartet, sank das EBITA von Fremantle Media – dem Produktionsarm der RTL Group – auf 103 Millionen Euro (2014: 113 Millionen Euro), was auf das niedrigere Volumen von „American Idol“ und erhöhte Investitionen in kreative Projekte zurückzuführen ist. 

Das EBITA von RTL Nederland sank um 1,9 Prozent auf 101 Millionen Euro (2014: 103 Millionen Euro), was auf Anlaufverluste des Video-on-Demand-Geschäfts und die Beendigung des gemeinsamen Angebots Sizz mit Vodafone im Jahr 2014 zurückzuführen ist. 

Das EBITA von RTL Hungary stieg auf 21 Millionen Euro (2014: Verlust von 1 Million Euro), was auf Sondereffekte wie die Rückabwicklung einer Wertberichtigung auf Bestandsvermögen und die Rückforderung der im Jahr 2014 abgeführten Werbesteuer zurückzuführen ist. 

„Schlüssel für weiteres Wachstum“ 

In einem gemeinsamen Statement erklären Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch, Co-Chief Executive Officers der RTL Group: „Trotz eines gemischten Bildes der globalen Wirtschaft war 2015 ein Rekordjahr für die RTL Group. Erstmals in unserer Unternehmenshistorie überstieg der Umsatz die Sechs-Milliarden-Euro-Schwelle. Auch das EBITA hat ein neues Allzeithoch erreicht. Unsere größte Einheit, die Mediengruppe RTL Deutschland, ist deutlich gewachsen und erzielte einen weiteren Rekordgewinn – und das bereits das vierte Jahr in Folge. Mit unseren digitalen Investitionen in Nordamerika – BroadbandTV, StyleHaul und SpotX – haben wir innerhalb sehr kurzer Zeit die kritische Masse im Onlinevideo-Geschäft erreicht. Das spiegelt sich auch in unseren starken Finanzergebnissen wider: Mit über einer halben Milliarde Umsatz ist das Digitalgeschäft zu einer hoch dynamischen dritten Säule für die RTL Group geworden, zusätzlich zu unseren Sender- und Inhaltegeschäften, in denen wir jeweils führende Marktpositionen einnehmen.“ 

Weiter heißt es: „Die starken Cashflows unserer Senderfamilien ermöglichen es uns, attraktive Dividendenzahlungen mit weiteren Investitionen zu verbinden. So können wir unsere beiden Hauptinvestitionsziele verfolgen: Erstens wollen wir unser digitales Geschäft ausbauen und weiterentwickeln, da die globale Größe in der Aggregation von Inhalten und in der Werbetechnologie immer wichtiger wird. Zweitens haben wir zum Ziel, die Inhalteproduktion weiter zu stärken. Denn wir sind davon überzeugt, dass die Produktion eigener Inhalte, an denen wir auch die Rechte halten, einer der Schlüssel für weiteres Wachstum ist. Im Rahmen dieser Strategie macht Fremantle Media gute Fortschritte, die kreative Vielfalt zu erhöhen. Fremantle Media ist bereits heute eines der größten unabhängigen Produktionsunternehmen. Der Schwerpunkt von Fremantle Media liegt in der Partnerschaft mit kreativen Talenten, die neue Projekte für das einzigartige, kreative Netzwerk von Fremantle Media entwickeln. Dieser Trend wird sich fortsetzen und bei Fremantle Media in einem höheren Umsatzanteil der fiktionalen Inhalte niederschlagen.“ 

Digitalgeschäft bedeutender Treiber des Umsatzwachstums 

Die Umsätze des Digitalgeschäfts der RTL Group wuchsen erneut stark um 72,2 Prozent auf 508 Millionen Euro (2014: 295 Millionen Euro), vor allem aufgrund organischen Wachstums und neuer Akquisitionen. Jedes der drei Hauptgeschäfte des RTL Digital Hub – BroadbandTV, StyleHaul und SpotX – zeigte weiterhin starkes individuelles Umsatzwachstum. Im Jahresvergleich legten BroadbandTV um 102 Prozent, StyleHaul um 87 Prozent und SpotX um 56 Prozent zu. 

Die RTL Group konnte im Onlinevideo-Markt im Jahr 2015 weiter an Größe gewinnen: Die Catch-up-Dienste, Webseiten und Multichannel-Netzwerke der RTL Group erzielten insgesamt 105 Milliarden Onlinevideo-Abrufe , was im Jahresvergleich nahezu einer Verdreifachung entspricht (2014: 36,4 Milliarden). Die RTL Group erzielt aktuell etwa 11 Milliarden Onlinevideo-Abrufe pro Monat, was einem Zuwachs von 87 Prozent innerhalb eines Jahres entspricht (Vergleich Januar 2016 mit Januar 2015). Im Juni 2015 hat die RTL Group den RTL Digital Hub gegründet, um die Führungsposition des Konzerns im rasch wachsenden Onlinevideomarkt weiter zu stärken. Das Team des RTL Digital Hub managt das Portfolio der Digital-Akquisitionen der RTL Group und treibt das weitere internationale Wachstum der Firmen voran. Zusätzlich wird der RTL Digital Hub den Markt intensiv auf weitere Investitionsmöglichkeiten im Onlinevideogeschäft untersuchen. 

Im April 2015 führte die RTL Group die jüngste Finanzierungsrunde bei Clypd an, einer US-amerikanischen Plattform für automatisierte Vermarktung von Werbung im linearen Fernsehen, und erwarb damit eine Minderheitsbeteiligung von 17,4 Prozent an dem Unternehmen (unter Berücksichtigung aller Verwässerungseffekte). Ebenfalls im April 2015 kündigte BroadbandTV die Übernahme von YoBoHo an, dem weltweit führenden Produzenten für digitale Kinderinhalte. Wenige Monate später startete BroadbandTV das HooplaKidz Network mit der Vision, das führende digitale Kids-and-Family-Ökosystem zu werden. Dazu zählen ein starkes Distributionsnetzwerk, Apps, Merchandising, Lizensierung und originäre Inhalte. 

Im November 2015 führte die RTL Group die Series-A-Finanzierungsrunde für VideoAmp an, einer US-amerikanischen Plattform für die Optimierung geräteübergreifender Datenanalyse. Die RTL Group hält jetzt eine Minderheitsbeteiligung von 21,5 Prozent an dem Unternehmen (unter Berücksichtigung aller Verwässerungseffekte). Am 1. März 2016 hat die Mediengruppe RTL Deutschland die Catch-Up-Services der „Now“-Familie (RTL Now, Vox Now, RTL II Now, RTL Nitro Now, Super RTL Now und N-TV Now) in ihrem neuen Angebot „TV Now“ gebündelt. 

Zusätzliche Investitionen in die „kreative Pipeline“ 

2015 tätigte Fremantle Media insgesamt acht Investitionen zur Stärkung der Bereiche Scripted, Entertainment und Factual. Zu diesen Investitionen gehörten unter anderem Wildside, eine italienische TV- und Film-Produktionsgesellschaft, sowie die französischen Scripted-Produzenten Fontaram und Kwaï. Im Juni 2015 erhielt Fremantle Media North America grünes Licht vom amerikanischen Premium-Kabelsender Starz für die Adaption von American Gods, dem gefeierten Fantasy- und Gegenwartsroman von Neil Gaiman. 

Nach dem Erwerb der internationalen Vertriebsrechte für „Deutschland 83“ im Februar 2015 gab Fremantle Media International (FMI) eine Vereinbarung mit Sundance TV von AMC bekannt: Die Produktion von UFA Fiction war damit die erste auf einem amerikanischen TV-Sender ausgestrahlte deutschsprachige Serie (Originalton mit Untertiteln). Bisher wurde die Serie an 20 Sender und Abonnement-basierte Video-On-Demand-Dienste weltweit verkauft. 

Ausblick 

Die TV-Werbemärkte spiegelten im Jahr 2015 die makroökonomische Gesamtsituation in Europa wider. Alle europäischen Netto-TV-Werbemärkte, in denen die RTL Group aktiv ist, legten im Vergleich zum Vorjahr zu oder waren stabil. Dieses Bild wird für das Jahr 2016 ähnlich erwartet. 

Die RTL Group erwartet, dass der Umsatz für das Jahr 2016 weiterhin moderat wachsen wird (+2,5 Prozent bis +5,0 Prozent), hauptsächlich bedingt durch das Digitalgeschäft. Das EBITA für das Gesamtjahr 2016 wird voraussichtlich weitgehend stabil sein (-1,0 Prozent bis +1,0 Prozent). Diese Prognosen für Umsatz und EBITA basieren auf den derzeitigen, stabilen Marktentwicklungen. (benet)