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News | Brüssel/London, 05.02.2015

„Let´s go connected“ in Brüssel und London

Welche Möglichkeiten bietet die digitale Welt für Unternehmer und Unternehmen? Hat sich das Internet zu einer Umgebung entwickelt, die in Wirklichkeit nur noch von wenigen großen Playern beherrscht wird? Und welche Rolle spielen heute und in Zukunft europäische Medienunternehmen? Diese Fragen standen in den vergangenen Wochen im Mittelpunkt zweier „Let´s go connected“-Veranstaltungen in Brüssel und London. Die Initiative wurde 2012 von Bertelsmann, NBC Universal und Vivendi gegründet und hat sich mittlerweile zu einer europäischen Plattform für die Diskussion über die digitale Transformation der Medienwelt entwickelt.

„In dem Meinungsbildungs- und Entscheidungsfindungsprozess, den wir zu digitalen Themen auf vielen politischen Ebenen erleben, ist es von großer Bedeutung, dass Vertreter von Politik und Wirtschaft immer wieder miteinander reden. Nur so können Lösungen gefunden werden, die alle Seiten zufriedenstellen und das gewünschte Ziel auch wirklich erreichen“, erklärt Irene Braam, Leiterin des Brüsseler Bertelsmann-Verbindungsbüros.

In Brüssel, wo „Let´s go connected“ seit 2012 jährlich stattfindet, waren namhafte Vertreter aus der europäischen Politik sowie aus der Medien- und Wirtschaftswelt ins Centre for Fine Arts – Bozar geladen, um sich miteinander und mit Experten der beteiligten Unternehmen auszutauschen. Mit dabei waren unter anderem Guillame de Posch, Co-CEO der RTL Group, der Autor Andrew Keen („The internet is not the answer“), Roberto Viola, Deputy Director-General DG Communications Network, Conent and Technology in der Europäischen Kommission, Jonathan Michael Hill, Head of Cabinet im EU-Kommissariat für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Constance Landsberg (CEO Skoobe), Linda Jensen (CEO HBO Europe) sowie Arno Otto (Managing Director bei RTL Nederland) und Dan Franklin (Digital Publisher bei Penguin Random House in London).

Das Thema Regulierung im europäischen Binnenmarkt zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Konferenz in Brüssel. Andrew Keen, der die These vertritt, dass das Internet und die digitale Revolution nicht die Verheißung wirtschaftlichen Fortschritts für alle darstellen, forderte in seiner Keynote Reformen und Regulierungen für die digitale Welt. Roberto Viola und Jonathan Hill betonten, wie sehr die EU-Kommission die digitalen Medien in den Fokus genommen hat und die Wirtschaft unterstützen wolle.

In London fand „Let´s go connected“ das erste Mal statt. Dort stand der britische Digitalmarkt im Fokus der Veranstaltung. Erst vor wenigen Wochen hatte die britische Regierung ein Positionspapier mit ihren Vorstellungen über die Schaffung eines gemeinsamen digitalen Marktes in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft veröffentlicht. Ed Vaizey, der als Minister of State for Culture and the Digital Economy für Großbritannien über einen gemeinsamen Digitalmarkt mit der EU-Kommission spricht, war Hauptredner bei „Let`s go connected“. Neben Vaizey nahmen zahlreiche prominente Gäste an der Veranstaltung teil, darunter: Ian Hudson (CEO von Penguin Random House International und Deputy CEO von Penguin Random House UK), Hartwig Masuch (CEO der BMG), Shahrzad Rafati (Gründerin und CEO von BroadbandTV), Bill Bush (Director of Policy der English Premier League), Kevin MacLellan (Chairman von Universal NBC) und Alan Hunter (Head of Digital der Tageszeitung „The Times“).

Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen und dem europäischen Binnenmarkt war der Schutz des Urheberrechts und das damit verbundene Problem der Raubkopien ein wichtiges Thema bei „Let`s go connected“ in London. Nach einhelliger Meinung der Referenten ist noch viel Aufklärungsarbeit über legale Alternativen und eine positive Sicht auf das Urheberrecht nötig.