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News | Arvato Group | Gütersloh, 08.05.2014

Achim Berg: „Unser Ziel ist es, weiterhin zu wachsen“

Im April 2013 ist Achim Berg als CEO bei Arvato und als Bertelsmann-Vorstandsmitglied gestartet. Im Interview mit der Bertelsmann-Redaktion bilanziert er sein erstes Jahr in diesen Ämtern und gibt einen Ausblick auf den eingeschlagenen Weg für mehr Wachstum.  

Ein Jahr Achim Berg bei Arvato – wie fühlt sich das für Sie an?

Achim Berg: Ehrlich gesagt, fühlt sich das paradox an: Zum einen verging das Jahr wie im Flug, und zum anderen fühlt es sich an, als sei ich schon zehn Jahre hier. In der Zeit ist so viel passiert: Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, ich habe Arvato verstehen gelernt, und wir haben gemeinsam viel bewegt.

Gab es für Sie ein Highlight in diesem Jahr?

Achim Berg: Es gab viele Highlights. Ich bin im Frühjahr von Microsoft in den USA zurück nach Deutschland gekommen und dann direkt bei Arvato gestartet. Zunächst hatte ich mir 100 Tage „Zuhören“ verschrieben. Ich habe mich mit vielen Kollegen in vielen Ländern ausgetauscht – ich habe nahezu alle Länder, in denen wir tätig sind, besucht. Wir hatten intensive Arbeitskreise mit den Top 20 und Business Reviews, in denen wir die Performance der einzelnen Bereiche durchleuchtet haben. Wir haben den Vorstand in Teilen neu aufgestellt, das „Extended Arvato Board“ ins Leben gerufen und Arvato eine neue Struktur gegeben. Flankiert wurden diese Meilensteine des vergangenen Jahres von großartigen Events, wie dem Geburtstag von Arvato Iberia, dem Bertelsmann Management Meeting und nicht zu vergessen dem „It starts with us“-Meeting, bei dem wir unsere neue Struktur den Top-100-Führungskräften von Arvato vorgestellt haben.

Sie haben in einem Ihrer ersten Interviews gesagt, dass das Wachstum von Arvato Ihr Ziel ist. Vor kurzem haben Sie in Berlin die Geschäftszahlen 2013 vorgestellt. Der Umsatz sieht mit rund 4,4 Milliarden nicht viel anders aus als im Jahr 2012 …

Achim Berg: Unser Ziel ist es, weiterhin zu wachsen – und das wird 2014 auch passieren. Das vergangene Jahr war geprägt von Rück- und Ausbau. Wir haben Standorte unter anderem in Amerika, China und Brasilien geschlossen oder verkauft. Auf der anderen Seite haben wir mit den Übernahmen von Gothia und Netrada zwei der größten Transaktionen in der Geschichte von Arvato durchgeführt. Wir sind damit zur Nummer drei auf dem europäischen Finanzdienstleistungsmarkt aufgestiegen und sind Nummer eins in Deutschland im Bereich Fashion E-Commerce. Organisch sind wir übrigens um 1,7 Prozent gewachsen – ein stabiler Umsatz ist in diesem Kontext eine gute Nachricht. Abgesehen vom Wachstum ist aber auch bemerkenswert, dass sich das operative Ergebnis nach vielen Jahren erstmals wieder positiv entwickelt hat. Alles in allem haben wir 2013 eine gute Performance abgeliefert.

Sie haben es eben schon angesprochen: Sie haben Arvato im vergangenen Jahr eine neue Organisationsstruktur gegeben, und die neue Strategie soll Ende Mai kommuniziert werden. Waren diese großen Veränderungen wirklich nötig?

Achim Berg: Zunächst möchte ich feststellen, dass ich mich nicht allein in mein Büro gesetzt und einfach eine neue Organisationsstruktur auf ein weißes Blatt Papier gemalt habe. Unsere neue Struktur ist das Ergebnis aus den Arbeitskreisen mit den Top 20, den Business Reviews, den Standortbesuchen und vielen Mitarbeitergesprächen. Und ja, sie war notwendig. Arvato hat ein gutes Geschäftsmodell; das Generieren von Wachstum in einer Organisation von 23 dezentralen Markteinheiten ist allerdings nur schwer möglich. Deshalb die Notwendigkeit der neuen Organisation. Bezüglich der Strategie, die wir Ende Mai in Berlin vorstellen werden: Es handelt sich hierbei nicht um eine von Grund auf neue Strategie, sondern um eine Anpassung der bestehenden auf die neue Struktur. Hier können wir auch die Möglichkeiten der neuen Organisation besser für Innovation und Internationalisierung nutzen.

Neue Organisationsstruktur, Anpassung der Strategie, innovativer und internationaler werden – Hand aufs Herz, Herr Berg, muten Sie gerade den Mitarbeitern und dem Management bei Arvato nicht sehr viel auf einmal zu?

Achim Berg: Mit den Solution Groups, den Länderverantwortlichen und dem Key Account Management sind wir nun viel klarer und robuster aufgestellt. Viele denken vielleicht, dass ich hier im Elfenbeinturm sitze und nichts mitbekomme – das stimmt nicht. Ich weiß, dass es an vielen Stellen knackt und sich vieles noch rütteln muss und dass gerade auch die Belastung für das mittlere Management hoch ist. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitarbeitern bedanken, dass sie diese großen Veränderungen mittragen, auch wenn es im Arbeitsalltag derzeit noch nicht immer einfach ist. Wir sind aber auf dem richtigen Weg. Ich sage es auf allen Veranstaltungen und zögere auch nicht, es auch nochmal hier zu sagen: Bitte wenden Sie sich mit jeglichem Feedback auch gerne direkt an mich.

Wir haben jetzt viel über 2013, Ihr erstes Arvato-Jahr gesprochen. Wie sieht denn Ihr zweites Jahr aus?

Achim Berg: Es geht weiter vorwärts. Der nächste Meilenstein ist in Sicht: Ende Mai treffe ich mich mit 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus zahlreichen Ländern in Berlin. Mit unserem letzten großen Meeting im September haben wir die Basis für die neue Organisation gelegt. „It starts with us“ war das Motto. Im Mai wird das Extended Board die angepasste Strategie vorstellen. Es geht darum, die Zukunft von Arvato zu gestalten – „Shaping. Tomorrow. Now.“ ist dann das Motto der Veranstaltung. Sie werden dann feststellen, dass viele Aktionen, wie beispielsweise die Käufe von Netrada und Gothia, bereits auf die angepasste Strategie einzahlen – wir starten nicht bei null. Ich bin sehr gespannt und freue mich immens. Mein oberstes Ziel ist es, dass wir gemeinsam Arvato zu einem wichtigen Wachstumsmotor von Bertelsmann aufbauen. (benet)