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News | Mailand, 19.11.2014

Placido Domingo besucht Ricordi-Archiv

Der Star-Tenor und Präsident von Europa Nostra ließ sich in Mailand die wertvolle Musiksammlung von Bertelsmann zeigen.

Der berühmte Tenor Placido Domingo besuchte gestern das zu Bertelsmann gehörende Archivio Storico Ricordi in Mailand. Hier sind viele einzigartige Zeugnisse der Arbeit Verdis zu bewundern. Dessen Werk gibt er selbst häufig. Als umjubelter Simon Boccanegra tritt Placigo Domingo in der gleichnamigen Verdi-Oper an der Scala auf, unter Dirigent Daniel Barenboim.

Es besteht eine denkbar lange und enge Verbindung zwischen Placido Domingo und der italienischen Oper. Der damals 18-Jährige begann seine Karriere 1959 als Borsa in Verdis „Rigoletto“ an der Nationaloper in Mexiko Stadt. Zahllose Auftritte in zahllosen weiteren Rollen der italienischen Meisterwerke schlossen sich in den folgenden Jahrzehnten an, und das an allen großen Opernhäusern der Welt – so wie jetzt an der Scala oder ab Februar 2015 in Verdis „Macbeth“ in Berlin.

Seit Wochen steht Placido Domingo in Mailand als Boccanegra auf der Bühne. Deshalb war es eben diese Oper, die ihn beim Besuch des Archivio Ricordi nicht losließ. Gerade die Boccanegra-Exponate interessierten den Star-Tenor.

Placido Domingo, der auch in seiner Tätigkeit als Präsident von Europa Nostra sich sehr für die Bewahrung des kulturellen Erbe einsetzt sagte „Ich richte meinen ganz besonderen Dank an Bertelsmann für den wichtigen Beitrag, den das Unternehmen für die Bewahrung des kulturellen Erbes Europas mit dem Archivio Storico Ricordi leistet. Ich weiß, dass Bertelsmann zu Recht stolz darauf ist, im Besitz dieses einzigartigen Musikarchivs zu sein. Dass das Unternehmen gut achtgibt auf diesen Schatz. Und dass es sich verantwortlich fühlt, ihn zu sichern, ihn aber zugleich der Öffentlichkeit zugänglich und bekannt zu machen.“

Welch großer Schatz sich in der Tat im Mailänder Archiv verbirgt, wurde auch Placido Domingo, der in Begleitung seiner Frau Marta kam, erst bei seinem Besuch noch einmal deutlich. So ließ er sich handgeschriebene Partituren mit Korrekturen und Bühnenanweisungen sowie Libretti zu den bekanntesten Opernwerken zeigen, las persönliche Briefe auf vergilbtem Büttenpapier mit den Handschriften alter Meister oder die Geschäftskorrespondenz der Ricordis, staunte über die Entwürfe für Opernkostüme, an denen noch die Stoffproben hängen, oder über kunstvoll gestaltete Opernplakate in schönstem Art-Deco.

Das Archivio Storico Ricordi gehört seit 20 Jahren zu Bertelsmann. Es ist Teil der Unternehmenskommunikation. Heute beheimatet in der renommierten Mailänder Nationalbibliothek Braidense, gilt das Archiv als eine der wertvollsten und einzigartigsten Musiksammlungen der Welt, als kultureller Schatz von unermesslichem Wert. Im Archiv finden sich 7.800 Originalpartituren von mehr als 600 Opern – darunter Originalhandschriften von Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini – sowie rund 10.000 Libretti, an die 6.000 historische Fotografien und die komplette Geschäftskorrespondenz des legendären Musikverlags Ricordi aus den Jahren 1888 bis 1962.